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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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andere mit dieser Mission betraut«, erklärte er, der bedauernden Miene seines Untergegebenen keine Beachtung schenkend. »Aber auch für dich habe ich in Kürze eine neue Aufgabe. Einen anspruchsvollen Mordauftrag, den du gewiss als deinen Fähigkeiten angemessen erachten wirst. Was du brauchst, ist wieder größere Nähe zu Blut und zu deinem Gott.«
    Was ich brauche, ist, mich von dir tu befreien, von dir und diesem verfluchten Thenaar. 
    Sherva ballte so fest die Fäuste, dass die Fingerknöchel weiß wurden. »Wollt Ihr damit sagen, dass ich mein Amt als Wächter niemals wiedererlangen werde?« Yeshol kehrte auf seinen Stuhl zurück. »Ganz recht. Es ist ja nur ein Amt, ein Titel, der deinen Wert weder heraufsetzt noch schmälert. Du weißt, was du kannst, und ich auch. Aber du hast versagt, daran führt kein Weg vorbei, und das ist umso schlimmer, gerade weil du einer unserer besten Männer bist. Daher werde ich meine Entscheidung nicht mehr überdenken. Finde dich damit ab. Und nun geh!«
    Einige Augenblicke verharrte Sherva noch auf seinem Platz, hin- und hergerissen zwischen dem Verlangen, sofort zu handeln, und der Einsicht, dies besser mit kühlerem Kopf zu tun. Wie gern wäre er Yeshol an den Hals gegangen und hätte ein für alle Mal geklärt, wer hier der Stärkere war. Und selbst wenn er dabei gestorben wäre, erschien ihm das immer noch erstrebenswerter, als mit gesenktem Haupt vor diesem Mann zu stehen.
    Er legte die Fäuste an die Brust, der Gruß der Siegreichen, und wandte sich zur Tür.
    »Stell dich nicht gegen mich«, hörte er plötzlich Yeshols Stimme in seinem Rücken. »Du bist mir nicht nur unterlegen, und das in einem Maß, wie du es dir gar nicht ausmalen kannst, sondern ich habe auch noch einen Gott auf meiner Seite. Für ihn bin ich zum Äußersten bereit, ihm habe ich jeden meiner Atemzüge geweiht und meine Seele. Dafür verspricht er mir, dass ich nicht scheitern werde.«
    Sherva drehte sich nicht um. Vor Wut zitternd hörte er diese Worte. »Geh in den Tempel und suche auch du ihn. Es ist deine Gottesferne, die dich irre macht.«
    Sherva nickte kurz und verließ dann, fast die Tür hinter sich zuschlagend, den Raum. Beim Anblick des engen, düsteren Ganges glaubte er, ersticken zu müssen. Und er begriff. Der lange Aufenthalt in diesen Katakomben hatte ihn geschwächt. Wer hier auch nur einmal niederkniete, tat es sein ganzes Leben lang. Es war eine Gewohnheit, die man zu leicht annahm. Er musste fort, musste die Gilde verlassen, die Brücken hinter sich abbrechen und diese Vergangenheit auslöschen. Ja gewiss, dieser Ort hatte ihm auch einiges gegeben. Hier hatte er die Kunst des Nahkampfes erlernt und weiterentwickelt, die übernatürliche Biegsamkeit seiner Gelenke ausgebildet. Doch das lag Jahre zurück. Heute hatte ihm dieser Bau nichts mehr zu bieten. Es war Zeit zu gehen - und tatsächlich Verrat zu üben.
    Gebannt blickte San hinaus. Jenseits der gläsernen Wand breitete sich ein fantastisches Panorama vor ihm aus, ein tiefes Blau, in dem Fischschwärme hin und her schössen. Wer hätte bei diesem Anblick ruhig sitzen bleiben können? »San!« Der Junge fuhr herum. »Hör endlich auf zu träumen und gib acht.« Der Junge schnaubte. »Ja, Quar.«
    »Meister Quar«, verbesserte ihn mit strenger Stimme der Mann, der stocksteif vor ihm stand.
    »Meister Quar«, fügte San ergeben hinzu.
    Seit drei Wochen ging er nun schon regelmäßig zum Unterricht. Am zweiten Tag ihres Aufenthalts auf dem Meeresgrund war Ido zu ihm ins Zimmer gekommen. »Die Gräfin kennt einen sehr guten Lehrer, der bereit wäre, dich in den magischen Künsten zu unterrichten. Was hältst du davon?«
    San zögerte. Wenn er sich darauf einließ, verstieß er damit gegen ein ausdrückliches Verbot seines Vaters. Andererseits wünschte er sich nichts mehr, als seine besonderen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Zudem war ihm auch daran gelegen, sich ablenken zu lassen. Bei dem Nichtstun überfielen ihn nur immer wieder die schmerzhaften Gedanken, die er eigentlich von sich fernhalten wollte. Und so war er schließlich einverstanden.
    Sein Lehrer war ein alter Magier, der ihn von oben herab behandelte und ihm allerlei nutzlose Dinge beibrachte.
    »Wann fangen wir denn endlich mit dem Zaubern an?« »Magie heißt nicht, wie ein Gaukler amüsante Zaubertricks vorzuführen. In erster Linie bedeutet sie ein langes Studium, ein vertieftes Kennenlernen der Naturgesetze.«
    Mit dieser Ausrede hielt Quar alles

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