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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Praktische von ihm fern. Er sollte lernen, lernen und sonst nichts. Ganze Nachmittage verbrachte er nun über den Büchern, während der alte Magier neben ihm stand und ihm den Stock zeigte, sobald er auch nur den Blick hob.
    »Nun, wie ist es heute gelaufen?«, fragte Ido abends, wenn sie zusammen bei Tisch saßen.
    San brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, wie entsetzlich langweilig der Unterricht war. Ido war selbst so begeistert von seiner Idee, dass er ihn nicht enttäuschen wollte.
    Was San ganz besonders fehlte, war Bewegung. Aus dem Wunsch heraus, sich körperlich zu betätigen, begann er, sich von dem Gnomen Fechtunterricht geben zu lassen. Zudem ergab sich, wenn er mit dem Gnomen zusammen war, auch immer Gelegenheit, ihn nach seinem Großvater Sennar zu fragen und sich von ihren gemeinsamen Abenteuern erzählen zu lassen.
    Während sie mit Holzschwertern trainierten, merkte San immer wieder, wie stark seine besonderen Kräfte waren. Ganz instinktiv behalf er sich damit, sobald er ins Hintertreffen geriet. Einmal ließ er, bevor ihn Idos Schwert treffen konnte, im letzten Moment eine magische Schutzmauer um seinen Körper entstehen. »Fantastisch! Hat Quar dir das beigebracht?«, rief Ido.
    San überlegte einen Moment. »Ja.«
    Genau wusste er auch nicht, wieso er die Unwahrheit gesagt hatte, war aber auf alle Fälle mächtig stolz auf sich selbst.
    Und so gewöhnte er es sich an, ganz allein seine magischen Kräfte zu erproben. Tagsüber lernte er mit Quar, abends trainierte er mit Ido, und danach, wenn es Nacht wurde, zauberte er für sich allein. Neue Zauber zu erlernen, kam ihm sehr viel interessanter vor, als sich unnütze Kenntnisse über die Natur und andere Torheiten einzubläuen. »Quar bemängelt, dass dir manchmal die rechte Lust fehlt«, sagte eines Tages die Gräfin zu ihm. Sie liebte es, sich mit dem Jungen zu unterhalten und ihn so oft wie möglich bei sich zu haben. Jeden Abend aß sie mit den beiden, Ido und ihm, zusammen. »Langweilt dich der Unterricht?«
    »Nein ... Es ist nur so ...« Er wollte nicht undankbar erscheinen. Schließlich war die Gräfin so nett zu ihm und hatte ihm sogar einen Zauberlehrer besorgt. »Nun, ich muss oft daran denken, was wohl in der Welt über uns, in meiner Heimat geschieht ...«
    Was ging vor in der Aufgetauchten Welt? Was trug sich im Herzen der Gilde zu? Was war mit Dohor? Gedanken, die ihn bedrängten, neben der Erinnerung an den schrecklichen Abend, der alles in seinem Leben geändert hatte. »San!«, rief Quar.
    San schrak auf. Mit zornrotem Gesicht starrte sein Lehrer ihn an. Erneut hatte er sich in seinen Gedanken verloren.
    »Wirst du dich wohl endlich einmal konzentrieren?! Wenn du es zu etwas bringen willst, musst du mir zuhören!«, schimpfte Quar und schlug mit der flachen Hand so fest auf den Tisch, dass das Buch hochflog. San hatte die Nase voll. Was bildete sich dieser Magier bloß ein? Was hatte der ihm eigentlich zu sagen?
    »Los, wiederhole, was ich dir gerade erklärt habe.«
    San bedachte ihn mit einem dreisten Blick. »Das kann ich nicht.«
    »Und damit brüstest du dich auch noch?«
    »Ihr habt ja selbst bemerkt, dass ich nicht bei der Sache war. Warum fragt Ihr mich also Dinge, die ich gar nicht wissen kann?«
    »Dieser Ton ist völlig unangemessen. Ich verlange Respekt!«
    »Von welchem >Ton< redet Ihr?«
    Quars Lippen wurden schmal wie ein Strich und seine Augen weiteten sich vor Zorn. San kam dieses Männlein nur noch lächerlich vor. Ein paar Zauberformeln, um ihn in die Schranken zu verweisen, gingen ihm durch den Kopf, Formeln, die dieser Magier in seiner Mittelmäßigkeit wahrscheinlich noch nicht einmal kannte. Schon schickte er sich an, sie auszusprechen, da schlug der Mann mit einem Knall das Buch zu, das er vor sich liegen hatte.
    »Ich lehne es ab, solch einem frechen, dummen Jungen, der noch nicht einmal zuhören kann, Unterricht zu erteilen. Für heute sind wir fertig.«
    Wahrscheinlich glaubte er, San damit bestrafen zu können, doch der rollte rasch das Pergament zusammen, auf dem er sich Notizen gemacht hatte. »Gute Idee«, sagte er, kein bisschen eingeschüchtert, und sprang dann auf, glücklich, den restlichen Tag freizuhaben.
    »Das wird dir noch leidtun«, zischte Quar. »Ich erwarte, dass du mir bis morgen die Zusammensetzung der vier verschiedenen Erdtypen mit den dazugehörigen Schutzgeistern auswendig hersagen kannst«
    »Aber sicher«, rief der Junge, während er schon durch die Tür entschwand. Er

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