Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
dargebracht wurde.
Das Dorfoberha u pt war sehr diskret, st e llte ihnen keine Fragen, sondern erzählte nur in ruhigem Ton von den R iten seines V olk es, v on s e in e m Dorf u nd ihren Gewohnheiten, sodass Dubhe sich langsam in eine Atmosphäre hineingezogen sah, in der sie s ich fa s t heim i s c h fühlte. G huar war l i eben s würdig, d ie Ge st e n, mit denen die Huye ihre Opfergaben darbrachten, wirkten harmonisch und anti k , ihre G e si chter läch e lnd u nd fre u ndlic h .
Es war schon lange dunkel, als das Fest mit einem rituellen Tanz unter dem Voll m ondhi mm el zu Ende gi n g . A u s d er Fe rne k lang das Br ü llen der Drachen durch die Na c ht.
»Hört ihr? Makhtahar antwortet uns, stimmt ein in unsere Gesänge. Er war es, der uns d iesen wunderschönen Ort, an dem wir l eben, schen k te. Er s or g t daf ü r, d as s der Wald u ns ernährt u nd u ns Schutz bietet vor den Elfen.«
Dubhe fand es eigenartig, d a ss jemand in d ies er We is e über die Elfen sprach. Sie selbst hatte von den Elfen ein friedlich e s B i l d u nd konnte s ich n icht vo r s te lle n , dass sie in irg e ndeiner We i se eine B e d r ohung für dieses gutmüti g e, groß z ügige Volk der H uy e darstel l ten. D o ch enthielt s i e s ich je d er Be me r kun g u nd fol g te n u r schwei g end d e r Zere m onie.
Erst a l s das Fe s t schon b eend e t war, lenkte G h u ar ihr Ge sp r äch a u f konkretere Dinge. Dazu führte er s i e in e i nen a b getrenn t en Raum der Gemeinschafts hü tte, setzte s i ch nie d er u nd bat a uc h die beiden, Platz zu nehmen.
»Ich hielt es für angebracht, zu warten, bis es dir besser geht, um mit euch beiden zu reden«, erklärte er an Dubhe gewandt. »Ihr seid Reisegefährten, hat mir
Lonerin g esa g t, u nd t e ilt das g leiche S chic ks al. Daher w e iß ich, w a s e u ch hergefü h rt hat und wie ich e u ch helfen kann.«
Dubhes Herz begann etwas schneller zu schlagen, doch ihr fiel a uf , d a ss L onerin nicht ü berras c ht war. Offen b ar w u sste er sc hon etwas.
»Es war Sennar, der Euch unsere Sprache lehrte, nicht wahr?«, sagte er.
Ghuar lächelte wohlwollend. »Zwar stammen wir aus der Aufgetauchten Wel t , aus der w ir vor Jahrhunderten fortzogen, a l s die Elfen die Kü ste noch n i cht besie d elt hatt e n. Doch von e u rer Sprache ha t te sich kaum e t was erhalten. Dann aber, vor fast v ierzig Jahren, g elan g te der Mann hierher, den ihr sucht . «
Sowohl Lonerin als auch Dubhe lauschten noch aufmerksamer.
»Lange Zeit w aren wir gut befreundet und haben uns häufig besucht. Von ihm lernte ich a u ch e u re Sprache. Doch s e it einigen Jahren suche ich ihn nicht mehr auf.«
Die beiden jungen Zuhörer erstarrten.
»Ich habe begriffen, dass ihm meine Gesellschaft nichts mehr bedeutet, dass er sich nur noch danach sehnt, a l lein zu sei n . S eit d em s tehen wir n u r noch brieflich in Kon t a k t.«
»Dann lebt er also noch?«, warf Lonerin mit einem Seufzer der Erl e i c hterung ein. Das Dorfoberhaupt nickte.
»Wie ich Euch bereits erklärte, ist unsere Mission von fundamentaler Bedeutung.
Wir müssen Sennar unbedin g t fi n den. D i e Existenz der Au fg etauchten Welt hängt davon ab sowie auch das Übe r leben meiner Gefähr t in . «
Ghuar lächelte. »Ich versuche ja gar nicht, e uc h davon a b z u brin g en. Beden k t jedoch, d a ss S e nnar e u ch viel l eicht gar n i cht empfangen will.«
Das war im Moment nebensächlich.
»Wie können wir ihn finde n ?«, fragte Dubhe.
»Wenn ihr möchtet, werden wir euch zu ihm führen. Er lebt sechs Tagesreisen von hier entfe r nt.«
Dubhe war verwirrt. Sechs Tage, dann w ü r d e s i e d ie Wah r heit erfahren. E s kam ihr ganz unwi rk lich vo r . Die Errettung von dem Fluch war immer so fern gewe s en, ve rs chwommen wie ein Traum. N u n jedoch ersch i en sie so nahe wie noch nie.
Das weitere Gespräch zerrann für Dubhe zu einem undeutlichen Geplauder. Lonerin und Ghuar besprachen noch einige Dinge, legten i hren Abreiset a g fest, während ihr Geist hingegen ganz beh e rrscht war von dem G edan k en, da s s Sen nar lebte, und das ganz in der Nähe.
Dann sah sie, wie sich Lonerin e r hob und höflich von dem Gnomen verabschi e det e .
Sie tat e s ihm n ach und murmelte, währe n d sie sich ve r neig t e: »I ch danke Eu ch noch m als f ü r Eu re Hilf e. «
»Hab Vertrauen, Dubhe. Ich weiß, wie schwer es ist. Selbst Makhtahar hatte
einen Moment lang Angst vor dir. M e ine Krieger haben es beobachtet
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