Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
g r ü ndet, hatte ei ne Arbeit gefunden und war zum Mann gewor d en. Id o überl e gte einige A ug enblic k e. Eg al, a u ch jetzt noch hatte der Junge ein paar hinter die Ohren verdient, und das konnte er b esorgen - für I d o einer der wenigen Vorteile, wenn man als alt und grie sg räm i g galt.
Der G r u nd, im Land der Ta g e m it der S u che zu be g innen, l a g darin, dass d ort die Halbelfen gelebt hatten, bev o r der Tyrann das ganze Volk ausrottete, und dass Nihal e ine H al belfe gewe s en war. An Tariks Ste l le wäre er j edenfal l s nach dem Bru c h mit dem Vater u nd a u f den Sp u ren der eigenen Vergangenheit dorthin gezogen. Zudem hatte Id o im Land der T a ge einen alten Freund, der ihm sicher dabei helfen konnte, den J u ngen zu finden. Gewiss, das Verbindungsnetz, das während der J a hre im Land d e s F e u ers ent s t a nden war, hat t e s i ch aufgelös t , a l s der W i dersta n d z u sammenbrach. Ido be sc h l oss damal s , si c h dem Rat der Wasser anzuschließen, der sich gerade gebild e t hatte und über ein e i genes Heer verfügte, um offen gegen Dohor zu Felde zu ziehen. Er s el bs t war d a mit aber vom Krieger mehr zum Str a tegen hinter den Linien gewo r den. Nich t , da s s ihm d a s b es o nders gefallen hätte: Praktisch sein ganzes L e ben lang hatte er i m mer nur gek äm pft, doch d a m als gi ng er dann sc h on a u f die hundert Jahre zu, ein beachtliches Alter selbst für einen Gnomen, und auf das eine Auge, das ihm nach dem Krieg gegen den Tyrannen geblieben war, konnte er sich a u ch nicht i mm er verlas s en, soda s s er manchmal schon sein Ziel verfehlte. Daher war es fast e i ne Notwendi g keit, sich a u s der of f enen Fel d schl a cht z u r ü ckz u z i ehen. Z u dem b ra u chte der Rat in dieser Anfangsphase dringend einen starken Mann, der allen Mut machte und seine ganze Erfahrung in den Dienst d er S a che ste l len konnte.
Dennoch waren ihm noch ein paar Freunde aus der Zeit, als er immer vorn in der ersten Sch l ach t reihe kämpfte, geblieben.
Bei den Sonnenbergen in einer der alten Kasernen des Ordens der Drachritter machte er halt. Mittlerwe i le w aren fast a lle Drachenritter zu Dohor übergelaufen, der darüber hinaus nach Idos Degra d ier u ng a u ch die Ste l l u ng des Obe r s ten Generals a n sich gerissen hatte. Und so waren hier jet z t die Ritter der Blauen Drachen stationiert, ein klei n erer Orden, deren Angehöri g e, wie der Na m e schon sagte, b laue Drachen ritten, d i e kleiner und g elenkiger als die übrigen Drachen waren.
Die Kaserne war in eine Art Hauptquartier umgewandelt worden, von wo aus die Truppen an die Front geschickt wurden. Im Moment herrschte wieder einmal offener Krieg zwischen Dohor und dem Rat der Wasser, und ein heftig umk ä mpfter F r ontabs c hnitt verlief ni c ht weit entfernt an der Grenze zwisc h en dem Land d e s Meeres u nd d e m der Sonne.
Auch weil er ein frisches Pferd brauchte, nahm Ido dort Quartier. Bis zu diesem Zeitp u n k t war er fast unabl äs sig g e ritten, hatte nachts nur wenige Stunden pa us iert, u nd d as ar m e T i er w ar völ l ig er sc höpft.
Man empfing ihn mit den üblichen Ehrenbezeigungen, doch der Gnom hatte es eilig u nd f ü r s o lche Förmlich k eiten n u n wenig Sinn. »I ch b r a u che n u r ein g u tes Pferd und Proviant.«
»Gewiss«, nic k te der General, der ihn b e grüßt hatte. »Aber vi elleicht können wir Euch auch noch mit anderem dienen.«
Es stellte sich heraus, dass einer der Ritter am nächsten Tag einen Auf k lär u n g sfl u g ins G ro ß e L and u nterneh m en u nd Ido proble m los a u f dem Rücken seines Drachen würde mitnehmen können.
Das hörte der Gnom gern. Auf diese W e ise konnte er mindestens zw e i, d r ei Tage sparen.
Seit sein eigener Drache Vesa in der Schlacht gefallen war, hatte Ido keinen Drachen mehr geritten. Ja, er hatte sog a r geschworen, nie mehr einen Drachen zu bestei g en. Vesa war für ihn n i cht zu ers e tze n , und dieser V o rsatz war Idos Art, dessen Ande nk en zu ehren. Der Tod s e ines geflügelten Gefährten hatte eine L ü c k e g erisse n , die nicht zu f ü llen war.
Vesa war ein normaler Drache gewesen, rot und sehr i m posant. Und ob w ohl jener, der I do ins Große Land bringen soll te , zur blauen Rasse zählt e , war e s für Ido ein großer Moment, a l s er das Tier in der Arena zum A b flug bereitste h en sah. Er spiegelte sich in den Drachenaugen und dachte an d ie Aug en seines V e sa, die nunmehr schon
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