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Die Schattenmatrix - 20

Die Schattenmatrix - 20

Titel: Die Schattenmatrix - 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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anders, als Mikhail es erwartet hatte. Als er Burg Elhalyn vor vier Jahren besucht hatte, war der Haushalt zwar auch schon ein wenig windig, aber die Ställe waren durchaus in Ordnung gewesen, und die Laken auf dem Bett zwar abgenutzt, aber wenigstens sauber. Das Unbehagen, das während der Arbeit fast verschwunden war, kehrte mit einem Mal zurück, und sein Lächeln verflog. Wenn schon der Stall in einem solchen Zustand war, dann musste es auch in Haus Halyn fürchterlich aussehen.
»Wenn du ins Dorf reitest, sieh zu, dass du ein, zwei Burschen findest, die uns bei den Pferden helfen können. Ich vermute, es gibt kein Personal hier- ich will allerdings verdammt sein, wenn ich wüsste, wieso! Als ich vor vier Jahren zu Besuch war, gab es auch schon nicht viele Diener, und Duncan versah sogar den Dienst des Coridom, obwohl das nicht seine Aufgabe war.«
»Wieso?«
»Der Coridom war nicht ganz bei Verstand - ein bisschen altersschwach -, aber Domna Elhalyn hat es wohl nicht bemerkt. Oder es war ihr egal. Sie ist… ein wenig verschroben.«
»Bekloppt wäre vermutlich der bessere Ausdruck, wenn Ihr meine Offenheit gestattet. Nicht bemerkt!« Daryll sah aufgebracht aus, seine Wangen röteten sich ein wenig, und seine blauen Augen funkelten. »Dieser Duncan hier scheint auch ein ziemlicher Dussel zu sein - altersschwach oder einfach blöde.«
»Ich weiß. Aber vor vier Jahren war er noch nicht so. Er war einigermaßen tüchtig und hatte alles gut im Griff.«
»Ihr werdet bestimmt alles wieder richten, Dow.«
»Ich freue mich über deine Zuversicht und wünschte nur, ich würde sie teilen.«
Daryll lachte. »Ich habe noch nie mit einem Herrn zusammen einen Stall ausgemistet, und wenn Ihr das tut, dann bringt Ihr im Handumdrehen auch alles andere hier in Ordnung.«
Mikhail spürte die Woge der Zuneigung, die plötzlich von dem Gardisten ausging, eine Hingabe und unmittelbare Treue - unerschütterlich, wenn es darauf ankam. Bis zu diesem Augenblick war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass ihn seine Begleiter eingeschätzt, beobachtet und beurteilt hatten. Er hatte bisher nie ernsthaft darüber nachgedacht, dass die Männer, die seinen Befehlen folgten und taten, was er wollte, eine eigene Meinung haben könnten. Oder besser, er hatte es zwar immer gewusst, aber nie gefühlt. Mathias hatte schon unter seinem Vater gedient, als Dom Gabriel noch das Kommando über die Garde hatte, und ihn wahrscheinlich an dem Alten gemessen. Mikhail fragte sich, ob er dem Vergleich schon jetzt standhielt. Würde er es je tun? Zu seinem nicht geringen Erstaunen stellte er fest, dass er sich sehr darüber freuen würde, wenn die Männer ihm ebenso treu ergeben wären wie seinem Vater und seinem Onkel.
Erblickte auf seine Hände. Am Zeigefinger bildete sich eine Blase, und die Handflächen schmerzten von der ungewohnten Arbeit. Er war verschwitzt und stank beinahe so stark wie der Stall. Die Schulter tat ihm weh und die Schenkel ebenso. Am liebsten hätte er sich hingesetzt und sich die nächste Stunde nicht gerührt. Aber Mikhail wusste, er konnte es nicht länger hinauszögern, ins Haus zu gehen, so gern er es auch getan hätte. Er schleppte sich aus dem düsteren Stall und wusch sich die Hände unter einem Wasserrohr, das aus der Wand kam und einmal bis zu dem noch immer verschlammten Trog geführt hatte. Ein Stück Holz, auf dem das Rohr auflag, war abgebrochen und auf den Boden gefallen, und dem Morast nach zu urteilen, lag es schon seit einigen Wochen dort. Mikhail schüttelte den Kopf.
Dann bemerkte er eine faule Stelle im Holz, dort, wo das Rohr aus der Scheunenwand kam, und machte sich im Geiste eine Notiz, es bald reparieren zu lassen. Er spritzte sich Wasser ins verschwitzte Gesicht, wischte sich mit dem Ärmel ab und hoffte, dass es in Haus Halyn ein funktionierendes Bad gab. Dann drehte er sich um und marschierte auf die Hecke zu, die das Gebäude umgab.
Er ging durch eine Öffnung in der Hecke und fand sich in einem ziemlich verwilderten Garten wieder. Er erkannte die Blätter von Karotten, Zwiebeln und anderem Gemüse, das unter der Erde wächst. Er entdeckte auch ein Netz, das früher einmal die Beeren geschützt hatte, aber es war zerrissen, und es sah ganz danach aus, als hätten die Vögel einen Festschmaus abgehalten.
Mikhail runzelte die Stirn, da hörte er wieder den Schrei einer Krähe. Er sah nach oben und entdeckte einen großen Vogel, der ihn von einem Baum neben dem Haus beobachtete. Der Vogel war sehr hübsch,

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