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Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit

Titel: Die Schattenritter: Kuss der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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bezahlte natürlich. Er zahlte alles. Heute indes legte sie nur noch Wert darauf, dass ihre Kleidung sie nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkte. Über die Jagd nach Monstren hatte sie die meisten wunderschönen und frivolen Freuden des Frauseins aufgegeben.
    Nachdem sie sich über der Waschschüssel frisch gemacht hatte, zog sie ihre Unterwäsche und das Halbkorsett an. Modebewusste Damen in Paris oder London wären gewiss entsetzt von ihren Unterkleidern, aber Marika hatte keine Zofe, die ihr beim An- und Auskleiden half. Deshalb musste sie es einfach und praktisch halten.
    Der lange Rock war in einem kräftigen Blau, nicht zu weit, und schwang hübsch beim Gehen. Die passende Bluse war eng und hochgeschlossen. Die Farbe schmeichelte ihrer hellen Haut und dem dunklen Haar, das sie bürstete, flocht und zu einem dicken Knoten im Nacken aufsteckte.
    Zum Glück war alles still im Haus, als sie ging. Sie wollte nicht, dass man sie so sah, dass ein gewisser
Er
sie in diesem Aufzug sah. Die Haushälterin ging wahrscheinlich ihren täglichen Aufgaben nach, während Bishop oben in seinem Zimmer schlief. Oder hatte er woanders ein Versteck – eine Gruft oder einen Keller in der Nähe?
    Nein, er schlief sicher in einem normalen Schlafzimmer, ohne Sarg, ohne Schmutz. Gewöhnlich bildete Marika sich einiges auf ihr Wissen über die Gepflogenheiten von Vampiren ein, doch hatte er ihr schon mehrfach bewiesen, wie falsch sie damit lag. Gott allein wusste, wo überall sie noch irrte! Ja, sie konnte wirklich von Glück sagen, dass sie noch lebte und alle vorherigen Kreaturen hatte besiegen können.
    Kreaturen. Es fiel ihr zunehmend schwer, sie so zu sehen, vor allem Bishop – auch wenn sie nicht recht glaubte, dass die meisten Vampire von Natur aus gut und nicht böse waren, wie er behauptete. Vielleicht war er es, aber das auch nur wegen der furchtbaren Dinge, die ihm widerfahren waren. Er hatte sich allerdings schrecklich gerächt, oder nicht? Er gab zu, dass er die Männer umgebracht hatte, die für den Tod seiner Frau verantwortlich gewesen waren.
    Bloß weil er Zweifel in ihr weckte, was Saint anging, musste sie diese ja noch lange nicht nähren. Ehe sie nicht das Gegenteil erfuhr, würde sie weiterhin glauben, dass Saint ihre Mutter getötet hatte.
    Die Vampire, die sie umgebracht hatte, waren böse gewesen, davon war sie überzeugt. Viele von ihnen hatte sie morden gesehen, hatte sie blutbesudelt und mit ihren Opfern zu ihren Füßen vorgefunden. Nicht einmal Bishop könnte deren Schuld leugnen.
    Vampire töteten Menschen, um zu überleben. Bishop war ein sehr alter Vampir, der sich nicht so ernähren musste wie diejenigen, denen sie vorher begegnet war. Womöglich waren die Vampire dort, wo er herkam, ja anders, aber hier, in dem Land, in dem Bram Stoker seinen berühmten Roman ansiedelte, waren sie genau die Monstren, als die der Autor sie beschrieb.
    An diesen Gedanken musste sie sich klammern, damit ihre Welt nicht aus den Fugen geriet.
    Im Stall fand sie einen Damensattel, den sie auf den Rücken ihrer Stute hievte. Zwar ritt sie ungern so, aber der Rock verlangte es. Und ein wenig Unbequemlichkeit war die Freude allemal wert, die ihre Großmutter empfinden würde, wenn sie Marika so damenhaft sah.
    Als sie beim Haus ankam, hatte ihre Großmutter Gäste. Zwei Frauen, die sie von der Kirche zurückbegleitet hatten, saßen bei Erfrischungen in ihrem Salon.
Bunica
reichte Gebäck, Käse und kaltes Fleisch, und bei dem köstlichen Anblick knurrte Marikas Magen.
    »Marika!«, rief ihre Großmutter begeistert und breitete die Arme aus. »Du siehst bezaubernd aus. Iulia, Marianna, ist sie nicht wunderschön?«
    Marika errötete, als die beiden anderen Frauen ihrer Großmutter zustimmten, umarmte ihre
Bunica
und setzte sich neben sie auf die Couch. Während sie dort hockte, aß und Konversation machte, wartete sie eher ungeduldig, dass die beiden Besucherinnen endlich gingen.
    Beinahe eine halbe Stunde verging, bis sie es taten. Als sie schließlich allein waren, wandte ihre Großmutter sich mit einem prüfenden Blick an Marika.
    »Du willst etwas, Kind. Was ist es?«
    Manchmal wollte Marika schwören, dass ihre Großmutter Gedanken lesen konnte.
    Sie knabberte an einem Stück Käse. »Ich wollte dich besuchen,
Bunica
. Das ist alles.«
    Die alte Frau gab einen verächtlichen Laut von sich und nahm sich eine kleine Fleischscheibe von der Platte. »Du lügst nicht besonders gut, Marika. Das konntest du noch nie.«
    Jede

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