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Die Schattenseherin: Roman (German Edition)

Die Schattenseherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Schattenseherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Hunter
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begeistert gewesen war, dass Zoe ihm nicht sagen konnte, wen genau sie gesehen hatte. Aber in diesem Fall musste er ihr einfach vertrauen.
    Zoe hatte direkt danach Adrian angerufen. Sie brauchte seine Hilfe. Die ermordete Frau namens Lexa arana und das Nacherleben ihres Todes hatten Zoes Wut Adrian gegenüber etwas gemildert, und sie konnte mittlerweile sogar ihr Beefsteak-Sandwich genießen.
    »Hey.« Adrian stieß sie leicht am Arm an, und Zoe sah erschrocken auf.
    »Du bist abwesend. Alles in Ordnung?«
    »Mhm. Ich hab nur über etwas nachgedacht.«
    Adrian nahm sich zwei ihrer Pommes und schob sie sich in den Mund. »Und worüber?«, nuschelte er.
    Zoe seufzte. »Den Mord im Wark . Und den Junkie.«
    Der Polizist hörte auf zu kauen und schluckte. Er beugte sich näher zu ihr, und Zoe wusste, dass er Witterung aufgenommen hatte. »Glaubst du, da besteht ein Zusammenhang, Charm?«
    »Ich weiß nicht«, log sie und zuckte mit den Schultern. Bevor sie weitersprach, gönnte sie sich selbst eine weitere Pommes. »Aber mein Gefühl sagt mir, dass es da möglicherweise eine Verbindung gibt. Habt ihr denn schon mehr über ihn herausgefunden?«
    »Interessant, dass du ausgerechnet den ansprichst.« Adrian wischte sich die Hände an seiner Papierserviette ab und lehnte sich gegen die geschwärzte Lehne der Holzbank an. Er griff nach seinem Bierglas und trank. »Der Typ, der dich angegriffen hatte, hieß Cale McLean. Er ist bisher nicht als Drogenbesitzer oder Dealer aufgefallen, aber spannend ist sein Job. Rate mal, wo er arbeitet.«
    Zoe runzelte die Stirn. »Doch nicht etwa …«
    »Doch. Er arbeitet als Host bei Flesh and Skin .«
    Zoe stand der Mund offen. »Wie das erste Opfer.«
    »Wie das erste Opfer«, bestätigte Adrian und biss noch einmal von seinem Sandwich ab. Während er kaute, fuhr Zoe nachdenklich mit dem Finger über den feuchten Rand ihres Glases. Die Musik in der Jukebox wechselte, und für den winzigen Augenblick, den es brauchte, um die CDs auszuwechseln, nahm das Stimmengewirr allen Raum ein. Zoe zuckte zusammen, bis die Musik wieder einsetzte. Irgendein seelenloser Popsong.
    »Habt ihr sonst noch irgendwelche Informationen zu diesem Cale?«
    »Nicht mehr als seine Adresse. Wie gesagt, er ist bisher nicht auffällig geworden. Aber er liebt seine Arbeit – er wohnt sogar in der Agentur.«
    Zoe lächelte schmal, und Adrian grinste. Er schob seinen Teller zur Seite und beugte sich wieder näher zu ihr.
    »Hey, Charm«, sagte er wesentlich sanfter, und seine Stimme ging fast unter der Musik und dem Stimmengewirr unter. »Geht es dir gut?«
    Seine Fürsorge überraschte sie. »Klar«, sagte sie flach, ließ aber zu, dass Adrians Hand sich auf ihre legte. Seine Fingerkuppen streichelten über ihren Handrücken. Zoe genoss die Berührung mehr, als sie zugeben wollte, und schloss halb die Augen.
    »Hey, Charm«, wiederholte Adrian, und seine Stimme war viel näher als vorher. »Was hältst du davon, wenn du die Nacht heute bei mir verbringst?«
    Zoe riss die Augen auf. »Du Arsch!«
    Sie griff nach ihrer Tasche und stand auf. Adrian sprang ebenfalls auf und versuchte, sie zurückzuhalten, aber Zoe entwand ihm ihren Arm. »Glaubst du ernsthaft, ich gehe einfach wieder so mit dir in die Kiste?«, zischte sie und war sich sehr wohl der Blicke der Leute bewusst, die an den nahe stehenden Tischen saßen, aber es war ihr egal. »Du hast vor gerade mal drei Monaten meine beste Freundin flachgelegt und wagst es wirklich, mich jetzt so was zu fragen?! Ich habe dir gesagt, es ist aus!«
    »Verdammt, Zoe, ich habe dir gesagt, es war ein Fehler.«
    »Genauso wie diese Verabredung. Wie konnte ich nur so blöd sein?!«
    Zoe wartete nicht auf eine Antwort. Die Tasche über der Schulter, schob sie sich durch die Menge der Pubbesucher und lief hinaus.
    Sie ging spazieren, um einen klaren Kopf zu bekommen. Immer wieder, gerade wenn sie dachte, es würde besser, schaffte Adrian es, alles noch schlimmer zu machen. Es war, als hätte er einen eingebauten Alarm, der ihn davor bewahrte, mal endlich das Richtige zu tun oder zu sagen. Sie kratzte sich unruhig über den Handrücken und lief weiter durch die Gegend, um sich zu beruhigen.
    Plötzlich stand sie wieder vor dem Haus, in dem sie die Leiche gefunden hatten. Zoe bemerkte erst jetzt das Schild über der Tür. Es war fast verborgen durch das herabhängende Dach, aber im Widerschein der Straßenlaterne blitzte es auf. Ein Messingschild mit einer elegant eingravierten Schrift,

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