Die Schattenseherin: Roman (German Edition)
Zunge hatte derweil ihren Weg wieder aufgenommen, tupfte gegen ihre Lenden und neckte sie, indem er nur kurz und kaum spürbar gegen ihre mittlerweile nasse Scham stieß.
»Du tust alles, was ich will? Dann lass mich nicht mehr warten!«, keuchte Zoe und versuchte, seinen Kopf tiefer zu drücken. Aber sie stieß auf Widerstand. »Nur noch ein wenig, Liebes«, murmelte er versonnen, und seine Finger fuhren die Form ihres Schoßes nach, verhielten an ihrer Perle und spielten mit der weichen Haut darum.
Zoes Körperspannung wurde nahezu unerträglich. Seine winzigen Andeutungen und Berührungen hatten sie weiter getrieben, als es richtiger Sex jemals geschafft hatte. Sie wand sich und nach und nach konnte sie sich nur noch auf eines konzentrieren: Sie wollte, dass er all seine Rücksicht fahren ließ und sie endlich nahm. Stöhnend sagte sie ihm das auch, doch er lachte. Anstatt ihr zu antworten, stieß seine Zunge mit einem Mal tief in sie, und Zoe warf den Kopf zurück und keuchte.
Ihre Hände fanden den Weg zurück in sein Haar, und sie wimmerte, bettelte, während seine Finger, seine Lippen und seine Zunge sie nahezu wahnsinnig machten. Die Beine bis zum Äußersten gespreizt, spürte sie, wie ihr Höhepunkt sich unaufhaltsam näherte, und sie tat nichts, um ihn aufzuhalten. Plötzlich brach ihre Körperspannung, löste sich in einem hellen Schrei auf, als ihr Orgasmus sie traf und ihren ganzen Körper schüttelte. Noch immer in diesen Wellen gefangen, sah sie mit verschleiertem Blick, wie Cale sich aufrichtete. Sein Gesicht veränderte sich – die Hörner waren nun deutlich sichtbar, die einzelnen Züge seines Gesichts wurden kantiger, härter – grausam und schön sah er auf sie herab. Seine Hand griff hinter sich und riss das Bild der Pagode einfach fort. Zurück blieb nichts außer dem Bild einer toten Katze. Nein, nicht irgendeiner Katze. Mrs. Millers Katze. Das erste Opfer, das Zoe jemals gekostet hatte.
»Was ist das, Zoe?«, fragte Cale sie, sein Gesicht nah vor ihrem und seine Stimme kratzig und rau. Sein Atem war unnatürlich heiß. »Was hat es damit auf sich?«
Zoe starrte in die rot glühenden Augen des Mannes vor sich, riss den Mund auf und schrie.
Achtes Kapitel
Verlorene Fäden
Edinburgh erwachte langsam, doch diesmal war Cale vor der großen Stadt wach. Er hockte auf einem Dach unweit der Royal Mile und sah auf die Straßen und Häuser hinab, als könnten sie ihm eine Antwort geben.
Seine Finger legten sich auf seine Brust, und unter dem Stoff seines T-Shirts spürte er die Umrisse des Amuletts, das Pest ihm gegeben hatte. Er schob seine Finger unter den Kragen und zuckte zusammen, als er dabei versehentlich den zweiten Anhänger um seinen Hals berührte. Das Medaillon seiner Frau. Er wusste, dass es umso wichtiger für ihn geworden war, nachdem er am Tag zuvor so viel verloren hatte. Wenn er an sie dachte, war dort nur noch ihr Bild, sonst nichts mehr. Ein schwarzes Loch an der Stelle, an der die Erinnerung an ihren Duft, die Gedanken an ihre weiche Haut und die lachenden Augen gewesen waren. Noch immer verfluchte er sich selbst dafür, und die heiße Welle aus Wut und Scham verdrängte für einen Augenblick alles andere. Cale schloss die Augen, griff gleichzeitig aber nach der Kette, die das Amulett hielt, und streifte sie über seinen Kopf. Er hatte viel dafür aufgegeben, um dies hier zu bekommen. Es wurde Zeit, dass er es auch einsetzte.
Cale hielt den Anhänger höher, vor sein Gesicht, und musterte die tiefenlos wirkende Dunkelheit des Steins. Pest hatte ihm gesagt, das Amulett würde ihn spüren lassen, wenn ein Engel in der Nähe war. Doch er fühlte nichts, und die Schwärze des Steins blieb unverändert.
› Beeil dich ‹, ertönte Caes’ Stimme in Cales Gedanken, und der spürte, wie sich sein ganzer Körper augenblicklich verspannte.
›Wir wären schon weiter, wenn du Zoe letzte Nacht nicht derartig erschreckt hättest‹, erwiderte er und sah weiter nachdenklich auf das Amulett.
› Seit wann so zimperlich? ‹, knurrte der Inkubus. › Du wolltest Antworten und ich auch. Lexas Mörder ist noch immer dort draußen, und deine kleine Fotografin weiß etwas darüber. ‹
›Woher willst du das wissen?‹ Cale schüttelte den Kopf. ›Wir wissen im Endeffekt gar nichts über sie. Und durch dein Auftauchen in ihrem Traum werden wir das wahrscheinlich auch niemals in Erfahrung bringen. Wenn du Lexas Mörder wirklich finden willst, solltest du endlich einmal versuchen,
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