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Die Scheune (German Edition)

Die Scheune (German Edition)

Titel: Die Scheune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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Tagen in seinem Haus erstochen wurde?
    „Er ist ein guter Arzt. Er wird mir helfen. Wenn dein Beinbruch wieder geheilt ist, hole ich dich heim. Es dauert bestimmt nicht mehr lange. Jim ist ein guter Arzt. Er wird sehen, dass alles gut verheilt. Und Johnathan hat uns in sein Restaurant eingeladen … Sobald du wieder wohlauf bist.“
    Plötzlich meldete sich das Loch über Danes Stimme: „Gib es auf!!“, schrie es. „Gib sie auf! Sie ist es nicht wert!“
    „Lass mich diesen einen Versuch noch starten“, flehte Dane.
    „Es ist vergeblich! Mach, dass du wegkommst! Sie suchen dich bereits!“
    Sarah war entsetzt. Nun passierte die extreme Entgleisung tatsächlich schon in ihrer Gegenwart, und sie schrie ihn an: „Dane!! Was redest du da?“
    Dane erschrak und kniff seine Augen zusammen. Was war denn falsch an dem, was er sagte? Waren es nicht die Worte einer Hoffnung oder hatte er etwa … laut mit seinem Loch geredet? Er hielt sich die Ohren zu, um seinen Namen von ihr nicht wieder zu hören, doch der hallte unzählige Male als Echo in seinem Kopf wieder. Dane! Dane! Dane! Ihm war plötzlich, als hörte er Joan schreien. DANE!! Er hörte ein Geräusch hinter sich und sah sich geschwind um. Hinter ihm standen plötzlich wieder die fünf Männer, die ihn in dem Haus auf der Palloma Street einst zusammengeschlagen und vergewaltigt hatten. Sie lachten ihn an. Ihre Gesichter waren zu Fratzen entstellt. Der große Schwarzhaarige trat hervor. Durch sein Grinsen entblößte er vergilbte Zähne. Seine Haut sah verbrannt aus. Dane roch den Ruß an ihm, dann sah er die halb verkohlte Hand. Die anderen Männer hinter ihm traten grinsend hinzu und bauten sich breit in der Tür auf. Ein schrilles Fiepen erfasste Danes Trommelfell. Es übertönte seinen Namen und schickte ihm einen grausamen Schmerz. Er kam hoch. Kleine Schweißtropfen lösten sich von seiner Stirn und fielen zu Boden. Sein Atem beschleunigte sich, er schrie: „Diesmal kriegt ihr mich nicht!“, und rannte durch den Pulk von Männern, die sich leise in der Tür gesammelt hatten und Zeugen der vorangegangenen Szene geworden waren. Da waren Dr. Recon, der Chefarzt, drei Sanitäter und ich. Er rammte mich als ersten. Ich ging prustend in die Knie. Die Sanitäter reagierten sofort und versuchten ihn in eine Zwangsjacke hineinzujonglieren, aber die Flinkheit seiner Bewegungen überraschte sie zu sehr. Es gelang ihm, sich freizuraufen und davonzulaufen. Doch dann prallte er frontal gegen einen Polizisten, der gerade die Ecke des Ganges passierte. Beide erfasste Benommenheit; Dane weniger als den Polizisten – zum Unglück aller, denn während der Polizist sich aufzurichten versuchte, bemächtigte sich Dane schon dessen Waffe. Er entsicherte sie gekonnt und schaltete den Polizisten mit einem Kopfschuss kurzerhand aus. Chancenlos fiel dieser in seine eigene Blutlache. Sofort fand die Waffe ein neues Ziel: mich. Dane zielte und schrie: „Ihr Schweine!!“
    Der zweite Schuss jagte knapp an meinem Kopf vorbei, als ich mich schockiert zu Boden stürzte.
    Ehe alle auf diesen Schreck reagieren konnten, war er verschwunden. Wir liefen ihm nach bis zur Ecke des getöteten Polizisten. Der Gang war leer.
    Als wir uns alle wieder umsahen, lag Dr. Recon vor Sarahs Tür, und dunkelrotes Blut floss aus der rechten Seite seines Schädels zu einer kleinen Lache zusammen.
     
    Keiner bemerkte den Mann mit dem zerzausten Haar und einem rosafarbenen Pullover am Haupteingang. Er verhielt sich beim Verlassen des Krankenhauses unauffällig, und ehe ihm einer Aufmerksamkeit schenken konnte, war er spurlos verschwunden.
    Ich war ihm weiter nachgerannt und erschien keuchend am Eingang. Von dort informierte ich die Polizei und gab eine detaillierte Beschreibung ab.
    Es wurde sofort eine Suchaktion mit mehreren Fahrzeugen eingeleitet.
    Ich fand meinen Chevy. Dane war also zu Fuß unterwegs. Es würde die Suchaktion enorm erschweren. Niemand rechnete mit der Lässigkeit, mit der er sich in der Öffentlichkeit bewegte.
     
    Dane fand ein öffentliches Pissoir und erbrach sich, ehe er die Toilette erreichte. Das brachte ihn wieder zur Vernunft. Er reinigte sein Gesicht mit kaltem Wasser und brach verzweifelt in einer nach Fäkalien stinkenden Toilette zusammen.
    Ein tiefer Schlaf holte ihn ein und ließ ihn für mehrere Stunden in eine Ecke sinken. Er nahm weder den regen Verkehr, dem das öffentliche Pissoir tagtäglich ausgeliefert war, noch die Fixer neben seiner Toilette, wahr.
    Die Glocke

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