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Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Die Schiffbrüchigen des »Jonathan«

Titel: Die Schiffbrüchigen des »Jonathan« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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zahlreiche Schmugglerbanden betreiben und das die Regierung nicht zu unterdrücken vermag, da sie zu schwach ist, um die unter ihrer Jurisdiktion stehende siebenhundert Kilometer lange Küstenlinie genügend zu überwachen.
    Die Ereignisse, deren Schauplatz die Insel Hoste gewesen war, die ihr von der Republik Chile zuerkannte Unabhängigkeit, ihr Wohlstand, der sich unter der weisen Verwaltung des Kawdjer stets mehrte, hatten das Augenmerk der Industrie und Handel treibenden Welt auf sie gelenkt. Neue Kolonisten waren angezogen worden, denen in freigebigster Weise und zu den günstigsten Bedingungen Konzessionen erteilt wurden Bald war es allgemein bekannt, daß die Wälder der Insel Hölzer von einer selbst die ausgezeichnetsten Produkte Europas übertreffenden Gute lieferten, bei deren Umsatz fünfzehn bis zwanzig Prozent zu verdienen waren; die Folge war das Entstehen mehrerer groß angelegter Sägewerke Gleichzeitig fanden sich Käufer für die Felder, welche die Quadratmeile Ackerboden mit tausend Piaster bezahlten, und die Haustiere hatten sich auf den Weideplätzen zu einer mehr als tausendköpfigen Herde vermehrt.
    Auch die Bevölkerung war rasch angewachsen Den zwölfhundert Schiffbrüchigen des »Jonathan« hatte sich das Drei-und Vierfache an Emigranten aus dem Westen der Vereinigten Staaten, Chile und Argentina zugesellt. Neun Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung, acht Jahre nach dem Staatsstreich des Kawdjer, fünf Jahre nach dem Einfall der Patagonier zählte Liberia mehr als zweitausendfünfhundert Seelen und die Gesamtzahl der Inselbevölkerung belief sich auf fünftausend. Seit der Hochzeit Halgs und Graziellas waren auf der Insel viele Ehen geschlossen worden; unter anderen hatte Edward Rhodes die Tochter Germain Rivières und Clary Rhodes Dr. Samuel Arvidson geheiratet.
    Während der schönen Jahreszeit besuchten viele Schiffe den Hafen von Neudorf. Die Küstenschiffahrt, die die Verbindung zwischen Liberia und anderen auf der Insel gegründeten Handelshäusern herstellte, machte die besten Geschäfte. Meistens versahen diesen Dienst Fahrzeuge vom Falklands-Archipel, dessen Handelsbeziehungen sich jedes Jahr auf einen größeren Umkreis erstreckten.
    Aber diese Schiffe der englischen Besitzungen im Atlantischen Ozean waren nicht die einzigen, die den Import und Export der Waren vermittelten; auch von Valparaiso, Buenos-Aires, Montevideo und Rio de Janeiro warfen Segelschiffe und Dampfer in dem Hafen Anker und in den benachbarten Meeresstraßen, in der Nassau-Bai, im Darwin-Sund, in den Wassern des Beagle-Kanales, sah man dänische, norwegische und amerikanische Flaggen wehen.
    Der Fischfang hatte stets eine reiche Beute aufzuweisen, die in den magellanischen Gewässern immer guten Absatz fand. Natürlich war auch dieser Erwerbszweig durch strenge Vorschriften, die der Kawdjer erlassen hatte, geregelt worden, die jedem Überschreiten des Vernünftigen und Erlaubten ein Ziel setzten. An der Küste hatten sich Wolfsjäger niedergelassen, Leute verschiedener Herkunft, Heimatlose, deren Überwachung Hartlepool im Anfang schwere Mühe kostete. Aber nach und nach wurden auch diese Abenteurer gefügig und zivilisierten sich unter dem Einfluß ihrer neuen, geregelten Existenz. Das seßhafte Leben milderte die Sitten dieser haltlosen Vagabunden. Sie fühlten sich in der Ausübung ihres rauhen Handwerkes ganz glücklich, das sie vor jedem Mangel schützte. Die Art des Erlegens dieser ungefährlichen Wassertiere hatte sich nicht geändert; sie war sehr einfach:
salir e dar una paliza,
wie die Wolfsjäger sagen: hinspringen und Stockschläge austeilen, das war noch die gebräuchliche Methode, eine andere Waffe konnte gegen diese armen Tiere nicht in Anwendung kommen.
    Zu dem Geschäfte des Fischfanges und der Jagd auf Seewölfe kamen noch die Streifzüge nach Walfischen, die in diesen Breiten sehr ertragreich sind. Die Wasserstraßen des Archipels können jährlich tausend Walfische liefern. Die Walfischfänger, welche wissen, daß ihnen Liberia alles bieten kann, was früher nur in Punta-Arenas zu finden war, besuchen während der guten Jahreszeit mit Vorliebe die die Insel Hoste umgebenden Meeresstraßen.
    Auch die Ausbeutung des Strandes bildete einen eigenen Handelszweig; Milliarden eßbarer Muscheln einer sehr geschätzten Gattung bedeckten ihn, sie wurden in ganzen Schiffsladungen fortgeschafft und in den Städten Südamerikas wurde das Kilogramm um fünf Piaster verkauft.
    Den Muscheln schlossen

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