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Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Titel: Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Wodarz-Eichner , Karsten Eichner
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Mahlzeit nehmen sollen. Aber er, Friedrich Schiller, verkauft sich und sein Werk nicht unter Wert …
    Schiller steht hier mit dem Rücken zur Wand. Und doch: Er ist nicht bereit, von seiner Forderung abzurücken, sich beliebig im Preis drücken zu lassen. Er kennt seinen (wahren) Marktwert genau – und er weiß auch, was er sich selbst wert (und schuldig) ist.
    Ist dies nun (falscher) Stolz – oder einfach Dummheit? So möchte man fragen. Denn vernünftig erscheint uns diese kompromisslose, ja geradezu starrköpfige Haltung nicht. Aber aus Schillers Handeln spricht das Selbstbewusstsein eines Mannes, der von sich und seinem Werk überzeugt ist – selbst in einem Augenblick, in dem seine Verhandlungsbasis äußerst schwach ist. „Gutes Geld für gute Arbeit“ – dieser Grundsatz sollte im Geschäftsleben, in der Arbeitswelt eigentlich die Regel sein. Sollte es eigentlich. Doch wir wissen es heute natürlich besser – und auch Schiller dürfte zu seiner Zeit bereits gewusst haben, dass das Leben selten diesen Idealzustand bietet (siehe Kapitel: „Sei nicht weltfremd“). Erst recht nicht für einen Schriftsteller oder Dichter, der ganz auf die Einkünfte aus seinen Werken angewiesen war.
    Und doch könnte Schillers Lage auch aus der heutigen Zeit stammen – als Beispiel für einen Freelancer im Journalismus, im künstlerischen Sektor oder im Multimedia-Bereich, der sich von Auftrag zu Auftrag hangelt. Sich von Projekt zu Projekt durchschlägt, zuvor vielleicht schon Praktikum an Praktikum gereiht hat. Und der in den seltensten Fällen seine Honorarvorstellungen wirklich voll durchsetzen kann. Der gnadenlose Konkurrenzkampf in mancher Branche führt eben auch zu einem oftmals ruinösen Preiskampf, den nur die wenigsten auf Dauer überstehen.
    Schiller hat sich diesem mörderischen Druck konsequent entzogen. Lieber verhungern als sich unter Wert verkaufen – so denkt er, der schwäbische Dickschädel. Seine kompromisslose Haltung nötigt uns Respekt ab, aber sie lässt sich eben auch nur von einem – modern gesprochen – ungebundenen Single ohne familiäre Verpflichtungen aufrechterhalten. Ansonsten ist die ökonomische Realität zumeist stärker als die hehren, idealistischen Vorsätze. Und wir müssen uns daher nicht schämen, wenn wir eben doch den einen oder anderen Kompromiss machen.
    Was wir von dieser kompromisslosen Haltung trotz allem lernen können, ist der unbedingte Glaube an die eigenen Fähigkeiten und das selbst gesteckte Ziel: Schiller kennt seinen Wert genau – und er weiß vor allem, was er in kurzer Zeit (also nach seinem endgültigen Durchbruch als Schriftsteller) wert sein wird. Er weiß: Trotz momentan schwieriger Situation wird er seinen Weg machen. Aus dieser Haltung spricht ein riesiges Selbstvertrauen, das durch keine noch so ungünstige äußere Lage erschüttert werden kann (siehe auch Kapitel: „Glaube an Dich“). Schiller weiß: Seine Zeit wird kommen. Er wird Erfolg haben. Er wird von seinem Schreiben leben, seine Familie ernähren können. Und er wird eines Tages die Höhe seiner Honorare ein Stück weit selbst bestimmen können …
    Wohl dem, der ebenfalls einen solchen Masterplan von seinem Leben und eine solche Zuversicht hat – und einen langen Atem, um diese Hoffnung schließlich Realität werden zu lassen. Der kann es sich dann, anders als Schiller in diesem Beispiel, auch einmal leisten, im Kleinen nachgiebig zu sein. Denn auf der großen Fahrt des Lebens sind mitunter Geschmeidigkeit und Flexibilität gefragt – solange der Generalkurs stimmt. Und am Ende bestimmt die Vision von unserem Leben – und ihre erfolgreiche Umsetzung – entscheidend den Marktwert. Wer immer nur starr Kurs hält, ohne auf die Klippen zu achten, erleidet vermutlich unterwegs Schiffbruch.
„Meine Schulden verbittern mir das Leben, und bei dieser Seelenlage ist es ganz und gar um schriftstellerische Tätigkeit getan. Ich schmachte nach Ruhe und Freiheit.“
An Körner, 5. Januar 1789
„Die Zeit bringt Rat. Erwartet’s in Geduld. Man muss dem Augenblick auch was vertrauen.“
Wilhelm Tell

10  WENN DAS NICHT GEHT: SUCHE DIR EIN GENRE, DAS FAIR BEZAHLT WIRD
    „Mangel ist ein hartes Los.“
    Aus den „Phönizierinnen des Euripides“
Das Theater! Was kann es Großartigeres geben als das Theater, wo kann der Dichter den Menschen besser zeigen, worauf es wirklich ankommt? Wo kann er sie effektvoller erziehen als auf den Brettern, die die Welt bedeuten …
Es ist ihm ernst mit dem

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