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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Er erinnerte sich an den Hinweis des Abts:
Es spielt keine Rolle, ob ein Anführer recht oder unrecht hat – er muß
sicher
sein.
    Natürlich kann es nicht schaden, recht zu haben.
    »Nun, heute morgen habe ich das Lastwagennest besucht – ich meine die Garage«, sagte Masklin. »Wenn man an den Lastern hochklettert, kann man hineinsehen. Mir sind Hebel, Räder und andere Dinge aufgefallen, aber es läßt sich bestimmt feststellen, wozu sie dienen.« Er holte tief Luft. »Es
muß
einfach sein – sonst kämen Menschen überhaupt nicht damit zurecht.«
    Diesem Argument hatten die Wichte nichts entgegenzusetzen.
    »Faszinierend«, kommentierte der Graf. »Darf ich fragen, was du jetzt brauchst?«
    »Helfer«, erwiderte Masklin sofort. »So viele wie du entbehren kannst.
Insbesondere
jene Leute, die du eigentlich
nicht
entbehren kannst. Und wir benötigen Nahrung für sie.«
    Die Baronin blickte den Graf an. Er nickte, und daraufhin nickte sie ebenfalls.
    »Ich wüßte gern von der jungen Frau, wie sie sich fühlt«, sagte sie. »Nach dem Lesen, meine ich.«
    »Ich kenne nur einige wenige Worte«, erklärte Grimma.
    »Zum Beispiel ›links‹, ›rechts‹ und ›Fahrrad‹.«
    »Und du verspürst keinen Druck im Kopf?«
    »Nein, Madam.«
    »Hmm. Das ist äußerst interessant.« Die Baronin starrte Gurder an.
    Der neue Abt setzte sich. »Ich … ich …«, begann er. Masklin stöhnte innerlich. Er hatte gedacht, es sei schwer zu lernen, wie ein Lastwagen funktionierte, wie man ihn fuhr, wie man Bücher las. Doch dabei handelte es sich nur um, nun – Aufgaben.
    Wenn man sich lange genug Mühe gab, erzielte man irgendwann einen Erfolg. Daran bestand kein Zweifel. Weitaus schwieriger war der Umgang mit Nomen.
    Achtundzwanzig Helfer trafen ein.
    »Das reicht nicht«, sagte Grimma.
    »Es ist ein Anfang«, entgegnete Masklin. »Ich hoffe, im Lauf der Zeit kommen mehr. Sie alle müssen lesen lernen.
    Nicht perfekt, aber durchschnittlich gut. Und anschließend sollen fünf der besten Leser den anderen beibringen, wie man Büchern Informationen entlockt.«
    »Woher hast du diese Idee?« fragte Grimma erstaunt.
    »Vom
Ding«,
antwortete Masklin. »Es geht dabei um etwas, das man
Tiefenanalyse
nennt. Es bedeutet, daß man immer zuerst an etwas denken muß. Zum Beispiel: Um ein Haus zu bauen, braucht man Ziegelsteine. Und bevor man Ziegelsteine herstellen kann, sollte man wissen, welchen Ton man dazu verwendet. Und so weiter.«
    »Ton? Man benötigte Geräusche, um ein Haus zu bauen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was sind Ziegelsteine?«
    »Weiß nicht.«
    »Und was ist ein Haus?«
    »Hab’s noch nicht herausgefunden«, gestand Masklin ein.
    »Aber wie dem auch sei: Sie ist sehr wichtig, die Tiefenanalyse. Und dann gibt es noch etwas, das man
sequentielle Zielfestsetzung mit ständiger Ablaufkontrolle
nennt.«
    »Und was ist das?«
    »Vermutlich soll man die Leute antreiben und fragen, warum sie noch nicht fertig sind.« Masklin betrachtete seine Füße.
    »Ich schätze, damit können wir Oma Morkie beauftragen. Sie ist bestimmt nicht daran interessiert, lesen zu lernen, aber sie versteht sich gut darauf, Leute anzutreiben.«
    »Und ich?«
    »Ich möchte, daß du noch viel mehr und besser liest.«
    »Warum?«
    »Weil wir lernen müssen, richtig zu denken«, erklärte Masklin.
    »Ich kann denken!«
    »Glaubst du?« erwiderte Masklin. »Ich meine, ja, natürlich.
    Aber einige Dinge können wir nicht denken, weil uns dazu die Worte fehlen. Nimm die Kaufhaus-Nomen als Beispiel. Sie wissen nicht einmal, was es mit Wind und Regen auf sich hat!«
    »O ja. Ich habe versucht, der Baronin von Schnee zu erzählen…«
    Masklin nickte. »Na bitte. Die hiesigen Wichte haben keine Ahnung, und sie wissen nicht einmal, daß sie keine Ahnung haben. Und was wissen
wir
nicht? Wir müssen alle Bücher lesen, die wir bekommen können. Gurder hält kaum etwas davon. Er meint, nur Büromaterialer sollten lesen. Aber das Problem ist: Sie versuchen nicht, Dinge zu verstehen.«
    Gurder war sehr erbost gewesen.
    »Lesen!«
hatte er gerufen. »Dauernd kommen dumme Wichte hierher und nutzen das Papier ab, indem sie dauernd darauf hinabstarren! Warum verraten wir nicht alle unsere Geheimnisse, da wir schon einmal dabei sind? Warum bringen wir den Leuten nicht auch das Schreiben bei?«
    »Dazu haben wir später noch Gelegenheit«, sagte Masklin sanft.
    »
Was?«
    »Es ist nicht so wichtig.«
    Gurder hämmerte an die Wand. »Bei Arnold Bros (gegr. 1905): Weshalb

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