Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
Freilassung verhandeln.«
    Eikanger verzog abfällig den Mund. »Bringen Sie mir Treibstoff, und zwar genug, um beide Flugboote bis an den Rand vollzutanken. Spätestens bis heute Abend, Sonnenuntergang. Wenn das geregelt ist, werde ich anfangen darüber nachzudenken, ob ich Geiseln freilasse.«
    Also würden sie die Türme jedenfalls nicht heute sprengen. Immerhin etwas.
    »Verstanden«, nickte Pigrato. »Ich muss mit unseren Technikern sprechen, wie sich das bewerkstelligen lässt; dann melde ich mich wieder.«
    »Tun Sie das«, meinte Eikanger herablassend. »Aber, Pigrato – keine Spielchen, verstanden?«
    »Ich weiß, was auf dem Spiel steht«, erklärte Pigrato. »Ich spiele keine Spielchen.« Damit schaltete er ab, am ganzen Körper in Schweiß gebadet.
    »Mach dir nur keine Sorgen um Mom, hörst du?«, sagte Dad, als Elinn zu ihm ans Bett trat. »Sie ist bestimmt bald heil zurück.« Dr. DeJones, der sich gerade an dem Tropf zu schaffen machte, von dem ein Schlauch zu einer Kanüle in Dads Arm lief, nickte bekräftigend und mit genau derselben falschen Zuversicht. Sie glaubten beide nicht an das, was sie ihr versicherten; wieso machten sie ihr etwas vor?
    Elinn setzte sich. »Wie geht es dir?« Vorhin, nach ihrer Landung, hatten sie nur Zeit für ein paar Worte und Umarmungen gehabt, weil Dad gerade in Behandlung gewesen war.
    »Gut«, meinte Dad. »Angeblich kann ich demnächst wieder herumspringen wie ein junges Füllen, sagt der Arzt.«
    Dr. DeJones lachte nur und ging hinaus. Die Schiebetür glitt mit leisem Rauschen zu. Einen Moment lang war alles ganz unwirklich – so, als sei Dad nie weg gewesen und als habe sie nie denken müssen, er sei tot.
    Elinn hob ihren Umhängebeutel auf den Schoß. Es klapperte darin. »Ich hab dir was mitgebracht«, erklärte sie, griff hinein, holte das erste der Artefakte heraus, die sie vorhin im Versteck rasch eingesammelt hatte. »Deine Botschaften.«
    Dad nahm das Artefakt in die Hand. »So sehen die also aus«, sagte er. »Ich hab sie bisher nur auf Bildern gesehen, die mir dieser Professor von der Erde gezeigt hat.«
    »Caphurna.«
    »Genau, der. Der hat mir schon Löcher in den Bauch gefragt.« Er drehte das Artefakt hin und her, betrachtete das Schimmern darauf. »Schön. Richtig schön. Schmuckstücke beinahe.«
    Elinn musterte ihren Vater misstrauisch. Machte er ihr am Ende etwas vor? »Aber du hast doch gesagt, du hättest sie gemacht. Da musst du doch wissen, wie sie aussehen!«
    »Ich hab sie ja nicht mit meinen richtigen Augen gesehen, verstehst du? Ich war nur so eine Art Geist … ein elektrischer Geist, gewissermaßen.« Dad seufzte. »Das ist ziemlich schwierig zu erklären, fürchte ich.«
    Nein. Er machte ihr nichts vor. Nicht, was die Artefakte betraf.
    Sie seufzte. »Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Du hast geträumt, aber mit deinem Traum hast du die Maschine gesteuert, in der du warst. So hast du geträumte Sachen in der Wirklichkeit nachgebaut, bloß anders, als du sie geträumt hast.«
    Dad sah sie erstaunt an. »Ja. Genau. Genau so war es.« Er lächelte. »Ich glaube, das hast du besser verstanden als dieser Professor. Der ist ein bisschen sehr von sich eingenommen, oder?«
    Elinn musste lachen. »Und wie! Ich glaube, seine Assistenten haben alle Schiss vor ihm.«
    Dad versuchte, sich etwas vorzubeugen, aber man merkte, dass ihm das noch schwerfiel. Seine Muskeln waren schwach vom langen Liegen und mussten erst wieder Kraft gewinnen.
    »Also, lass mal überlegen.« Dad musterte das Artefakt. »Wann habe ich das gemacht? Das ist das erste von den großen, nicht wahr?«
    Elinn nickte beeindruckt. Wenn Dad das wusste, dann stimmte es wirklich. Dann hatte er ihr die Artefakte gesandt. Nicht die Aliens.
    »In meinem Traum waren es Notizzettel, auf die ich etwas schreiben konnte, weißt du?«, fuhr er fort zu erzählen, ohne zu merken, wie ihr Verzweiflung ins Herz schnitt. Verzweiflung, dass ihr Gefühl sie getäuscht hatte. Dass sie nichts mehr hatte, worauf sie sich verlassen konnte. »Irgendwann hatte ich auf einmal ganz große Notizzettel zur Verfügung und natürlich habe ich sofort einen ellenlangen Brief geschrieben …« Er musterte das Artefakt, auf dem nur kleine silberne Punkte in mattglänzendem Grau schimmerten. »Es ist nicht mal zu erkennen, dass das eigentlich Schrift sein soll.«
    »Ich habe eins, auf dem man Schrift sieht«, sagte Elinn rasch. Sie durfte sich ihre Bestürzung nicht anmerken lassen. Dad würde es nicht

Weitere Kostenlose Bücher