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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Durcheinander begriffen, dass Ronny, Pigrato und Kemal Erkmen ebenfalls die Wand passiert hatten.
    Ariana öffnete die Augen wieder. Hörte zu, wie Pigrato, Roger Knight und Zhao Bai miteinander sprachen. Es ging irgendwie um die Funkverbindung mit der Marssiedlung, die aus einem unbekannten Grund nicht zustande kam.
    »Es liegt nicht an den Satelliten, von denen haben wir Funksignale aufgefangen, aber in einem unbekannten Code«, erklärte der Pilot halblaut. »Als würden sie mit irgendjemandem in unserer direkten Umgebung kommunizieren. Unsere eigenen Rufe auf der gesicherten Leitung dagegen sind unbeantwortet geblieben.«
    »Vielleicht ist Yin Chi einfach noch auf der Plaza«, meinte Zhao Bai. »Auf dem Sonntagsfest. Um ein Uhr – kann gut sein.«
    »Dem erzähl ich aber was«, knurrte Knight.
    »Ich will mit Dr. DeJones gesprochen haben, ehe wir starten«, sagte Pigrato. »James ist fragil. Nicht, dass ihm durch den Andruck beim Start was passiert –«
    »Sag ich doch«, drängte Knight. »Wir gehen auf die allgemeine Frequenz und holen den Doc über den Notruf.«
    »Nein. Ob wir die Geheimhaltung aufgeben oder nicht, das muss Yin entscheiden«, schüttelte Pigrato den Kopf. »Wir bleiben bis morgen früh.«
    »Na, das ist bald«, meinte Zhao. »Hier geht in ein paar Stunden die Sonne auf …«
    Arianas Augenlider wurden schwer, sanken wieder herab. Wieder hetzte sie mit den anderen die schmalen, hohen Gänge entlang. Wieder hörte sie das Keuchen von allen Seiten, hörte ihre eigenen Atemgeräusche ihren Helm erfüllen, fühlte, wie ihre Beine schmerzten, müde wurden. Wieder war da, endlich, die Höhle, die Barriere, das Loch darin, das sich mit zäher Unaufhaltsamkeit schloss … Aber mit vereinten Kräften schafften sie es: Bevor die Wand gänzlich unpassierbar wurde, waren sie auf der anderen Seite und hatten James Faggan mit sich gezogen.
    Dann der Weg zurück. Über die Felsen aufwärts, abwechselnd Mr Faggan tragend. Stolpernd. In Eile. Sich immer noch verfolgt fühlend. Angst, als sie hinaustraten ins Freie. Was, wenn eine ganze Armee von Robotern sie draußen erwartete?
    Aber da war keine Armee von Robotern. Sie konnten Mr Faggan auf den Transporter legen und ihn so zum Shuttle bringen. Sie kamen schnell voran. Doch immer wieder sah Ariana sich um, fühlte sich beobachtet …
    Sie fuhr hoch. Dunkelheit, aber … Doch, dies war das Shuttle! Sie hatte nur geträumt.
    »Willst du nicht den Raumanzug ausziehen und dich auch ein wenig hinlegen?«, fragte Mrs Faggan leise. Sie saß in einer kleinen sanftgelben Lichtinsel, ein paar Sitzreihen entfernt. Dort, wo ihr Mann lag.
    Ariana fuhr sich übers Gesicht, versuchte, einen klaren Kopf zu kriegen. »Wie lange hab ich geschlafen?«
    »Eine Stunde, anderthalb … Nicht genug.«
    »Und die anderen?«
    »Schlafen.« Ihre Stimme war nur ein Wispern. »Zwei im Cockpit, die anderen hier.«
    »Und Sie?«
    »Irgendwann werde ich sicher auch schlafen.«
    Ariana sah sie an. Es war ein seltsamer Moment. So, als sei die Zeit gerade stehen geblieben. Als sei selbst die Wirklichkeit ein Traum. »Sie lieben ihn sehr, nicht wahr?«, fragte sie, ohne darüber nachzudenken, ob man jemanden so etwas fragen durfte. »Ihren Mann, meine ich.«
    Mrs Faggan lächelte. Es war das leuchtendste Lächeln, das Ariana jemals bei einem Menschen gesehen hatte.
    »Ja«, sagte sie. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, ihn wiederzuhaben.«

20
    Jahre in Trance
    Es war merkwürdig, aufzuwachen und sich in einer Sitzreihe des Shuttles wiederzufinden, auf der es sich zugegebenermaßen gar nicht so schlecht lag. Durch zwei der Sichtluken drang rötlich goldenes Licht herein, das den Innenraum wie verzaubert wirken ließ. Und es roch nach frischem Kaffba.
    Aber sie fühlte sich verschwitzt und schmutzig und völlig zerschlagen. Ariana schlug die Decke beiseite, setzte sich auf. Mrs Faggan schlief, ihr Mann auch. Aus der letzten Reihe war leises Schnarchen zu hören; wer dort schlief, konnte sie nicht sehen.
    Zwischen den Sitzreihen stand eine Bodenluke offen, die Ariana bis jetzt nicht bemerkt hatte. Von dort stieg der verheißungsvolle Duft auf.
    »Guten Morgen«, flüsterte jemand von unten, als sie den Kopf hinabstreckte. Es war Roger Knight.
    Über eine Leiter konnte man hinunterklettern. Der Lagerraum war leer bis auf eine Kücheneinheit, auf deren Herdplatte ein Topf mit Kaffba stand, einen Tisch und zwei Bänke, am Boden festgeschraubt. Arianas fragender Blick ging zu

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