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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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war auf einmal trocken.
    »Mrs Faggan!«, sagte sie drängend. »Sollten wir nicht lieber machen, dass wir wegkommen?«
    Die Mutter von Carl und Elinn schien sie nicht zu hören. »Ich wusste es«, hörte Ariana sie sagen. »Ich wusste, dass du noch lebst, James. Irgendwie wusste ich es die ganze Zeit …«
    Ariana begriff, dass Mrs Faggans Kräfte verbraucht waren. Sie hatte sie darin erschöpft, bis hierher zu gelangen. Sie hatte sich verausgabt und das, was nun geschah, überforderte sie.
    Und die Roboter kamen immer näher.
    Was jetzt? War es an ihr, Ariana, zu handeln? Zu entscheiden? Aber – sie wusste doch auch nicht, was zu tun war!
    Der harte, schwere Klumpen in ihrer Magengrube wurde noch härter, noch schwerer, drückte ihr beinahe die Luft ab. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie konnten doch nicht diesen ganzen Weg zurückgelegt haben, nur um jetzt –
    Ihr war auf einmal, als höre sie ihren Lehrer Kim Seyong mahnen: Ausatmen, Ariana! Es ist in Ordnung, Angst zu haben, aber du brauchst dich nicht von ihr überwältigen zu lassen.
    Sie atmete aus, tief, hielt die Lungen für einen Moment leer. Ja, Panik war jetzt nicht hilfreich. Und was zu tun war, lag auf der Hand.
    Ariana griff nach dem Hosenteil des Raumanzugs. »Kommen Sie, Mrs Faggan«, sagte sie so klar und fest, wie sie konnte, »helfen Sie mir, ihm das drüberzuziehen.«
    Mrs Faggan sah sie an, mit einem leeren Blick, den zu sehen Arianas Herz zum Flattern brachte. Doch dann kehrte etwas von dem normalen Glanz darin zurück. »Ja«, sagte sie. »Er friert ja.«
    »Genau«, bekräftigte Ariana. »Er friert.«
    Sie streiften ihm das Hosenteil über, gemeinsam, dann das Oberteil. Ariana zog ihm die Stiefel an, über die nackten Füße, weil sie die Socken in all dem Durcheinander von Rucksäcken und sonstiger Ausrüstung am Boden nicht mehr fand, und machte die Verschlüsse zu, während Mrs Faggan sich um die Handschuhe kümmerte.
    Nicht an die Roboter denken! Es musste einfach nur so schnell wie möglich gehen.
    »Jetzt sollten wir ihn aufsetzen«, drängte Ariana, als sie sah, dass sich Mrs Faggan schon wieder über ihren Mann beugen wollte, um ihn zu umarmen. »Für den Rückentank und den Helm.«
    »Ja«, sagte Mrs Faggan. »Ja, genau.«
    Jetzt wogte es auch auf der anderen Seite der Halle. Ariana sah es durch die Sichtflächen hinter Mrs Faggan. Atmen!, befahl sie sich und packte James Faggan an den Schultern.
    Den Mann aufzurichten, war, als versuche man, eine Stange aus Pudding senkrecht hinzustellen. Immer wieder drohte er, zur Seite zu gleiten oder in sich zusammenzusinken, und sie mussten all ihre Kraft aufbringen, ihn so weit hochzuziehen, dass sich der flache Rückentornister anbringen ließ. Danach war es etwas einfacher, das Rückenteil stützte ihn ein wenig.
    Endlose Sekunden vergingen, bis der Halsring endlich auf den angeschlossenen Tank reagierte und den Verschluss für den Helm freigab.
    »Ihr eigener Helm!«, rief Ariana, während sie Mr Faggan den Raumhelm überstülpte und einrasten ließ. »Schnell!«
    Mrs Faggan bückte sich nach ihrem Helm, setzte ihn auf. Ariana sah sich eilig um. Hatte sie an alles gedacht? Sie waren alle drei angezogen, so weit in Ordnung, und die Ausrüstung, das Zelt und so weiter … das würden sie alles einfach zurücklassen. Sie griff nach dem Druckreißverschluss, der bis ganz nach oben ging, und zog ihn auf.
    Die Luft, mit der das Zelt gefüllt gewesen war, entwich mit einem leisen Geräusch, und was bis eben noch ein stabiles, bewohnbares Gebilde gewesen war, sank nun weich und sanft rings um sie herum zu Boden.
    »Oh, nein!«, stieß Mrs Faggan hervor, die jetzt zum ersten Mal die langsam heranrückenden Roboter sah. »Das schaffen wir niemals.«
    »Doch«, entgegnete Ariana entschlossen. »Das schaffen wir.«
    Es klang beinahe so, stellte sie zu ihrer eigenen Überraschung fest, als glaube sie es tatsächlich.
    Tom Pigrato rannte. Kemal Erkmen rannte. Und Ronny rannte ihnen beiden voran, so schnell und in so geschmeidigen, weiten Sprüngen, wie die beiden Männer es beim besten Willen nicht schafften. Also war es an Ronny, die Lage zu sondieren, Seitengänge zu erkunden, Ausschau zu halten.
    »Nichts«, rief er immer, wenn er zurückkam, durch die hohen Gänge hüpfend wie ein Gummiball. Pigrato hatte nicht geahnt, dass man sich unter der niedrigen Schwerkraft des Mars derart rasch fortbewegen konnte.
    Seine eigenen Lungen brannten. Von wegen Eleganz. Nur noch keuchen konnte er!
    »Wir

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