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Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Datensafe, zu dem ihn auch Jed Latimer geführt hatte. Ein unscheinbarer, in die Wand gemauerter Metallkasten.
    Gut. Nun würden sie es ja sehen, ob das wirklich so einfach ging mit dem Zurückspielen. Er presste seinen rechten Daumen in die kleine Vertiefung auf der Vorderseite. Es klickte und die Tür sprang auf. So weit in Ordnung. Er öffnete die Panzertür und musterte das Instrumentenbrett dahinter. Es war so schlicht, wie er es in Erinnerung hatte. Den meisten Platz nahmen der Name der Herstellerfirma und die Produktbezeichnung ein – es handelte sich um einen IOTERA DATENSAFE 2000TB , was einemComputerspezialisten sicher etwas sagen mochte, ihm dagegen nicht das Geringste. Darunter prangte ein grüner Knopf mit der Aufschrift Sichern, ein roter mit der Aufschrift Wiederherstellen und ein kleiner Bildschirm. Das war alles. Da konnte man ja eigentlich nichts falsch machen; alles, was er tun musste, war –
    In diesem Augenblick flammte das Licht im Lagerraum auf und jemand schrie mit sich überschlagender Stimme: »Halt! Keine Bewegung oder wir schießen!«
    Pigrato erstarrte. Er hatte es doch geahnt. Es war einfach alles zu glattgegangen.

24
    AI-20 greift ein
    Alles geschah wie von selbst.
    Ariana sah die beiden Männer. Der eine war jung, trug seine langen braunen Haare zu einem Zopf zusammengebunden, sein Blick hatte etwas seltsam Entrücktes. Der andere war älter, breitschultrig, hatte graue Locken und eine hässliche Narbe auf der Wange. Beide hielten etwas in der Hand, das Ariana nur von Filmen und Bildern kannte: Waffen. Pistolen. Dunkles Metall, bedrohlich aussehende Läufe, die auf sie und Pigrato gerichtet waren.
    Doch Angst hatte sie keine. Die Angst war nicht nur verschwunden, sie wusste in diesem endlosen Moment nicht einmal, dass es so etwas wie Angst überhaupt gab. Die Zeit schien stehen zu bleiben, während Ariana sich in Bewegung setzte.
    Schwung. Drehung. Sprung. Sie musste nicht nachdenken, sich nicht erinnern. Es war, als handle ihr Körper von ganz alleine. Alles, was er tat, fühlte sich richtig an, mehr als richtig – perfekt. Sie wirbelte durch die Luft, trat dem älteren Mann mit Leichtigkeit die Pistole aus der Hand und es war eher ein Tanz als ein Kampf.
    Kagato-Geri. Hiraken. Tegatano Ate.
    Die zweite Pistole flog davon, schlug irgendwo dagegen, ein metallisches Geräusch wie ein Glockenschlag.
    Pandal-Chagi. Tenkan-Ashi.
    Der junge Mann sank bewusstlos zu Boden, den älteren nahm sie in einen Block, in dem er sich nicht mehr rühren konnte.
    »Du meine Güte!«, keuchte Pigrato. »Warte, warte, ich suche etwas, um die Kerle zu fesseln …« Er verschwand zwischen den Regalen, wühlte in Kartons, schimpfte leise vor sich hin. Der Mann in Arianas Schwitzkasten machte einen Versuch, sich zu befreien. Das hätte er nicht tun sollen. Ariana verstärkte den Druck so, dass der Mann vor Schmerzen aufheulte und es sicher sein erster und letzter Befreiungsversuch bleiben würde.
    »Drücken Sie doch erst den Rückspiel-Knopf!«, rief Ariana. »Dann ist immer noch Zeit, die beiden zu fesseln.«
    »Ja, du hast ja recht.« Pigrato eilte zum Datensafe, drückte den roten Knopf, eilte wieder davon. Der Kasten begann zu summen, auf dem Bildschirm leuchtete etwas auf. Eine Kontrollfrage. Mit diesem Befehl überschreiben Sie den augenblicklichen Zustand der angeschlossenen KI. Ist es das, was Sie beabsichtigen? Wenn ja, drücken Sie die rote Taste ein weiteres Mal. Wenn nein, drücken Sie die grüne Taste.
    »Sie müssen noch einmal drücken!«, rief Ariana.
    »Verdammte Technik.« Pigrato kam wieder angehetzt, drückte den roten Knopf ein zweites Mal, wartete. Endlich kam Rückspielung läuft und ein erstes von etwa dreißig dunkelgrünen Quadraten auf dem Schirm wurde weiß.
    Unglaublich, dieses Mädchen. Hielt diesen Kraftprotz von Mann fest, dass der keinen Mucks mehr von sich gab. Er schien richtig glücklich zu sein, als er endlich Fesseln angelegt bekam. Pigrato band ihm auch den Mund zu, weil er – einmal aus dem Schwitzkasten befreit – zu unflätigen Bemerkungen über Ariana ansetzte.
    Der andere war ohnehin kein Problem; sie hatte ihn schlicht und einfach k.o. geschlagen. Pigrato legte ihn auf den Bauch und band ihm die Hände auf dem Rücken zusammen. Anschließend sammelte er die beiden Pistolen ein, sicherte sie, schob eine davon in die Oberschenkeltasche seines Raumanzugs. Die andere behielt er in der Hand.
    Dann war die Rückspielung auch schon fast durch. Gemeinsam standen sie

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