Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5

Titel: Die schlafenden Hüter - Das Marsprojekt ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
wer das macht, okay?«
    Irgendwann war das Shuttle nicht mehr zu sehen. Dafür ging Phobos auf, der schnellere der beiden Marsmonde. Das war doch Phobos? Pigrato war sich nicht sicher. Auf jeden Fall gab der Mond ein wenig mehr Licht als die wenigen Sterne, die heute Nacht durch die Wolken sichtbar waren.
    Das Mädchen stand vor einer der Höhlen, winkte ihm, ihr zu folgen. Das musste der geheime Zugang zur Siedlung sein, von dem sie gesprochen hatte. Pigrato fragte sich, woran sie die richtige Höhle erkennen mochte – Löcher wie dieses gab es hier am Südkrater Dutzende, wenn nicht Hunderte; alles harmlose kleine Blasen im Fels.
    Im Inneren der Höhle war es unumgänglich, dass er auch seine eigene Brustlampe einschaltete. Tatsächlich, ein schmaler Felsgang. Ariana ging voraus. Und da, wahrhaftig eine Schleusenluke, ein uraltes Modell, das mithilfe eines Handrads geöffnet werden musste. Es schien sich nur schwer bewegen zu lassen, das Mädchen legte sich ziemlich ins Zeug und schien nichts dagegen zu haben, dass er ihr half.
    Gemeinsam zogen sie die unförmige Tür auf. Licht ging in der Kammer dahinter an. Was um alles in der Welt war das für eine Anlage?
    Automatisch lief hier wohl gar nichts. Technik von der robusten Sorte. Sie zogen die äußere Luke wieder zu, verriegelten sie mit einem guten Dutzend Umdrehungen, dann schaltete Ariana die Atmosphärenpumpe ein und beobachtete, die Hand am Schalter, den langsam zunehmenden Druck auf einem altmodischen Zeigerinstrument.
    Je näher der Zeiger dem grünen Bereich kam, desto lauter hörte man die Pumpe. Pigrato fragte sich, woher der Strom dafür kam. Hoffentlich nicht aus dem allgemeinen Netz, denn das wurde natürlich auch von der KI überwacht. Eine Lampe mehr oder weniger, das war nicht messbar, aber eine Pumpe, die zog richtig viel Strom.
    Grüner Bereich. Ariana fasste an ihren Halsring, nahm den Raumhelm mit einer eleganten Bewegung ab. Er dagegen mühte sich wie üblich damit ab, das Ding überhaupt aus seiner Verriegelung zu kriegen. Das war wohl der Unterschied, wenn jemand damit aufgewachsen war.
    Gemeinsam öffneten sie die Innenluke. Und dann …
    »Unglaublich!«, entfuhr es ihm. »Das ist ja … das ist die Alte Station!«
    »Ja«, sagte das Mädchen.
    Wirklich und wahrhaftig. Alles sah genau so aus wie auf den Bildern, wie in den Museen, in denen man sie nachgebaut hatte. Nur dass man dort nichts anfassen durfte. Und dass überall kleine Tafeln mit Erklärungen angebracht waren. Die ersten Marsforscher hatten damals ausgediente Treibstofftanks zu Wohnräumen umgebaut. Entsprechend sah alles aus: blanker Stahl, metallene Streben, ungeschickt angebrachte Plastikverkleidungen …
    Nicht zu fassen. »Wie ist das möglich? Jeder, wirklich jeder hat mir gesagt, die Alte Station gebe es nicht mehr.« Und in allen Unterlagen, die er zur Vorbereitung seiner Versetzung auf den Mars gelesen hatte, hatte dasselbe gestanden.
    Die Luft war kalt. Sie atmeten weiße Wolken aus.
    »Das also war euer Geheimversteck?«
    »Ja«, sagte Ariana.
    »Ein Ort von historischer Bedeutung – und ihr Kinder habt hier jahrelang einfach gespielt! Das darf man auch niemandem erzählen.«
    »Wir haben es ja auch niemandem erzählt.« Besonders verlegen schien sie nicht zu sein deswegen.
    Pigrato seufzte. »Also gut. Im Moment haben wir andere Sorgen. Beeilen wir uns.«
    Hinter einem Vorhang begann ein gemauerter Gang, der zwei Kurven machte und vor einem weiteren Druckschott mit Handrad endete. Es ließ sich lautlos öffnen und gab den Blick frei auf so etwas wie einen dunklen Kasten, nicht einmal einen Meter tief …
    »Das ist ein Schrank, bei dem wir die Rückwand entfernt haben«, erklärte Ariana, fasste nach einem Verschluss, der Pigratos Aufmerksamkeit entgangen war, und stieß die Türe auf. »Zur Tarnung.«
    »Verstehe.« Er leuchtete den Raum ab, den sie betraten. Ein Lagerraum. Der fahle Lichtfinger glitt über Regale, abgedeckte Maschinen, Werkzeuge, schlampig beschriftete Schachteln, verbeulte Fässer, staubige Stoffballen und so weiter. »Wirklich schlau. Fällt bei all dem Durcheinander hier tatsächlich nicht auf.«
    »Der Datensafe ist da vorn«, sagte sie und streckte den Arm aus, um Pigrato die Richtung zu weisen.
    Der ehemalige Statthalter hatte ein ungutes Gefühl. Irgendwie ging das alles fast ein bisschen zu glatt.
    »Okay. Schauen wir mal.« Er zog seine Handschuhe aus, während sie sich einen Weg durch das Durcheinander bahnten. Stimmt, da war der

Weitere Kostenlose Bücher