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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Als es auf der Meeresoberfläche auftraf, verursachte es eine riesige Wasserfontäne, aus der das U-Boot in voller Größe auftauchte, arg zerbeult, aber intakt.
    Arthur sah wieder zu Mittwoch, aber alles, was von ihr übrig war, war ein entsetzlicher, öliger Nichtsteppich, der mit dem Wind auf Blatt und Susi zutrieb.
    Arthur richtete den Dreizack darauf und genoss das Gefühl der Macht, das von dem Schlüssel durch seinen Arm und in seinen ganzen Körper floss.
    »Kehre ins Nichts zurück!«, befahl er. Die See blitzte zur Antwort golden auf, und auch der letzte Rest, der von Kalter Mittwoch noch übrig war, verschwand.

K APITEL E INUNDDREISSIG

    N achdem er das Nichts vertrieben hatte, verharrte Arthur mindestens eine Minute lang reglos. Er fühlte sich wie betäubt. Alles war so schnell passiert, und jetzt war eine von sieben Treuhändern der Architektin nicht nur besiegt, sondern tot.
    Und der Dritte Schlüssel zum Königreich lag in seiner Hand.
    »Wie wär’s, wenn du uns allen hilfst, auf dem Wasser zu gehen?«, riss ihn Susi schließlich aus seinen Gedanken, als er keine Anstalten machte, etwas anderes zu tun, als herumzustehen und fassungslos auf den Dreizack in seiner Hand zu starren.
    »Entschuldigung«, murmelte er. Er gestikulierte mit dem Dreizack und stellte sich dabei vor, wie Susi und Blatt aus dem Wasser aufstiegen. Das geschah dann auch, aber die beiden schossen etwa fünf Meter in die Höhe, fielen wieder herab und tauchten bis zur Hüfte ein, bevor sie schließlich festen Stand fanden.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, wollte Blatt wissen.
    »Wir müssen dieses Schiff dort beschlagnahmen und schnell nach Mittwochshafen segeln«, sagte der Karpfen, der plötzlich wieder so groß war wie zu Anfang. »Ich werde bei einer ungeheuren Menge Arbeit zusehen müssen. Ha, ha. Verzeihung. Ich werde zusehen müssen, dass sehr viel Arbeit erledigt wird. Mittag und Abenddämmerung sind neu zu ernennen. Ich werde mich mit Dame Primus treffen, zu dem Zwecke … äh … meine Paragraphen mit dem größeren Ganzen zu vereinigen. Auch glaube ich, dass die Grenzsee sich weiter ausgebreitet hat, als sie sollte; also werden die ursprünglichen Grenzen wiederhergestellt werden müssen. Fieberauges Beute nach zu urteilen, muss zwischen dem Haus und den Sekundären Reichen ein beträchtliches Maß an unautorisiertem und gefährlichem Handel stattgefunden haben; das muss in Ordnung gebracht werden …«
    Der Karpfen redete weiter, aber Arthur hörte nicht mehr hin. Neben dem Bug der Balaena tauchten nämlich jede Menge Sachen aus dem Wasser auf. Bergungsgut, das aus den Tiefen an die Oberfläche schwebte. Einer der Gegenstände hatte seine Aufmerksamkeit erregt, etwas Kleines, Rundes in einem eigenartigen Gelbton. Er ging zu der Stelle hinüber und ignorierte die indignierten Rufe des Karpfens.
    Der Gegenstand war ein flauschiger, gelber Elefant, ein schlafender Elefant, der sich eingerollt hatte. Sein Kopf und Rüssel waren kahl; dort war der gelbe Flausch schon bis auf den Stoff abgenutzt.
    Arthur hob ihn auf. Es war sein Elefant. Das eine Spielzeug, das seine leiblichen Eltern ihm vor ihrem Tod hatten schenken können. Er war jahrelang nicht davon zu trennen gewesen, aber an seinem fünften Geburtstag, als er ihn zu einem Picknick mitnahm, das sie wegen eines heftigen Regenschauers fluchtartig verlassen mussten, hatte er ihn verloren. Bob und Emily waren ihn am nächsten Tag noch suchen gegangen, ebenso seine älteren Geschwister, diese sogar noch mehrmals in den folgenden Tagen, aber der Elefant war nie wieder aufgetaucht.
    Bis jetzt. Arthur steckte den Elefant langsam in seine Tasche und drehte sich zu den anderen herum, die ihm schweigend zugesehen hatten. Während er das tat, klappte hinter ihm das Einstiegsluk des Kommandoturms der Balaena auf. Eine Ratte, den Kopf in blutige Bandagen gewickelt, kletterte ins Freie, streckte die Pfote wieder nach unten und half Doktor Scamandros beim Ausstieg.
    »Lord Arthur! Du hast es geschafft! Du hast Kalter Mittwoch besiegt!«, rief der Doktor.
    »Sie hat mir dabei geholfen«, sagte Arthur. »Ich bin froh, Sie wohlauf zu sehen. Was ist geschehen?«
    »Ah, die komplette Geschichte wird wohl warten müssen«, erklärte Scamandros hastig. Er kletterte am Bootskörper herunter; unterdessen waren weitere Ratten aus dem Kommandoturm gestiegen und entfalteten ein aufblasbares Floß. »Ich fürchte, dieses Schiff wird nur noch durch meine eigene, dürftige Zauberei zusammengehalten,

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