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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Gegenständen, Millionen oder möglicherweise Milliarden vernunftbegabter Sterblicher, ja selbst ganzen Welten in den Sekundären Reichen passiert ist. Es hat auch ein nicht unbeträchtliches Maß an Einmischung in den Sekundären Reichen gegeben, größtenteils über das Untere Haus.
    Bei Grimmigem Dienstag liegt der Fall sogar noch schlimmer, denn in seiner Habgier hat er so viel Nichts geschürft, dass er die Fernen Weiten des Hauses der Gefahr der Nichtsüberschwemmung ausgesetzt hat. Wären sie dem Nichts anheimgefallen, dann wäre ziemlich wahrscheinlich auch der Rest des Hauses kollabiert.
    Lady Mittwoch hat ebenfalls versagt, und die Grenzsee nicht daran gehindert, ihre Fesseln zu sprengen und sich so weit auszudehnen, dass jeder, der imstande ist, das Band der Stürme zu durchqueren, nach Belieben ins Haus hinein- und wieder hinausgelangen kann, und außerdem brandet die See gegen Regionen des Nichts und schwächt damit wiederum das Gefüge des Hauses.«
    Sie legte eine Pause ein, um an ihrem blutroten Wein zu nippen.
    »All dies zusammen legt nahe, dass die Treuhänder, wissentlich oder unwissentlich, Teil eines Planes sind, das Haus zu vernichten und alles, was die Architektin erschaffen hat, ins Nichts zurückzuführen.«
    »Das ganze Universum?«, fragte Arthur.
    »Das ganze Universum!«, bekräftigte Dame Primus. »Allerdings wissen wir momentan noch nicht, wer hinter diesem Komplott steht oder was die Drahtzieher damit zu gewinnen hoffen. Lord Sonntag oder Erhabene Samstag sind die offensichtlichen Kandidaten … aber andererseits würden sie ebenfalls dabei umkommen. Es sei denn, sie haben einen Weg gefunden, sich eine Zuflucht zu sichern … es ist ein merkwürdiges Rätsel. Da ich nur aus drei Teilen des Vermächtnisses bestehe, fehlt mir beträchtliches Wissen. Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle, denn unsere Strategie ändert sich nicht, egal ob unsere Gegner die Treuhänder sind oder irgendeine Macht hinter ihnen.«
    »Wie sieht ›unsere‹ Strategie aus?«, wollte Arthur wissen.
    »So wie bisher«, erwiderte Dame Primus. »Du wirst Sir Donnerstag den Vierten Schlüssel entreißen, Lady Freitag den Fünften, Erhabener Samstag den Sechsten und Lord Sonntag den Siebten.«
    »Das ist alles?«, fragte Arthur. »Und das nennen Sie eine Strategie?«
    »Was hast du von einem Frosch-Bär-Fisch erwartet?«, sagte Susi unter dem Tisch, gerade so laut, dass nur Arthur sie hören konnte.
    »Das ist die grobe Strategie«, antwortete Dame Primus pikiert. »Natürlich gibt es Einzelheiten, auf die noch eingegangen werden muss. Eines der ersten Dinge, die erledigt werden müssen, ist, die Schranken der Grenzsee wiederherzustellen, bevor sie noch mehr Probleme verursacht. Da du beschlossen hast, den Dritten Schlüssel zurückzubehalten, Arthur, sollte das deine nächste Aufgabe sein.«
    »Was muss ich tun?«
    »Mittwochs Morgengrauen hat siebenunddreißigtausendvierhundertzweiundsechzig Stellen ausfindig gemacht, wo die Grenzsee gegen die Sekundären Reiche und gegen das Nichts brandet. In jedem einzelnen Fall musst du die Macht des Schlüssels benutzen, um die See an ihren ursprünglichen Platz zurückzuzwingen. Glücklicherweise musst du nicht zu jeder Stelle reisen, denn die Macht des Dritten Schlüssels kann von Mittwochshafen aus dirigiert werden.«
    »Aber ich müsste den Schlüssel siebenunddreißigtausendmal benutzen«, sagte Arthur. Er betrachtete den Krokodilring an seinem Finger. Er schien sich überhaupt nicht verändert zu haben, seit er den Atlas benutzt hatte. Dann hielt er ihn dicht ans Auge und sah, dass das Gold sich um die Breite eines Haares weiter ausgebreitet hatte und jetzt genau auf der vierten Markierung war. »Ich würde in null Komma nichts zum Bürger werden. Und ich könnte nie mehr heimkehren.«
    »Diese sentimentale Anhänglichkeit an deine ursprüngliche Welt und deine Sterblichkeit ist eine ernsthafte Schwäche, Arthur«, bemerkte Dame Primus und beugte sich dabei nach vorn. Arthur spürte, wie sie seinen Blick anzog. Ihre Augen wurden heller und füllten sich mit einem goldenen Glanz, und obwohl sie ihre Flügel nicht trug, meinte Arthur zu sehen, wie sie sich hinter ihr aufbäumten und ihre majestätische Erscheinung unterstrichen. Er empfand einen nahezu unwiderstehlichen Drang, sich vor ihr zu verbeugen, so schön und mächtig war sie.
    »Die Grenzsee muss in ihre Schranken verwiesen werden, und das vermag nur der Dritte Schlüssel.«
    Arthur versuchte, das Kinn nach oben

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