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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Arthur, draußen ist ein Rekrutierungsoffizier. Sagt, er sei dienstlich hier, und er hat die richtigen Papiere. Er führt keine Waffen mit sich. Was sollen wir tun?«
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Dame Primus. »Sir Donnerstag hat die Macht, dies zu tun. Haltet ihn ein paar Minuten hin, dann führt ihn herein. Arthur, du solltest mir am besten jetzt den Dritten Schlüssel geben.«
    »Sie liefern mich einfach aus?«, fragte Arthur aufgebracht.
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Dame Primus noch einmal. Die Agenda blätterte sich ein paarmal um, und das Vermächtnis tippte etwas mit seinem Stift auf eine Seite, worauf Arthur nur noch wütender wurde. Er konnte es nicht erkennen, doch er wusste, da stand ein Tagesordnungspunkt wie ›Arthur aus der Gefahrenzone und in Sicherheit bringen ‹.
    »Ich werde den Dritten Schlüssel behalten«, sagte er laut. »Wahrscheinlich werde ich ihn brauchen.«
    »Wenn Ihr ihn mitnehmt, dann wird er Sir Donnerstag in die Hände fallen«, gab Montags Mittag zu bedenken. »Rekruten sind keine persönlichen Besitztümer gestattet. Alles, was Ihr braucht, wird Euch zugeteilt.«
    Arthur starrte Mittag an. Er traute seinen Ohren nicht. Sie nahmen alle einfach so hin, dass er mal eben für hundert Jahre in den Dienst der Armee des Hauses eintrat.
    »Ich werde nicht gehen«, sagte er und hielt den Dritten Schlüssel drohend hoch. Als dieser seine Laune spürte, wurde er länger und spitzer, bis Arthur eine Waffe in Händen hielt, die so groß wie er selbst war und deren Zacken die Länge seiner Unterarme erreichten. »Und jeder, der mich zwingen will, wird dafür büßen.«
    »Zweifach«, fügte eine Stimme unter dem Tisch hinzu.

Kapitel Fünf
     
       
    »Ich fürchte, das wird nicht funktionieren, Lord Arthur«, meinte Dame Primus. Sie bearbeitete weiterhin mit aufreizender Gelassenheit ihre Agenda und sah Arthur nicht einmal an. »Die Schlüssel sind nur in ihrer eigenen Domäne souverän, wenn sie auch in den Sekundären Reichen gleichwertig sind.«
    »Was bedeutet das?«, wollte Arthur wissen.
    »Der Dritte Schlüssel besitzt seine volle Macht in der Grenzsee, der Zweite in den Fernen Weiten und der Erste im Unteren Haus«, erklärte Doktor Scamandros. »Sie funktionieren auch alle in den Sekundären Reichen, wo sie gleich mächtig sind. Bis auf den Siebten Schlüssel, glaube ich, der eine übergeordnete Stellung –«
    »Die Zeit drängt, Lord Arthur«, unterbrach Dame Primus. Sie klappte die Agenda geschäftsmäßig zu. »Wenn du mir den Dritten Schlüssel abtreten willst, dann muss es jetzt passieren.«
    »Ich will aber nicht zur Armee«, widersprach Arthur schwach. Sein Ärger war verebbt, und er fühlte sich nur noch traurig und allein, wie ein Junge, dessen einzige Verbündete sich unter dem Tisch versteckt. »Und schon gar nicht für hundert Jahre! Es muss doch einen Weg geben, das zu vermeiden.«
    »Wenn Ihr den Vierten Teil des Vermächtnisses finden könnt und den Vierten Schlüssel gewinnt, dann könnt Ihr Sir Donnerstags Platz als Kommandeur einnehmen und Euch selbst entlassen«, sagte Montags Mittag.
    »Wir werden unterdessen selbstverständlich fortfahren, selbst nach dem Vierten Teil des Vermächtnisses zu suchen«, erklärte Dame Primus. »Sobald wir ihn gefunden haben, können wir dir vielleicht helfen.«
    »Ich werde mit dir kommen, Arthur«, sagte Susi. Sie kroch unter dem Tisch hervor, setzte sich auf Blatts Stuhl und trank deren Orangensaft aus, bevor sie hinzufügte: »So schlimm kann es ja nicht sein.«
    »Du wirst nichts dergleichen tun«, widersprach Dame Primus. »Du hast hier Arbeit zu erledigen in deiner Eigenschaft als Montags Terz.«
    »Niemand meldet sich freiwillig für die Armee«, sagte Montags Mittag. »Man wird immer eingezogen. Abgesehen von den Bürgern, die schon als Soldaten erschaffen werden, meine ich. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es überhaupt möglich ist, sich freiwillig zu melden.«
    »Ich schätze, wenn Arthur will, dass ich ihn begleite, dann ist das meine Arbeit«, wandte Susi hartnäckig ein. »Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich schon einmal in der Armee gewesen sein könnte. Wahrscheinlich bin ich vor Jahrhunderten eingezogen worden und habe meine Zeit abgedient und kann mich nur deshalb nicht richtig daran erinnern, weil es zwischen meinen Ohren weggewaschen worden ist. Vielleicht kehrt die Erinnerung ja zurück.
    Jedenfalls kann ich Arthur helfen, Teil Vier des Vermächtnisses zu finden.«
    »Danke, Susi!«, rief

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