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Die Schmetterlingsinsel

Die Schmetterlingsinsel

Titel: Die Schmetterlingsinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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zurück. »Er ist sehr interessiert und hofft auf großes Echo – auch im Ausland. Dort ist es, finde ich, noch am wichtigsten, immerhin ist neben dem Tee der Tourismus eine große Einnahmequelle in unserem Land. Nach dem Anschlag auf den Flughafen waren sehr viele Leute verunsichert.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Reisewarnungen werden nicht mehr ausgesprochen, aber dennoch rät man Touristen zur Vorsicht. Das war bei Ihnen sicher auch der Fall, oder?«
    »Ja, allerdings habe ich die Broschüre nur überflogen. Ich überzeuge mich lieber mit eigenen Augen und schätze die Gefahr gern selbst ein.«
    »Das machen aber nicht viele. Ich möchte auch den Touristen helfen zu verstehen und Gefahren zu sehen.«
    »Sie werden es Ihnen danken. Das ganze Land.«
    Jonathan zuckte bescheiden mit den Schultern. »Wir werden sehen.«
    Nach einer Weile erreichten sie die Strandpromenade Colombos, die Jonathan Galle Face Green nannte. Die Hütten der Limonadenverkäufer ragten wie Pilze nach einem Regenguss aus dem Boden. Der Blick auf das Meer und den Himmel, die durch einen goldenen Streifen voneinander getrennt erschienen, war überwältigend.
    »Das ist aber kein Bazar«, gab Diana lächelnd zu be­denken.
    »Nein , aber einer der schönsten Ausblicke, die es hier gibt. Wenn Sie am Morgen herkommen, nachdem es geregnet hat, tauchen die Menschen wie Sagengestalten plötzlich aus dem Nebel auf.«
    Sie gingen weiter, bis sie schließlich in eine Straße einbogen, in der Petroleumlampen in der leichten Abendbrise schaukelten. Ein Straßengrill verbreitete einen himmlischen Duft, in den sich der Geruch verbrannten Holzes mischte.
    Jonathan breitete die Arme aus. »Das ist Pettah!«
    Nach einer Weile erreichten sie eine große Halle, die zu dieser Zeit sehr gut belebt war.
    »Hier ist der Bazar?«
    »Genau, jedenfalls ein Teil davon«, erklärte Jonathan. »In dieser Halle befindet sich der Stoffmarkt. Wenn Sie vor­haben, sich einen echten Sari schneidern zu lassen, sollten Sie auf alle Fälle hier vorbeischauen, es lohnt sich.«
    Das glaubte Diana gern, denn die Stände quollen geradezu über vor leuchtenden Farben. Vielleicht würde sie hier etwas kaufen – nachdem sie die Rätsel ihrer Familie gelöst hatte.
    Jonathan führte sie nun an berauschend duftenden Gewürzständen und Schmuckhändlern vorbei, bis sie schließlich ein kleines Lokal fanden, in dem sie Touristen vergeblich suchte.
    »Das hier ist der absolute Geheimtipp«, erklärte Jonathan, als sie vor dem kleinen Tresen darauf warteten, platziert zu werden. »Zumindest im Moment. Die Besitzer der Teestuben und Restaurants wechseln ständig, es ist gut möglich, dass es dieses Lokal hier in ein, zwei Jahren nicht mehr gibt.«
    »Kann ich mir bei der Zahl von Besuchern nicht vorstellen.«
    »Die Lokale unterliegen ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Was in einem Moment top ist, kann schon Monate später den Bach runtergehen. Wir sollten uns also an dem, was man uns hier vorsetzt, erfreuen.«
    Den Moment, bis der Kellner erschien, nutzte Diana, um sich umzusehen. Einige der Frauen, die hier saßen, waren in Saris gekleidet, die Männer trugen meist dunkle Hosen und einfarbige Hemden. Die Wände waren mit Heiligenbildern und Masken geschmückt, ein großes, gerahmtes Foto zeigte eine farbenprächtig gekleidete Tänzerin. Unter einem kleinen Altar, der dem Gott Shiva gewidmet war, stapelten sich die Frangipani-Blüten. Räucherstäbchen schickten zarte Qualmfäden in die Luft.
    Über allem schwebte ein Gewirr aus Gesprächsfetzen und dezenter Musik. Diana saugte die Eindrücke förmlich in sich ein, damit sie später etwas hatte, das sie ins gegen diese Pracht recht farblose Deutschland mitnehmen konnte.
    Kurz nachdem einer der Tische frei geworden war, erschien ein junger Mann. Während im Hintergrund ein Mädchen flink abräumte, unterhielt er sich kurz mit Jonathan. Kurze Zeit später fanden sie sich an dem Tisch wieder, von dem jeder Krümel abgefegt war und auf dem neue Platzmatten aus Palmblättern lagen.
    »Nun, was hat es mit Ihrem Palmblatt auf sich?«, fragte Jonathan, nachdem ihnen der flinke Kellner die Speisekarten gebracht hatte, grobes Papier, das an Elefantenhaut erinnerte, bedeckt mit fremdartigen Schriftzeichen und Zahlen.
    »Ich fürchte, da werden Sie mir helfen müssen. Ich verstehe nicht ein Wort, das hier steht.«
    Singh lachte leise auf. »Keine Sorge, verlassen Sie sich einfach auf mich. Haben Sie die Fotos mit?«
    Diana nickte und kramte

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