Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
sie das selbst getan und, wie das Wahnsinnige häufiger tun, einen unbekannten Eindringling dazu gedichtet hat .«
Sie schwieg einen kurzen Moment, um an ihrer Kaffeetasse zu nippen.
Melissa wollte wissen, ob dies der einzige Vorfall gewesen sei.
Mrs. Reeves verneinte. »Es gab auf jeden Fall noch den Bericht von dem kleinen Toby. Dieser war mit einem Freund auf Fahrrädern in der Gegend unterwegs. Sie seien auf einem Feldweg einem Mann begegnet, der sie angegriffen haben soll. Die beiden Jungen beschrieben ihn als einen Maschinenmann, der keine Hände gehabt habe. Als Tobys Vater ihn fragte, was er denn statt den Händen an seinen Armen gehabt habe, sagte der Junge, es seien lange Messer gewesen. Die beiden Jungen sind geflohen. Daraufhin ist der Vater mit dem Auto an den Ort der Begegnung gefahren, konnte aber nichts entdecken. Nun kenne ich Toby ganz gut. Er ist kein Kind, das sich solche Geschichten einfach ausdenkt .«
»Und was macht die Polizei ?«
»Die verschwundenen Personen haben höchste Priorität. Schlimm ist, dass Bob Marlowe, unser einer Deputy, seit vorgestern ebenfalls vermisst ist. Er war mit dem Polizeiwagen in den Wald gefahren. Den Wagen hat man gefunden, aber Bob selbst ist seitdem vom Erdboden verschluckt .«
Melissa fragte sich allmählich, ob sie nicht so etwas wie eine Waffe hätte mitnehmen sollen. Während ihrer Ausbildung zur Trainerin hatte sie Fechtstunden genommen und in ihrer Wohnung noch ein Florett herum liegen. Damit konnte man zwar nicht so zustechen, dass man jemanden damit töten konnte, aber aus eigener Erfahrung wusste sie, das ein Hieb schmerzhafte und manchmal auch blutige Striemen hinterließ. Sie überlegte sich, ob sie sich zumindest ein größeres Messer oder einen Dolch besorgen sollte.
»Und Ihr Sohn? Ist er in derselben Gegend verschwunden ?«
»Christopher«, sagte Mrs. Reeves, während ihr Mann plötzlich eine deutliche Unruhe zeigte und fast hastig nach einem Keks griff, »ist sehr gerne gewandert. Sobald es milder wurde, hat er auch mal im Freien übernachtet. Er ist voll letztes Wochenende wieder unterwegs gewesen. Am Sonntag wäre er zurückgekehrt. Doch das ist nicht passiert. Seitdem warten wir, dass uns irgendjemand Informationen über seinen Aufenthaltsort geben kann. Da noch mehr Menschen nicht mehr aufzufinden sind, horchen wir natürlich ängstlich, ob Leichen aufgetaucht sind. Ein Gerücht behauptet nämlich auch, dass ein verrückter Massenmörder in die Hügel gezogen ist, der jeden, den er trifft, umbringt. Doch es gibt keine Leichen .« Sie hielt einen Moment inne und ergänzte: »Glücklicherweise! So lange können wir noch hoffen. Was werden Sie tun ?«
In diesem Moment schien Mr. Reeves aufzuwachen. Er blickte seine Frau an und sagte in einem fast festen Ton: »Ich gehe jetzt unseren Sohn suchen !«
Sie fasste ihn am Arm. »Nicht heute, Bärchen! Ich brauche doch das Auto .« An Melissa gewandt meinte sie: »Ich habe ihm das Autofahren verboten. Er ist so furchtbar unaufmerksam und ich habe Angst, dass er einen Unfall baut .«
Melissa berührte es unangenehm, dass Mrs. Reeves so offen über ihren Mann sprach. Doch vielleicht war das der Weg, wie sie mit dieser scheußlichen Situation umgehen konnte.
»Ehrlich gesagt habe ich nicht die leiseste Ahnung .« , antwortete Melissa auf die Frage der Journalistin. »Mrs. Fitz, bei der ich mich eingemietet habe, hat mir noch eine weitere Adresse gegeben, von Mrs. McIntyre. Ich hatte vor, als nächstes zu ihr zu fahren .«
Mrs. Reeves wackelte wieder unbestimmt mit dem Kopf. »Mrs. McIntyre ist auf ihre Art und Weise recht beeindruckend. Obwohl sie, solange ich sie kenne, als Hexe, Wahrsagerin und Medium ihr Geld verdient hat, ist sie doch relativ realistisch und ihre Geschichten sind längst nicht so märchenhaft wie die von manchen anderen Menschen aus der Gegend. Sie tut allerdings gerne etwas entrückt, aber ich nehme an, dass sie damit vor allem beeindrucken will. Im Sommer bietet sie ihre Dienste gerne den Touristen an. Es wird behauptet, dass sie damit sogar sehr gut verdienen würde. Finanziell jedenfalls geht es ihr nicht schlecht .«
»Ich kann sie bezahlen«, sagte Melissa.
Mrs. Reeves lächelte schwach. »Genau das würde ich nicht tun. Dann könnte Mrs. McIntyre nämlich denken, dass Sie auf Hokuspokus und Sensationen aus sind und nicht auf ernsthafte Information. Sagen Sie ihr einfach, dass ich Sie geschickt habe .«
Melissa verstand dies als das Ende des offizielle
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