Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
gegen zwei weitere der Kreaturen und schaffte es sogar noch im letzten Moment, einen großen Teil des Kopfes abzureißen. Diesen warf er gegen einen nächsten Zombie. Gleichzeitig löste sich der Körper des Wesens nach und nach auf. Er musste also nur den Kopf zu fassen kriegen.
Der Hirte packte das nächste Wesen, schleuderte es gegen drei seiner Gefährten. Dabei drehte er dessen Arm gegen seine natürliche Bewegung und zerfetzte ihn weitestgehend. Auch dieser Arm verhuschte fast augenblicklich in einen schwarzen Dunst.
Mehr und mehr fühlte sich Colton in diesem Kampf wohl. Es war, als wäre bei ihm ein Knoten geplatzt. Dabei genoss er gar nicht so sehr die Macht, die er über diese abscheulichen Wesen hatte, sondern die Erkenntnis, dass diese Macht ein Teil seiner Persönlichkeit war. Er hatte keine Zeit, sich über die Tragweite dieser Fähigkeit bewusst zu werden und was sie für sein weiteres Leben bedeuten würde. Ebenso dachte er im Moment nicht darüber nach, was sie mit Melissa zu tun haben könnte, obwohl am Rande seiner Gedanken die Idee auftauchte, dass er genau hier seine Probleme mit der jungen Frau zu suchen hatte. Doch für solche Überlegungen ließ ihm die Situation keine Luft.
Erneut stand er mehreren Gestalten gegenüber, die ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohl, aber auch völlig ungeschickt auf ihn eindrangen. Colton wehrte sie mit seinen Bärenkräften ab. Doch es beunruhigte ihn, dass es immer mehr wurden. Selbst er würde dem auf Dauer standhalten können.
* * *
Einen Moment lang geriet Melissa aus der Fassung, als ein kleines Wesen auf sie zustürmte, offensichtlich ein Junge, dessen Körper aber vollkommen zerfetzt schien. Der Brustkorb war aufgerissen und von goldenen Adern durchzogen. In einem Gespinnst aus Fasern hämmerte ein Herz, doch nicht regelmäßig, sondern stoßweise und heftig, als sei es ein schlafendes Tier, das von bizarren Albträumen heimgesucht wird. In dem aufgebrochenen Gesicht bewegten sich die Augen und Melissa war dankbar dafür, dass es dunkel genug war, dass sie diese nicht genau sehen konnte.
Mit einem perfekten Hieb trennte sie den Kopf endgültig vom Körper. Das Gesicht fiel wie eine tote Qualle zu Boden, während der Körper selbst weitertaumelte und im Nebel verschwand. Melissa hatte keine Zeit, ihm nachzusehen, denn schon drangen weitere Angreifer nach.
Eine weitere Sache beunruhigte sie zutiefst. Aus den Augenwinkeln gewahrte sie, wie eines der Wesen mit einer abgeschnittenen Gliedmaße wieder verwuchs. Sie konnten sich heilen! Oder zumindest so etwas ähnliches, denn der Arm saß jetzt nicht mehr an den Schultern, sondern ragte besonders grotesk knapp oberhalb der Hüfte aus dem Leib. Auch andere Kreaturen setzten sich scheinbar wieder zusammen.
Melissa wurde sich klar, dass sie diese Wesen nicht töten konnte. Nur aufhalten! Und es wurden immer mehr! Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis sie von ihnen überwältigt werden konnte. Was dann geschehen würde, darüber wollte sich Melissa eigentlich keine Gedanken mehr machen.
Im dichten Nebel hatte sie Colton mittlerweile ganz aus den Augen verloren. Aber sie hörte die Kampfesgeräusche.
Sie bewegte sich, während sie weitere Angriffe abwehrte, in seine Richtung.
»Kannst du etwas ausrichten ?« , rief sie.
»Nicht viel. Zu wenig, bei all den Angreifern .« , antwortete er.
»Siehst du irgend eine Möglichkeit für einen Ausweg ?«
»Im Moment sehe ich gar nichts. Der Nebel wird immer dichter .«
»Ich kann sie nicht töten. Sie scheinen wieder zusammenzuwachsen .«
»Ich schon .«
Melissa tauchte unter einem weiteren Schwerthieb hinweg. Dabei verletzte sie die Kreatur, so gut es ging, mit einem Gegenhieb. »Wie schaffst du das ?« , schrie sie.
Unvermutet tauchte er neben ihr auf, ein gewaltiger Schatten, der nach einem der Zombies griff, diesen zu sich riss und mit zwei raschen, brutalen Bewegungen die Arme vom Körper trennte, als würde er Margariten aus der Erde rupfen. Mit einer weiteren Bewegung trennte er den Kopf vom Körper.
Melissa erahnte, was er meinte. Da sie selbst erneut in Gefahr geriet, verletzt zu werden, konnte sie sich aber nicht darauf konzentrieren. Nur am Rande nahm sie war, wie der von Colton zerrissene Körper sich auflöste. Und auch nur am Rande nahm sie das schwache Schimmern an den Händen des Mannes wahr.
»Ich habe keine Ahnung. Es war plötzlich da .« , entgegnete Colton.
»Können wir nicht irgendwie fliehen? Langsam wird die Sache
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