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Die schöne Ballerina (German Edition)

Die schöne Ballerina (German Edition)

Titel: Die schöne Ballerina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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während er sich überall im Raum umsah.
    »Sehr gut«, erklärte er dann und nickte zustimmend. »Das hast du ausgezeichnet gemacht, Vögelchen. Hast du schon einen Stellvertreter gefunden für die Zeit, wenn du in New York bist?«
    »Nick.« Lindsay schluckte. »Ich habe nicht behauptet, ich käme nach New York zurück.«
    »Unsinn.« Mit einer Handbewegung wischte er ihren Widerspruch beiseite. »In zwei Tagen muss ich nach New York zurück, weil ich den Feuervogel tanze. Im Januar fange ich dann mit den ersten Proben für mein eigenes Ballett an.« Während er sprach, zog er seinen Mantel aus, unter dem er einen einfachen blauen Jogginganzug trug. »Mit dir als Ariel kann es nur ein Erfolg werden.«
    »Nick …«
    »Aber zuerst will ich dich tanzen sehen«, überging er ihren Protest. »Wer weiß, ob du mir nicht vor Schwäche zusammenbrichst.«
    Lindsay warf den Kopf in den Nacken. »Ehe ich zusammenbreche, Nick Davidov, gehst du schon lange am Krückstock!«
    »Na, na, da bin ich aber gar nicht so sicher. Sagen Sie, Mr Bannion, kennen Sie mein Vögelchen gut?«
    Seth sah Lindsay an, bis sie errötete. »Ziemlich gut. Warum?«
    »Weil Sie mir dann sicher sagen können, ob sie ihre Muskeln noch so gut beherrscht wie ihr Mundwerk. Es ist wichtig für mich zu wissen, wie viel Zeit ich brauche, um sie wieder auf Vordermann zu bringen.«
    Lindsay wusste genau, dass er sie herausforderte, und sie konnte nicht anders, als die Herausforderung anzunehmen. »Mich braucht niemand auf Vordermann zu bringen.«
    »Okay!« Er nickte. »Dann vergiss die Spitzenschuhe nicht, wenn du dich umgezogen hast.«
    Lindsay drehte sich auf dem Absatz um und knallte die Tür hinter sich zu. Nick zwinkerte Seth und Ruth zu.
    »Sie kennen sie recht gut«, meinte Seth.
    Nikolai grinste. »Wie mich selbst. Wir sind gar nicht so sehr verschieden.« Er langte in eine der großen Taschen seines Mantels, holte ein Paar Ballettschuhe hervor und setzte sich auf einen Stuhl, um sie anzuziehen.
    »Kennen Sie Lindsay schon lange?« Nick wusste genau, dass er sich mit dieser neugierigen Frage ein wenig zu viel erlaubte, und er war nicht überrascht, dass Seth unwillig die Stirn runzelte und nicht sofort antwortete. Aber er ist der Mann, der Lindsay von ihrem Beruf abhalten könnte, dachte Nick, und darum muss ich wissen, was in ihm vorgeht.
    »Ein paar Monate«, antwortete Seth schließlich und schob die Hände in die Taschen. »Sie haben in New York einige Zeit mit ihr zusammengearbeitet?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Ich hatte nie eine bessere Partnerin. Aber davon durfte ich jetzt nicht reden. Ich muss sie wütend machen, damit sie für mich tanzt«, erklärte er.
    Lindsay kam zurück, nachdem sie sich umgezogen hatte, das Kinn hielt sie immer noch hoch erhoben.
    »Du hast zugenommen«, war das Erste, was Nick sagte.
    »Ich wiege knapp 92 Pfund«, verteidigte sich Lindsay.
    »Fünf Pfund müssen weg«, erklärte Nick ungerührt, als er zur barre schritt. »Ich bin Tänzer und kein Gewichtheber.«
    »Wenn du meinst, ich würde für dich hungern, dann hast du dich gewaltig geirrt.«
    »Du vergisst wohl, dass ich jetzt der Direktor des Ensembles bin.«
    »Und du vergisst, dass ich nicht mehr zu deinem Ensemble gehöre!«
    »Ach, das bedeutet nichts. Wir werden schnell einen schönen Vertrag machen.«
    »Wir lassen euch jetzt am besten allein«, machte sich Seth bemerkbar.
    »Oh bitte«, kam Nick Lindsays Antwort zuvor, »Sie müssen bleiben!«
    »Ja«, bemerkte Lindsay leicht boshaft, »Nick würde nie ohne Publikum tanzen.«
    »Bitte, Onkel Seth!« Ruth hängte sich an seinen Arm. Die Augen waren vor Begeisterung ganz dunkel.
    »Also gut.«
    Während sie ein paar Bewegungen zum Aufwärmen der Muskeln ausführten, flüsterte Nick Lindsay ins Ohr: »Wie lange liebst du ihn schon?« Lindsay sah ihn überrascht an. »Du konntest mir noch nie etwas vormachen, Vögelchen. Ein Freund sieht oft mehr als ein Liebhaber.«
    »Ich weiß es selbst nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, ich hätte ihn schon immer gekannt.«
    »Und deine Augen sind traurig.« Er legte ihr eine Hand auf die Wange. »Komm, mach ein frohes Gesicht. Erinnerst du dich an den zweiten pas de deux aus Romeo und Julia ?«
    Lindsay sah ihn voller Zuneigung an. »Natürlich. Wir haben ihn endlos geübt.«
    Nick legte die Schallplatte auf. »Dann lass uns anfangen! Tanzen wir wie in alten Zeiten!«
    Ruth sah Nick und Lindsay fasziniert zu. Obgleich alles so einfach aussah,

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