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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Sie, Flip. Holen Sie aus; wenn Sie treffen, lass ich Sie raus.«
    Doch Phillip verspannte nur die Schultern und duckte den Kopf hinter den erhobenen Fäusten. Sie bewegten sich im Kreis, James leichtfüßig, Phillip schwerfällig – unter dem ständigen Gebrüll der Zuschauer.
    »Los, Phillip! Sie wollten doch bestimmt schon mal zuschlagen. Jetzt können Sie es und kommen auch noch ungeschoren davon. Machen Sie sich locker, Mann!«, rief James.
    Phillip stand plötzlich reglos da, und James warf einen Blick auf sein Gesicht. Der Junge war vor Scham tiefrot und hatte die Lippen zu einem Strich zusammengepresst.
    James hielt inne und ließ die Fäuste sinken. »Ach, Flip, es tut mir Lei -«
    Da landete Phillip einen perfekten linken Flaken auf James’ Kinn. James spürte, wie sich seine Zähne in die Zunge gruben und geriet ins Stolpern, eher vor Erstaunen, denn vor Schmerz. Der Schlag war technisch perfekt, allerdings nicht sehr hart gewesen. Trotzdem war es besser, eine ordentlich Show draus zu machen. Was Phillip am meisten brauchte, war Selbstvertrauen.
    Also stolperte James in einen drehenden Sturz und landete flach auf der Matte. Er blieb einen Moment lang liegen und tastete mit der geschwollenen Zunge seinen Mund ab.
    Er hörte Phillip stöhnen und hätte über das mädchenhafte Geräusch fast den Kopf geschüttelt. Dann fiel ihm wieder ein, dass er ja k. o. war. Er lag still und wartete. Er musste dem Jungen tatsächlich das Ächzen beibringen.
    Er spürte, wie Phillip neben ihm in die Knie ging. »James? Alles in Ordnung mit Ihnen? Habe ich Ihnen wehgetan? Ach, James, es tut mir so Leid. Sie haben gesagt, ich sollte an einen Zeitpunkt denken, wo ich gerne zugeschlagen hätte, und ich habe an diesen Mistkerl von letzter Nacht gedacht und ich – ach, James, bitte wachen Sie auf!«
    Was, kein Triumphgeheul? Keine Siegerpose? Kein sportlich faires Lob für den unterlegenen Gegner? James machte ein Auge einen Spalt weit auf und sah Phillip über sich knien, das schmale Gesicht gerötet und vor Kummer verzerrt.
    »Fwip?« Verdammt, die geschwollene Zunge. »Weinen Sie etwa?«
    Phillip schüttelte vehement den Kopf, dann ruinierte er die Vorstellung, indem er sich die Augen wischte. James registrierte plötzlich die verstörte Ruhe auf der zuvor noch lauthals johlenden Galerie. Verdammt. Er setzte sich auf und packte Phillip mit festem Griff am Oberarm. »Reißen Sie sich zusammen, Mann«, zischte er. »Oder Sie können diese Halle nie wieder hoch erhobenen Hauptes betreten!«
    »Was? Was hab ich denn jetzt schon wieder angestellt?«
    James seufzte. Es hatte keinen Sinn, Phillip Vorwürfe zu machen. Er hätte wissen müssen, dass Kampfsport für den Anfang nicht das Richtige war. Zu dumm, denn der Junge hatte von Natur aus einen perfekten Schlag…
    Phillip schniefte. James ertrug es nicht. Er sprang auf und zerrte Phillip durch die Seile aus dem Ring und zur Umkleide. Dort hockte er ihn auf eine Bank, setzte sich selbst rittlings dazu und sah ihm ins Gesicht.
    James seufzte. »Phillip, was soll ich nur mit Ihnen machen?«
    »Warum wollen Sie denn unbedingt etwas machen? Warum kann ich nicht einfach so bleiben, wie ich bin?«
    »Aber haben Sie denn gar keine Ambitionen, Mann? Haben Sie nie daran gedacht, dass aus Ihnen mehr als ein Hauslehrer werden könnte? Sehnen Sie sich nie nach richtigen Abenteuern?« Er sah enttäuscht weg. »Vielleicht sind Sie ja einfach nicht der Typ für Abenteuer.«
    Phillipa war mit einem Mal wütend. Sie war nicht nur aus Spanien geflohen und fast verhungert, sie war gezwungen, lächerliche, unbequeme Kleider zu tragen, mit Mädchen zu tanzen, ihre Pakete selber zu schleppen und sämtliche Türen alleine zu öffnen.
    Sie war stolz, wie sie diese unbekannten Herausforderungen gemeistert hatte. Und da saß James und sprach ihr die Fähigkeit ab, mit Problemen zurechtzukommen.
    Sie sah zu ihm auf. Er starrte sie an. Sie zügelte mit Mühe ihren Zorn. »Der Unterschied zwischen Abenteuer und Gefahr besteht in der Bereitschaft, sich auf die betreffende Sache einzulassen.«
    James hob die Hand. »Ich muss mich entschuldigen, Phillip. Ich dachte einfach nur -« Er brach ab und schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie es. Wir sprechen vielleicht später irgendwann einmal darüber.« Er erhob sich. »Gut gemacht. Übrigens, Sie haben einen ordentlichen linken Haken.«
    Phillipa setzte sich gerade auf und lächelte ihn an. »Verdammt noch mal, den habe ich allerdings.«
    James’ braune Augen

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