Die schoene Helena
Punkte, die deine Vergangenheit betreffen. In diesem Haus sind viele Dinge nicht so, wie sie scheinen. Mit meiner Frage wollte ich keineswegs deinen Charakter anzweifeln, sondern nur herausfinden, wie ich mich verhalten soll. Jetzt kann ich davon ausgehen, dass du nicht einmal ahnst, was dich erwartet.“
„Doch, darauf hat mich meine Mutter vorbereitet, und ich werde mich ... deinem Willen unterwerfen. Ich nehme an, du weißt, was zu tun ist?“
Sekundenlang presste er die Lippen zusammen. Trotz des schwachen Lichts wagte er nicht zu lächeln. Möge der Himmel ihn schützen, wenn Helena seine Belustigung bemerkte ... „Im Allgemeinen schon.“
„Gut, dann fang an.“
Helena rührte sich nicht.
Adam auch nicht. „Vielleicht sollte ich dich davon befreien“, meinte er und zupfte am Kragen ihres Nachthemds. „Meistens hilft das Vorspiel der Frau, den Mann in sich aufzunehmen.“
Am liebsten wäre sie in der Matratze versunken und nie mehr aufgetaucht. „Meine Mutter sagte, ich dürfte ... nur den Saum heben ...“
„Oh Gott“, murmelte er. Jetzt wirkte er unsicher - und zu Helenas Bestürzung angewidert. Sie hatte gedacht, die Männer würden den Liebesakt genießen. Wenn sie eine Frau begehrten. Bei diesem Gedanken ergriff sie die Initiative und zerrte den Saum ihres Nachthemds nach oben. Sobald sie ihre Beine ent-blößt hatte, schrie sie leise auf und bedeckte sie wieder. „Nein, noch bin ich nicht bereit.“
„Das ist doch lächerlich“, seufzte er und drehte sich auf den Rücken.
Nun entstand eine langes Schweigen.
„Es tut mir leid.“ Ihre Worte klang in ihren eigenen Ohren so naiv, dass sie zusammenzuckte. „Versuchen wir’s ...“
„So geht das nicht, Helena.“ Auf einen Ellbogen gestützt, wandte er sich zu ihr. „Wahrscheinlich ist es dir gegenüber nicht fair, aber ich muss dich küssen.“
„Wirklich?“, flüsterte sie, und ihr Herz schlug schneller.
„Wenn du’s erlaubst.“
Eigentlich müsste ihr sein Vorschlag missfallen. Doch sie fand ihn gar nicht so übel. Wenn ein Kuss nötig war, um den Liebesakt einzuleiten ... Da sie sich so inbrünstig nach einem Kind sehnte, und nur deshalb, würde sie alles tun, was Adam verlangte.
Und so nickte sie. Da sie glaubte, das würde er im Halbdunkel gar nicht sehen, überließ sie die Entscheidung gewissermaßen dem Zufall.
Offensichtlich bestand das Schicksal auf einem Kuss, denn Adam neigte sich zu ihr und streifte ihre Lippen mit seinen. In ihrem ganzen Körper schienen Flammen zu lodern. Ihre Fingerspitzen gruben sich in die Matratze. Ansonsten bewegte sie sich nicht.
Als wollte Adam ihre Bereitschaft auf die Probe stellen, glitt sein Mund erneut über ihren. Beim dritten Mal konnte sie nicht länger warten und hob ihr Kinn, um einen richtigen Kuss herauszufordern.
Doch ansonsten blieb sie reglos liegen - ein Zugeständnis an die Schicklichkeit, die ihr die Mutter eingebläut hatte. Nur keine Gefühle zeigen ... Wie sie sich verhalten musste, wusste sie. Einfach still daliegen und alles Weitere ihrem Mann überlassen ...
Denk an das Kind, ermahnte sie sich. Denk an ... Heiliger Himmel, wie köstlich sich seine Lippen anfühlten. Weich und fest zugleich. Und jetzt verlangte er viel mehr von ihr. Sie vernahm einen leisen, halb erstickten Laut und erkannte, dass er aus ihrer eigenen Kehle drang. Und dann berührte Adams Zunge ihre Lippen. Ehe sie’s verhindern konnte, stöhnte sie, was er missverstand. Sofort richtete er sich auf.
„Verzeih mir, ich wollte nicht...“
Beinahe hätte sie geschrien. Sie hob ihre Hände, um nach ihm zu greifen, hielt sich aber gerade noch rechtzeitig zurück. Die Fäuste in der Luft, empfand sie den brennenden Wunsch, ihn zu berühren, und wagte es nicht.
„Bitte...“ Die Leidenschaft, die in seiner Stimme mitschwang, verscheuchte ihre letzten klaren Gedanken. „Lass dich anfassen.“ Er nahm sie in die Arme und betrachtete sie aus halb geschlossenen Augen. „Jetzt muss ich dich einfach festhalten.“
„Also gut“, wisperte sie. Ihr schwirrte der Kopf, und sie war stolz, weil sie nicht Ja rief. Ihr Herz pochte so heftig, dass sie fürchtete, es würde ihre Brust sprengen. Als er sie an sich drückte, spürte sie seinen harten, muskulösen Körper.
Krampfhaft schluckte er und war versucht zu lächeln. „Wie wundervoll du dich anfühlst...“
Auch sie wollte ihn berühren, und sie konnte sich kaum zurückhalten.
Er fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, und das Atmen schien ihm
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