Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
du nicht, wo du bleiben solltest.“
Hira wurde so blass, dass man es trotz ihres bronzefarbenen Teints erkennen konnte. Ihre Miene war plötzlich wie versteinert. „Und du sagst, du willst lieb zu mir sein. Ich bin ganz allein in einem fremden Land. Du weißt, dass meine Familie weit weg ist. Nur deswegen kannst du derart gemeine Sachen sagen.“
Marc hätte sich ohrfeigen können. „Hira, bitte …“
Aber sie achtete gar nicht auf seine Worte, sondern fuhr fort: „Ich dachte, du wärst ein anständiger Mensch, aber du bist genau wie mein Vater.“
„Nein, ich bin nicht so ein Tyrann“, widersprach Marc energisch.
Hira ging nicht darauf ein und schaute ihn nur verächtlich an. „Meine Mutter muss meinen Vater auch ständig um Geld anbetteln, obwohl sie die teuersten Kleider und den wertvollsten Schmuck von ihm bekommt. Meinem Vater geht es nur um den Eindruck, den sie als Frau eines reichen Kaufmanns machen muss. Wie nennt ihr das noch? Image. Ja, ums Image geht es ihm, aber nicht um sie.“
Marc stand nur hilflos da und hörte Hira zu. Ihre Stimme klang so ganz anders als sonst, viel leiser und tief gekränkt. Mit jedem Wort erkannte er deutlicher, wie abscheulich er sich benommen hatte. Vor seiner Hochzeit hatte er nie bemerkt, wie verletzend er offenbar im Umgang mit seinen Mitmenschen sein konnte.
„Obwohl meine Mutter von Luxus umgeben ist, muss sie meinen Vater um jeden Cent bitten, wenn sie uns Kindern ein Geschenk machen oder sich mit ihren Freundinnen zum Lunch treffen will.“ Marc sah den Schmerz, der sich in Hiras Augen widerspiegelte. Sie schien die Demütigungen ihrer Mutter nachzuempfinden.
„Mein Vater saß wie ein Pascha in seinem Arbeitszimmer und behandelte seine Frau wie eine Bittstellerin, wenn sie Geld brauchte. Dabei hat sie immer alles für ihn getan. Sie hat ihm drei Kinder geboren, obwohl sie sehr zart ist und ihr die Ärzte nur zu einem rieten. Und doch muss sie um jedes bisschen Geld betteln. Auch der niedrigste Angestellte bekommt von meinem Vater einen festen Lohn, nur meine Mutter ist vollkommen auf ihn angewiesen.“
„Okay“, sagte Marc, als Hira fertig war.
„Was heißt das?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
„Ich gebe zu, dass ich mich wie ein Idiot benommen habe. Es gibt keine Entschuldigung für das, was ich gesagt habe.“
Auf einmal wirkte Hira sehr erstaunt. „Und warum hast du es gesagt?“
Er stöhnte. „Ich wünschte, ich wäre nicht so unbeherrscht. Auf jeden Fall war es sehr unfair von mir, dir so etwas zu sagen. Aber ich schwöre, dass du mich niemals um Geld wirst bitten müssen.“ Und das meinte Marc wirklich ernst. Er bewunderte seine schöne Frau, und er hasste den Gedanken, ihren Stolz zu verletzen.
Außerdem nahm er sich vor, seiner Schwiegermutter ein eigenes Konto einzurichten, wenn er das nächste Mal nach Zulheil kam. Von ihm würde Amira Dazirah es wahrscheinlich nicht annehmen, aber als Geschenk ihrer Tochter könnte sie es vielleicht akzeptieren.
Marc hatte die Hände in die Hüfte gestemmt, um nicht in Versuchung zu geraten, Hira an sich zu ziehen. Er verstand sich nicht darauf, seine Frau mit Worten um Verzeihung zu bitten. Am liebsten hätte er ihr auf der Stelle bewiesen, wie sehr er sie liebte. „Übrigens, ich habe dir zur Hochzeit gleich ein Konto eingerichtet. Darauf wird monatlich Geld überwiesen.“
„Und wofür soll das Geld sein?“, fragte Hira vorsichtig.
„Du kannst damit machen, was du willst. Du kannst es anlegen, dir Bücher dafür kaufen oder es in Las Vegas verspielen.“
„Warum hast du mir das nicht schon früher erzählt?“
„Ich hatte es ganz vergessen.“ Doch da sagte Marc nicht die Wahrheit. In Wirklichkeit zahlte er Hiras Rechnungen viel lieber selbst. So war sie auf ihn angewiesen, und er hatte sie unter Kontrolle. „Die Unterlagen zu deinem Konto sind in meinem Arbeitszimmer.“
Er schlug den Weg zum Haus ein, und sie folgte ihm. In seinem Arbeitszimmer übergab er Hira den Kontoauszug und die Bankkarte, die auf ihren Namen ausgestellt war.
Sie machte große Augen, als sie den eingezahlten Betrag sah. „Lieber Mann, das ist viel zu viel Geld.“
Lässig zuckte er die Schultern. „Ich bin auch sehr reich.“
Aber sie legte den Kontoauszug und die Bankkarte wieder auf seinen Schreibtisch. „Das kann ich nicht annehmen.“
„Das verstehe ich nicht. Warum willst du kein eigenes Konto? Ich denke, du möchtest unabhängig sein.“
Sie sah ihm offen ins Gesicht. „Ich habe nichts
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