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Die Schoene im Schnee

Die Schoene im Schnee

Titel: Die Schoene im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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als er es sich vorstellen konnte. Vermutlich genug, um eine eigene kleine Privatarmee zu unterhalten.
    Wahrscheinlich besaß sie ein Dutzend Häuser auf der ganzen Welt, in denen sie sich erholen konnte. Paris, London, New York.
    Warum also war sie so fest entschlossen, sich hier mit ihm in Podunk im östlichen Idaho zu verkriechen? War sie auf der Flucht vor ihrem Vater? Dem Vater des Kindes? Den Paparazzi? Oder allen zusammen?
    Was auch immer es war, er wusste selbst verdammt gut, dass er sie mit ihren Problemen selbst zurechtkommen lassen musste. Allerdings wusste er auch, dass er einen Punkt erreicht hatte, an dem es zu spät war, einfach zurückzutreten. „Mimi, wir sind zu Hause“, sagte er.
    Ihre grünen Augen mit den langen Wimpern blinzelten ihn schläfrig an, während sie halb zwischen Traum und Wirklichkeit schwebte. „Es … tut mir leid“, sagte sie gähnend. „Ich bin eingeschlafen. Wie unhöflich.“
    „Zu schlafen, wenn Ihr Körper danach verlangt? Das ist nicht unhöflich. Ein Soldat weiß, wie wertvoll es ist, schlafen zu können, wann immer man die Gelegenheit dazu hat.“ Er umrundete den Truck und öffnete ihr die Tür. „Kommen Sie, ich bringe Sie ins Haus.“
    „Sie müssen mich nicht tragen“, protestierte sie.
    „Und wenn Sie stürzen?“
    „Dann versuche ich so zu fallen, dass ich vor Ihnen auf dem Boden aufkomme.“
    „Könnten Sie das denn?“
    Er lächelte, als er ihren ungläubigen Blick bemerkte. „Ich habe keine Ahnung. Aber da ich nicht ausrutsche, werden wir es nie erfahren.“
    Aus irgendeinem Grund starrte sie seinen Mund an, und sein Lächeln erstarb.
    „Hören Sie bitte nicht auf“, murmelte sie.
    „Ich öffne doch nur die Tür“, entgegnete er. „Ich hatte vor, Sie auf dem Sofa vor dem Kamin im Wohnzimmer abzusetzen.“
    „Ich meinte, hören Sie nicht auf zu lächeln. Wenn Sie lächeln, sind Sie viel weniger bedrohlich.“
    Bedrohlich? Hatte sie etwa Angst vor ihm? Nachdem er gerade einen extrem unangenehmen Nachmittag damit verbracht hatte, in einer Arztpraxis ihre Hand zu halten?
    Ihre Blicke begegneten sich, und plötzlich erinnerte er sich an den Kuss zwischen ihnen. An ihren weichen Mund und die Art, wie sie ihre Hände in seinen Haaren vergraben hatte. Und an ihr aufreizendes Stöhnen, als ihre Münder sich fanden.
    Sie war die Erste, die den Blick abwandte. „Das Sofa wäre zwar ein guter Ort, aber das … Badezimmer wäre noch besser.“
    Er setzte sie vor der Badezimmertür neben der Küche ab. „Ich könnte mir vorstellen, dass Simone mal raus muss. Ich kümmere mich darum und zünde dann das Feuer im Kamin wieder an.“
    „Vielen Dank.“ Zu seinem Unbehagen hob sie die Hand und strich ihm über die Wange. „Danke für alles. Tut mir leid, dass ich Sie da hineingezogen habe.“
    „Ohne mich hätten Sie sich nicht verletzt“, sagte er mit tiefer Stimme.
    Sie ließ die Hand sinken und sah ihn erstaunt an. „Wie meinen Sie das?“
    „Hätte ich von Anfang an zugegeben, dass ich weiß, wer Sie sind, wären Sie nie auf die Leiter gestiegen.“
    „Das war nicht Ihre Schuld, Brant. Wenn irgendjemanden eine Schuld trifft, dann bin ich es. Ich habe Sie angelogen und ausgenutzt. Und das nur, weil ich für einige Tage eine Unterkunft gebraucht habe und die Western Sky für meine Bedürfnisse sehr geeignet war. Exzentrisch, wie ich bin, habe ich nie daran gedacht, dass Sie in Ihrer knapp bemessenen Freizeit vielleicht Besseres zu tun haben, als mich bei Laune zu halten.“
    Plötzlich wirkte sie traurig. „Das ist typisch für mich“, sagte sie mit leiser Stimme. „Die egoistische Mimi Van Hoyt, die sich um niemanden kümmert, außer um sich selbst.“
    Bevor Brant etwas entgegnen konnte, schloss sie die Tür zwischen ihnen.
    Vor einigen Tagen hätte er ihr noch zugestimmt. Doch inzwischen wusste er nicht mehr, was er noch glauben sollte.

7. KAPITEL
    „Sie sind ein dreckiger, verkommener Betrüger!“, rief Mimi vier Stunden später.
    Der Lump, den sie damit meinte, hob eine Augenbraue. „Hey, ich habe dieses Blatt ehrlich und anständig gewonnen. Ist es meine Schuld, dass Sie eine lausige Pokerspielerin sind?“
    „Oh!“ Mimi griff in die mit Popcorn gefüllte Schüssel neben sich und bewarf ihn damit. Zu ihrem Bedauern traf es seine Brust und prallte sofort wieder davon ab. „Wer hätte gedacht, dass der aufrichtige und ehrbare Major Brant Western beim Kartenspielen betrügt?“
    „Ich habe nicht betrogen.“ Er sah sie lange an und grinste

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