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Die schöne Kunst des Mordens

Titel: Die schöne Kunst des Mordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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bin sicher, wir alle, äh, hoffen das Beste. Sie ist eine gute Polizistin, und ihr Vater war, äh – selbstverständlich auch Ihr Vater …« Er räusperte sich und fuhr fort. »Die, ähem, Ärzte des Jackson sind die besten, und Sie sollten wissen, wenn das Department irgendetwas für Sie, ähem …«
    Der Mann neben Matthews warf erst ihm einen flüchtigen Blick zu, dann mir, und Matthews nickte. »Setzen Sie sich«, sagte er.
    Ich zog den Stuhl heraus und nahm Platz, ohne den Hauch einer Ahnung, was hier vor sich ging, doch ich war absolut sicher, dass es mir nicht gefallen würde.
    Captain Matthews bestätigte meine Ansicht umgehend. »Es handelt sich um ein informelles Gespräch«, begann er. »Nur um, äh, hm.«
    Der Fremde richtete seinen spröden Blick mit ziemlich vernichtender Miene auf den Captain und dann wieder auf mich.
    »Ich vertrete Alec Doncevic«, erklärte er.
    Der Name sagte mir nicht das Geringste, doch angesichts der glatten Überzeugung, mit der er ihn nannte, war ich sicher, dass er das müsste, deshalb nickte ich und erwiderte: »Oh, gut, in Ordnung.«
    »Als Erstes«, fuhr er fort, »verlange ich seine sofortige Entlassung. Und des Weiteren …« Hier zögerte er, offensichtlich um der dramatischen Wirkung willen und damit sein rechtschaffener Zorn anschwellen und sich in den Raum ergießen konnte. »Des Weiteren«, wiederholte er, als wendete er sich an die Menge in einem großen Saal, »erwägen wir eine Schadenersatzklage.«
    Ich zwinkerte. Alles starrte mich an, ich war eindeutig ein bedeutender Teil von etwas Verhängnisvollem, doch ich hatte ehrlich keine Ahnung, worum es ging. »Tut mir leid, das zu hören«, sagte ich.
    »Hören Sie«, mischte sich Matthews ein. »Das hier ist nur ein informelles Vorgespräch. Weil Mr. Simeon hier, äh – eine bedeutende Stellung in der Gesellschaft bekleidet. Unserer Gesellschaft«, fügte er hinzu.
    »Und weil sein Mandant wegen eines Kapitalverbrechens verhaftet wurde«, erläuterte Irene Cappuccio.
    »
Gesetzeswidrig
verhaftet wurde«, ergänzte Simeon.
    »Das bleibt abzuwarten«, entgegnete Cappuccio. Sie nickte mir zu. »Möglicherweise kann Mr. Morgan ein wenig Licht in diese Angelegenheit bringen.«
    »In Ordnung«, sagte Matthews. »Wir wollen doch nicht, äh …« Er legte beide Hände flach auf den Konferenztisch. »Das Wichtigste ist doch, äh – Irene?«
    Cappuccio nickte und wandte sich an mich. »Können Sie uns
ganz genau
berichten, was gestern geschehen ist, das zu dem Überfall auf Detective Morgan führte?«
    »Vor Gericht würden Sie damit niemals durchkommen, Irene, das wissen Sie doch«, warf Simeon ein. »Überfall? Ach, kommen Sie.«
    Cappuccio starrte ihn kühl und ungerührt an, es schien eine Ewigkeit, waren vermutlich jedoch nur wenige Sekunden.
    »Also gut«, sagte sie und drehte sich wieder zu mir um. »Was zu dem Moment führte, in dem sein Mandant ein Messer in Deborah Morgan stieß? Sie streiten doch nicht ab, dass er sie niedergestochen hat, oder?«, erkundigte sie sich bei Simeon.
    »Hören wir uns erst mal an, was passiert ist«, erwiderte Simeon mit einem dünnen Lächeln.
    Cappuccio nickte mir zu. »Dann los«, befahl sie. »Beginnen Sie mit dem Anfang.«
    »Nun«, begann ich, und das war alles, was ich herausbrachte. Ich spürte ihre Blicke und das Ticken der Uhr, doch mir fiel absolut nichts Überzeugenderes ein. Es war nett, endlich zu erfahren, wer Alex Doncevic war; es ist immer gut, die Namen der Leute zu kennen, die die eigenen Angehörigen niederstechen.
    Doch wer immer er war, Alex Doncevic war nicht der Name auf der Liste gewesen, die Deborah und ich abgearbeitet hatten. Sie hatte auf der Suche nach jemandem namens Brandon Weiss an diese Tür geklopft …
    … und war von jemand vollkommen anderem niedergestochen worden, der nur beim Anblick ihrer Dienstmarke so panisch geworden war, dass er versucht hatte zu fliehen und sie dabei fast umgebracht hätte?
    Dexter verlangt keineswegs, dass das Leben sich stets in vernünftigen Bahnen entfaltet. Immerhin lebe ich hier und weiß deshalb, dass die Logik dies nicht tut. Doch das hier ergab keinen Sinn, es sei denn, man akzeptierte die Vorstellung, dass einer von drei Leuten, bei denen man in Miami zufällig anklopft, bereit ist, einen umzubringen. Obgleich diese Vorstellung ihren ganz eigenen, beträchtlichen Charme hatte, schien sie doch nicht furchtbar wahrscheinlich.
    Dazu kam, dass die
Gründe
seiner Tat im Moment nicht so wichtig waren wie

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