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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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Sallers Tod und seiner Organgeschäfte hochgehen lässt, er wird nervös, will sie in Sicherheit wiegen, schläft mit ihr. Vielleicht in seinem Büro. Sie glaubt, ihr Plan geht auf. Sie fahren zu ihr, um sich einen gemütlichen Abend machen. Er schlägt vor, schon beim Mi­chaelibad aus der U-Bahn zu steigen, um noch ein bisschen die Herbstluft im Park zu genießen. Da tut er es.«
    »So ein Typ fährt doch nicht U-Bahn«, warf Zankl ein.
    Auch Dosi hatte Einwände: »Die Meyer hatte einen Jogginganzug an! In Laufklamotten war sie sicher nicht in der Stadt. Die war noch mal zu Hause.«
    »Abgesehen davon klingt Hummels Theorie doch nicht schlecht«, fand Mader. »Kann ja sein, dass sie heimgefahren ist und er wusste, dass sie abends immer ihre Runden im Park dreht. Todeszeitpunkt ist laut Bericht Montag circa neunzehn bis einundzwanzig Uhr. Doris, fragen Sie ihn, was er am Montag gemacht hat. Aber bauen Sie nicht zu viel Druck auf!«
    BISSCHEN BLÖD
    Dr. No hatte ein lupenreines Alibi für die Todeszeit von Andrea Meyer. Klang ein bisschen blöd, fand Dosi, aber er war offenbar tatsächlich ein Feingeist und hatte den Montagabend auf einem Lyrikabend seines Literatur­zirkels verbracht. Und für den Nachmittag hatte er ebenfalls eine wunderbare Ausrede. Er war mit Dr. Grasser beim Mittagessen, und dann hatten die beiden gemeinsam in Grassers Praxis an Dr. Nos Vortrag über neue Richtlinien zur Qualitätssicherung in der plastischen Chirurgie gearbeitet, den er am Dienstag auf dem Kongress in Rom halten wollte. Grasser und seine Vorzimmerdame bezeugten das. Bis um siebzehn Uhr, denn dann hatte Grasser ja einen Termin mit zwei Herren von der Münchner Mordkommission. Nach dieser kleinen Unterbrechung hatte Grasser Nose abgeholt, um mit ihm gemeinsam zum Lyrikabend in der Seidl-Villa aufzubrechen. Dort befanden sich viele andere Lyrikfans beziehungsweise Zeugen, die erlesenen Gedichten lauschten, während die Meyer im Ostpark ihre letzten Meter joggte.
    Dass Hummel Dr. Nos Alibispezl Grasser später mit anderen Herren in einem Stripschuppen gesehen hatte, focht Nose nicht an. Das war nach Mitternacht gewesen, da steckte Meyer schon ein paar Stunden in dem Kanalrohr. Hummel wollte sich noch eine gute Gelegenheit aufheben, um Grasser mit dem Nachtklubbesuch zu konfrontieren, denn er hatte es im Urin, dass diese schillernde Vierergang noch interessant für sie werden könnte.
    Gesines Zigarettenaktion hatte leider auch nichts ergeben. Etliche Überstunden umsonst. Warum rauchten hier noch andere Gauloises ? Warum hatte Nose nicht den Aschenbecher benutzt? Jedenfalls wies keine der vielen Gauloises - Kippen die gleiche DNA auf wie das Sperma in Meyers Körper. Die Spur von Dr. No war kalt. Zumindest im Moment. Wie unprofessionell, sich auf eine einzige Theorie festzulegen – um einmal Dr. Günther zu zitie­ren. Jetzt standen sie mit nichts da. Aber nichts war immer noch mehr als gar nichts – wie Hummel sagen würde.
    AB ZU MAMA
    Die Wohnung von Helmut und Ludwig in Untergiesing sah aus wie eine Schutthalde. Überall Chipstüten, Pizza­kartons und Bierflaschen. Helmut war schlecht gelaunt. Was kein Wunder war, waren sie doch ans Haus gefesselt mit ihren vermummten Gesichtern.
    »Jetzt sitzen wir hier blöd rum«, murrte Helmut.
    »Na und, wir werden doch gut versorgt. Die vom Supermarkt stellen uns die Sachen vor die Tür, wir können fernglotzen und Bier trinken. Ist doch astrein.« Ludwig rauchte durch die kleine Lücke im Verband. Helmut steckte sich auch eine an.
    »Ich muss mit den Rabbits reden«, sagt Ludwig plötzlich.
    »Was willst du denn von denen?«
    »Die Bremse, hast du das vergessen? Die hat jemand manipuliert. Seit sie das letzte Rennen verloren haben, sind die echt ekelhaft.«
    »Ach komm, Loki, du siehst Gespenster.«
    »Glaubst du, die Bremsen gehen einfach so nicht? Ich hab den Wagen am Vorabend noch auf der Hebebühne gehabt.«
    »Eben, Loki!«
    »Nenn mich nicht Loki!«
    »Ludwig, hör zu. Das war ein Scheißunfall. Ich mach dir nicht mal ’nen Vorwurf. Die Bremsen gingen halt nicht. Ist ja auch kein Wunder, wenn du ständig an der Karre rumschraubst.«
    »Die Bremsen waren eins a. Weißt du noch, als wir am Walchensee waren …«
    »… hast du diesen Hanke ins Jenseits gedrängt. Was willst du mir erzählen?«
    »Die Bremsen waren eins a.«
    »Sie waren es. Das Auto ist Schrott, wir sind Schrott. Wir machen jetzt langsam und konzentrieren uns auf die Dateien auf dem Laptop. Grasser hat ja

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