Die schöne Parfümhändlerin
über ihren Nacken. Mit leidenschaftlichen Küssen legte er eine brennende Spur ihren Hals entlang, bevor er begann, an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Wie im Rausch fühlte sie sich, wusste, dass sie bald nur noch bebende Begierde war. Aber sie freute sich auf dieses süße Vergessen, das sie zu seinem Besitz machen würde.
„Heute Nacht“, raunte er, „heute Nacht bin ich nur Marcos, der Mann, der Julietta liebt.“
Sie schloss die Augen und seufzte glücklich und zufrieden. Marcos liebte sie. Im Moment gab es nichts Wichtigeres. „Und ich bin nur Julietta. Aber …“ Sie schob ihn sanft von sich. Lachend langte sie mit der Hand zwischen ihre Körper, zog an den Schnüren ihres Mieders und befreite langsam eine weiße Brust mit einer aufgerichteten rosa Knospe. „… wollt Ihr wirklich nicht nach einem Zeichen des Teufels suchen? Ich glaube, ich habe hier irgendwo eines.“
Marcos antwortete mit einem kehligen Laut. Er ließ sich auf sie fallen und umschloss mit dem Mund die harte, aufreizende Knospe. Leidenschaftlich liebkoste er sie, bis Julietta vor Lust keuchte. Ein unaufhaltsamer Sog der Verzückung erfasste sie, der ihre Sinne berauschte. Marcos’ Hand strich über ihren Körper, er zog ihr bereits gelöstes Mieder ganz herunter und befreite sie von dem dünnen Hemd. Nun umfasste er ihre Brüste mit den Händen, liebkoste sie zärtlich, während er leidenschaftlich ihren Mund küsste. Fiebernd bog sich Julietta ihm entgegen und zeigte ihm, dass sie mehr, ja alles wollte.
Er löste seine Lippen von ihren und richtete sich langsam auf, bevor er sich erneut auf sie fallen ließ, um eine Brustknospe zwischen seine Zähne zu nehmen und vorsichtig an ihr zu knabbern. Stöhnend krallte Julietta ihre Finger in sein Haar, um ihn zurückzuziehen. Doch er befreite sie nur von ihrem Gewand und warf es zusammen mit seinen Kleidern auf den Boden. Dann schmiegte er sich fest an sie.
„Seid mein, Julietta. Nur heute Nacht“, raunte er.
„Immer werde ich die Eure sein!“ Sie öffnete die Augen und sah zu ihm auf, in sein wunderschönes, aber so verzweifeltes Gesicht, in die Augen, die wie Saphire glühten. Und plötzlich wusste sie, dass mit diesen Worten ihre schreckliche Ehe, ihre einsame Witwenschaft vorbei waren. „Für immer.“
Darauf hatte er gewartet. Er rutschte zwischen ihre Beine und presste seine harte Männlichkeit gegen ihren Schoß. Julietta sog den Atem ein, ihr Körper war zum Zerbersten gespannt. Fiebrig schob sie sich Marcos entgegen, um sich ihm hinzugeben. Als sie ihn in sich aufnahm, war es, als würden sich ihre Seelen berühren. Sie waren eins, keine Ränke, keine Geheimnisse oder Lügen konnten sie mehr trennen, nicht einmal der Schatten des Todes, der über ihnen schwebte.
Julietta legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Mit ihm so verschmolzen sein, Marcos ganz gehören und ihn besitzen – das war es, was sie wollte. Keinen Augenblick dieser leidenschaftlichen Vereinigung wollte sie vergessen.
Doch dann vergingen ihr die Sinne, eine heiße Flut durchströmte sie, und ihr Inneres stand in Flammen. Ein Farbengewitter in Rot, Blau und Silber trug sie in ungeahnte Höhen und ergoss sich dann über ihren Körper. Schluchzend und stöhnend schlang sie ihre Beine noch fester um ihn, während sich seiner Kehle ein wilder Schrei entrang.
„Julietta“, brüllte er tief. Dann sank er gegen ihre Schulter. „Julietta, querida“, flüsterte er unendlich zärtlich.
„Marcos. Mein wundervoller Pirat“, wisperte Julietta. Benommen und schwach hob sie den Arm und strich Marcos über sein feuchtes Haar. Es war herrlich, sein Gewicht zu tragen, das sie beide in die Matratze drückte. Sie waren vereint, schwebten mitten in dem Meer aus Glück, das diese Nacht bedeutete. Ihre Nacht.
21. KAPITEL
Der Laden war noch verschlossen, als Julietta am frühen Nachmittag von ihrem Ausflug aufs Land zurückkehrte. Die übrigen Händler am Platz hatten ihre Ladentüren geöffnet, Kunden mit ihren Körben am Arm gingen ein und aus, an der Zisterne schöpften Mägde und Hausknechte Wasser, ihr Lachen und Schäkern hallte an den Hauswänden wider.
Beunruhigt schaute Julietta auf die geschlossenen blauen Läden ihrer Parfümeriehandlung. Während ihrer Abwesenheit hatte sich Bianca bisher immer als sehr sorgfältige Verwalterin gezeigt. War sie krank? Oder war Ermano des Katz-und-Maus-Spiels überdrüssig? Hatte er den Laden durchsuchen und anstelle der Herrin die Dienerin in Gewahrsam nehmen
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