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Die schöne Rivalin

Die schöne Rivalin

Titel: Die schöne Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dann gelangweilt. »Bis Oktober ausgebucht.«
    Corbet lächelte böse. »Bombani, seien Sie kein Idiot. Sie können uns nicht im Stich lassen.«
    »Sie haben Ihr Geschäft, ich habe meins. Ich rede Ihnen nicht dazwischen, also lassen Sie mir meine Angelegenheiten. Ich habe Goldfische an der Angel.«
    »Wir werden Sie entschädigen. Außerdem bekommen Sie Spaß dabei. Die Kleine in Deutschland soll ganz süß sein.«
    »Alter?«
    »18 Jahre.«
    »Mamma mia!« Bombani hob den Blick zur Decke. »Soll ich mir an unreifem Obst den Magen verderben? 18 Jahre! Meine dankbarsten Kundinnen zählen an die vierzig Jahre; da ist jeder Kuß tausend Lire wert!«
    »Nun hören Sie mal genau zu, Bombani.« Roger Corbet beugte sich vor. »Sie haben eine bestimmte Aufgabe. Es geht, wie gesagt, um eine gewisse Sonja Bruckmann – und um dieses Foto …« Corbet schob Bombani einen der Abzüge des Fotohändlers Zambatti über den Tisch. »Sonja Bruckmann hat das Negativ der Aufnahme. Und das Negativ brauchen wir. Setzen Sie all Ihren Charme ein, damit sie es Ihnen aushändigt. Oder entwenden Sie es heimlich. Dann können Sie sofort zurück zu Ihren Goldengeln.«
    Bombani betrachtete das Foto genau. Die Gesichter der beiden Männer waren bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt. Der Playboy lächelte breit.
    »Der eine sind doch Sie, Corbet.«
    »Das hat Sie nicht zu kümmern.«
    »Und um den andern geht's, nicht wahr? Ist das vielleicht der große Boß?«
    »Halten Sie den Mund, Bombani! Je weniger Sie darüber nachdenken und reden, desto länger leben Sie.« Corbet nahm den Fotoabzug wieder an sich und steckte ihn weg. »Sie haben verstanden? Das Negativ! Was Sie anstellen, um es von der Deutschen zu bekommen, ist Ihre Sache. Nur eins ist wichtig: Es darf keine Gewalt angewandt werden. Auf gar keinen Fall! Sie müssen das Negativ mit Ihrem Charme und Ihrer Verführungskunst bekommen.« Corbet seufzte und erhob sich. »Na ja, Sie werden's schon machen. Alle Spesen übernehmen wir. Addio amigo …«
    Kurz darauf fuhr der Sportwagen wieder zurück nach Cannes. In seinem Apartment packte Bombani sofort die Koffer, buchte telefonisch einen Flug Nizza-Frankfurt-Hamburg, bestellte in einem der vornehmsten Hotels in Hamburg ein Doppelzimmer mit Bad.
    Sonja Bruckmann, dachte er. Hamburg. Am Petri-Fleet 5.
    Idioten sind sie doch, trotz aller Intelligenz. Hatte man erst einmal das Negativ, so würde man schnell noch in Hamburg einige Abzüge machen lassen, ehe man nach Cannes zurückkehrte und es ablieferte. Und dann wußte man, wie der Boß der Bande aussah, der große Mr. Zero.
    Das zu wissen, war Millionen wert.
    Daß dieses Wissen auch den Tod bedeutete – daran dachte Ricardo Bombani nicht …
    Als er gegen Abend in Hamburg landete, ließ er sich in sein Hotel bringen, zog sich um und fuhr hinaus zur Straße Am Petri-Fleet. Das Gebäude Nr. 5 war ein hohes Wohnhaus aus der alten Hamburger Patrizierzeit. Mit Giebeln und viel Zierwerk. Sehr vornehm.
    Zurück im Zentrum, suchte Bombani im Telefonbuch einer Fernsprechzelle den Namen Bruckmann, schrieb sich die Geschäftsadresse heraus und stand wenig später vor den beiden großen Schaufenstern der Kunsthandlung. Putten aus Stein lächelten ihn an, wertvolle Buddha-Figuren, Barockmadonnen, chinesische Vasen, Zinngeschirr, Gemälde alter Meister, Porzellan, Fayencen, Ikonen aus Rußland und Griechenland.
    Im Laden führte gerade Herr Bruckmann ein Verkaufsgespräch mit einigen Kunden. Seine Tochter Sonja sah Bombani nicht. Genau studierte der Italiener sein ›Arbeitsfeld‹ und machte sich einige Notizen, ehe er sich wieder zum Hotel zurückfahren ließ.
    In der Hotelhalle bekamen drei Damen im besten Alter blanke Augen, als sie Bombani sahen. Er seufzte leise, dachte an die letzten Worte Corbets: »Keine Nebenverdienste!« und fuhr mit dem Lift hinauf in sein Zimmer.
    Er warf sich auf sein Bett. Morgen geht es los! Es wird eine leichte Sache sein. Ein 18jähriges Mädchen. Da hatte er schon ganz andere Dinge bewältigt.
    Am Freitag wartete Mischa Heideck vergeblich auf Sonja. Pünktlich stand er, wie verabredet, in dem kleinen Park neben dem Tennisclub-Haus und sagte sich zunächst: Sie ist wie alle Mädchen; sie läßt einen warten. Aber als dann fast eine Stunde vorüber war, ohne daß Sonja sich blicken ließ, brach er seine Warterei ab und ging wieder ins Clubhaus. Von dort rief er die Kunsthandlung Bruckmann an und bat den Verkäufer, Fräulein Sonja ans Telefon zu holen.
    Es dauerte verdächtig

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