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Die schöne Rivalin

Die schöne Rivalin

Titel: Die schöne Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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besondere Vorankündigung zu einer Freundin gegangen war. Dafür gab es für ihre Eltern eine große Überraschung: Es klingelte an der Wohnungstür, und das Hausmädchen meldete kurz darauf einen Gast, mit dem niemand gerechnet hatte: Mischa Heideck.
    Als er eintrat, hielt er in der Hand einen riesigen Strauß aus blaßrosa Rosen.
    Bruckmann fühlte sich überrumpelt und wußte nicht recht, wie er reagieren sollte. Auf jeden Fall ging er Mischa entgegen und rief: »Das ist ein lieber Besuch!« Er drückte dem Besucher die Hand. »Sie sehen gut aus! Ist das noch immer die Mittelmeerbräune – oder waren Sie inzwischen schon wieder im Süden?«
    Vielleicht nimmt er Höhensonne, um bei den Mädchen anzugeben, dachte Irene. Ihr Mutterherz stellte sich auf Kampf ein. In ihrem Blick lag, was sie nicht aussprach: Was wollen Sie hier? Meine kleine Tochter verwirren und verführen? Wie viele Mädchen haben Sie bereits auf dem Gewissen? Verschwinden Sie auf dem schnellsten Wege, Sie bringen nur Unruhe in unser Haus.
    Mischa Heideck überreichte ihr die herrlichen Rosen mit ein paar artigen Worten. Er bat um Vergebung dafür, daß er zu unangebrachter Zeit hier auftauche, aber er sei erst heute mittag aus Düsseldorf zurückgekommen. Dann fragte er ganz direkt: »Wo ist Sonja?«
    »Bei einer Freundin«, sagte Bruckmann. »Möglicherweise sind die beiden ins Kino oder in eine Diskothek gegangen. Heutzutage weiß man als Vater kaum noch, wo sich die Sprößlinge herumtreiben.«
    »Das ist gut«, meinte Mischa und nahm Platz. Irene Bruckmann legte die Rosen neben sich auf den Tisch, als seien sie aus Papier. Es wäre ein leichtes gewesen, dem Mädchen zu läuten und eine Vase bringen zu lassen. Irene tat es aus Protest nicht.
    »Wieso ist das gut?« fragte sie spitz. »Was ist gut? Daß die Eltern nicht wissen, wo die Kinder sind?«
    »Nein!« sagte Mischa schnell. »So war das nicht gedacht. Ich wollte ausdrücken, daß ich es gut finde, wenn ich einmal allein mit Ihnen sprechen kann. Ohne Sonja.« Er blickte zu Bruckmann hinüber, als erwarte er von dort Hilfe, aber Sonjas Vater war damit beschäftigt, noch ein Glas Wein zu holen. »Sie kennen mich vom Urlaub her, und ich bin glücklich, Ihre Familie kennengelernt zu haben. Und Sonja und ich, wir haben uns gut verstanden.«
    »Hm, hm«, machte Bruckmann. Was sollte er mit der Vorrede des jungen Mannes anfangen? Irene Bruckmann saß steif im Sessel; wie Königin Elisabeth nach dem Todesurteil an Maria Stuart.
    »Nun ja, Sonja fand Sie ganz nett«, sagte sie obenhin.
    »Leider ist es so«, fuhr Mischa fort, »daß es zwischen Sonja und mir zu einem Mißverständnis gekommen ist.«
    »Ein Mißverständnis?« Bruckmann sah ihn erstaunt an. »Dergleichen kann immer mal passieren. Aber sollten Sie das nicht am besten mit Sonja selbst klären? Gemeinsam könnte man es sicher schnell …«
    »Ach was!« winkte Irene ab. Sie ärgerte sich über das undiplomatische Verhalten ihres Mannes. »Es ist gut, daß Sie gekommen sind, Herr Heideck.« Ihre Stimme klang jetzt etwas freundlicher. »Was könnten wir Ihrer Meinung nach tun?«
    »Ich mag Sonja gern. Sehr gern. Ganz ehrlich. Und ich weiß, daß dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht. Doch nun glaubt sie aufgrund eines unglückseligen Zusammentreffens, daß mich mit Ellen Sandor – der Tochter eines Fabrikanten – mehr als nur Freundschaft verbindet. Ich habe versucht, ihr das auszureden.«
    »Und es ist Ihnen nicht gelungen?« fragte Irene.
    »Genauso war es!«
    »Das kann man doch nur als gutes Zeichen sehen«, mischte Bruckmann sich ein. »Wenn Sie Sonja gleichgültig wären, würde ihr diese Ellen Sandor völlig schnuppe sein. Das ist Eifersucht, weiter gar nichts.«
    »Meinen Sie wirklich?« zweifelte Mischa.
    In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen mit so viel Schwung, daß sie gegen die Wand schlug. Sonja stand im Zimmer, die Haare vom Laufen zerflattert, mit blitzenden Augen.
    »Ich habe schon den Wagen vor der Tür gesehen; was willst du hier?« fuhr sie Mischa an. Mit einem Blick auf den Tisch, wo die Blumen lagen, fuhr sie fort: »Und Rosen hat der Herr auch noch mitgebracht, was soll das? Sind die von Düsseldorf übriggeblieben? Wann ist die Hochzeit, wie? Soll ich euch vielleicht Blümchen streuen?« Sie stampfte wütend mit den Füßen auf. »Hau ab! Mach, daß du rauskommst! Ich will dich nie mehr wiedersehen!«
    Mischa war aufgesprungen. »Sonja …« stammelte er. »Hör mich an!«
    »Geh!« Ihre Stimme

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