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Die schöne Rivalin

Die schöne Rivalin

Titel: Die schöne Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gewesen war. Später hatte er zu Hause mit seinem Vater vor dem Fernseher gesessen und war gegen Mitternacht ins Bett gegangen.
    Und was Ellen Sandor betraf, so befand sie sich seit gestern bei ihrem Vater, um ihre Afrikareise vorzubereiten.
    »Wir müssen warten«, sagte Kriminalobermeister Maschner zu Thomas Bruckmann. »Noch gibt es keine Spur. Hatte Ihre Tochter Verbindung zu Gammlerkreisen? Oder interessierte sie sich für eine Sekte? Könnte es möglich sein, daß sie mit Terroristen sympathisiert?«
    »Um Gottes willen, wo denken Sie hin?! Ich kenne zwar nicht die Gedanken und Gefühle meiner Tochter bis zum letzten i-Tüpfelchen, aber in dem von ihnen angedeuteten Sinn gibt es bei ihr bestimmt nichts zu entdecken. Sie ist ein ganz normales Mädchen ohne irgendwelche abartigen Tendenzen.«
    »Na ja, man kann nie wissen. In letzter Zeit ist es öfter vorgekommen, daß gerade Töchter aus besten Familien vom Aussteigen träumen und ohne Vorankündigung das Elternhaus verlassen. Irgendwann tauchen sie dann in einer Sekte auf, oder wir finden sie zufällig in einer Wohngemeinschaft in München oder gar in Rom oder Paris.«
    »Unmöglich! Das kann ich mir bei unserer Sonja nicht vorstellen.« Bruckmann nickte zu Mischa Heideck hinüber, der nervös eine Zigarette rauchte. »Sie hatte sich mit Herrn Heideck eng befreundet.«
    »Ja«, nickte Mischa. »Wir haben sogar von Heirat gesprochen und Pläne für die nächste Zukunft gemacht.«
    Der Kriminalbeamte sah auf seine Notizen. Im Augenblick war noch alles möglich. »Falls es sich um eine Entführung handelt, werden Sie innerhalb der nächsten zwölf Stunden einen Brief oder einen Telefonanruf bekommen. Möglich, daß Sie dann um einen höheren Geldbetrag erpreßt werden. Was auch immer geschehen mag: Auf jeden Fall müssen Sie uns sofort benachrichtigen.«
    »Einen Dreck werde ich!« rief Thomas Bruckmann in höchster Erregung. »Ich zahle für meine Tochter jede Summe, die ich aufzutreiben vermag. Das einzige, was für mich zählt, ist, daß ich Sonja lebend und gesund wiederbekomme …«
    Während der Kriminalbeamte und Sonjas Vater noch heftig diskutierten, ob es richtig und notwendig sei, mit der Polizei auch weiterhin enge Verbindung zu halten, starrte Mischa Heideck vor sich hin. Plötzlich sprang er auf und rief erregt: »Ich hab's! Bombani!«
    »Bombani?« fragte der Kriminalist. »Was ist das?«
    »Ein Italiener. Ein windiger Playboy. Zweimal hat er Sonja belästigt; einmal im Geschäft ihres Vaters und einmal draußen auf der Straße, als ich mit ihr verabredet war. Mir kam das Ganze von Anfang an merkwürdig vor. Es könnte doch sein, daß dieser Kerl Sonja entführt hat oder zumindest daran beteiligt ist.«
    »Wenigstens der kleine Zipfel einer Möglichkeit«, meinte Kriminalobermeister Maschner sarkastisch. »Wir werden der Sache nachgehen. Im übrigen ersuche ich Sie dringend, nichts aus eigener Initiative zu unternehmen; sie könnten es unbewußt dadurch für Ihre Tochter nur noch schlimmer machen. Mein Kollege bleibt zunächst hier und wird nachher von zwei anderen Beamten abgelöst, die Ihr Telefon mit einem Tonbandgerät verbinden. Falls Anrufe kommen, müssen wir die aufzeichnen. Bis später also!«
    Maschner fuhr in sein Büro und veranlaßte, daß nach und nach die Hamburger Hotels und anschließend die Fremdenpensionen angerufen wurden auf der Suche nach einem gewissen Bombani. Viel Hoffnung auf einen Erfolg hatte er nicht.
    Er irrte sich. Schon vom fünften Hotel kam die Information: »Jawohl, ein Herr Ricardo Bombani hat bei uns gewohnt. Er ist vorgestern abgereist.«
    Vorgestern? überlegte der Polizist. Das war einen Tag vor dem Verschwinden des Mädchens. Als Entführer kommt er da wohl kaum in Frage; schließlich mußte er ja auch in der letzten Nacht irgendwo geblieben sein. Wieso hätte er das Hotel einen Tag zu früh verlassen sollen?
    Der Beamte ahnte nicht, daß der Italiener, um seine Spur zu verwischen und eventuelle Verfolger irrezuführen, eine Nacht in seinem Wagen geschlafen hatte, auf den Liegesitzen, warm unter Decken, in einem Waldstückchen an der Unterelbe.
    Immerhin war Maschner dank seiner langjährigen kriminalistischen Erfahrung äußerst vorsichtig. Es konnte ja trotz der fehlenden Hotelnacht eine Verbindung zwischen dem Italiener und dem gesuchten Mädchen bestehen. Also ordnete er an, aus den Beschreibungen all derer, die Bombani gesehen hatten – das Hotelpersonal und Mischa Heideck – eine Phantomzeichnung

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