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Die schöne Rivalin

Die schöne Rivalin

Titel: Die schöne Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zu wehren und schon im Himmel oder in der Hölle sein, bevor er überhaupt begriff, was passiert war. Was anschließend mit der Frau geschah, hing von ihr selbst ab. Entweder machte sie mit, dann gab es ein paar wollustvolle Liebesspiele – oder sie spielte verrückt, dann mußte auch sie dran glauben.
    Voller Interesse betrachtete der Fremde den schlafenden Bombani. Er war unschlüssig. Noch einmal ging er um das Auto herum. Jetzt fiel ihm das ovale ›CD‹-Schild auf; es behagte ihm gar nicht. Diplomaten werden besonders intensiv gesucht, wenn man sie vermißt, dachte er. Und das Risiko, einen solchen Wagen zu verkaufen, ist auch zu groß; da kann man leicht hops gehen und landet im Kittchen … Nein, in diesem Fall mußte er anders vorgehen.
    Leise, ganz behutsam, öffnete er die Tür auf Bombanis Seite und tastete mit spitzen, geübten Fingern über dessen Brust, in die Jacke hinein.
    Die Brieftasche. Prall gefüllt. Ein noch intensiveres Abtasten überzeugte ihn davon, daß es keine Dokumente waren oder sonst für ihn wertloses Papier, sondern gute Francs-Scheine.
    Er steckte die Scheine ein, ein ganzes Bündel, und schob die Brieftasche wieder in den Rock des Schlafenden. Dann sah er im Handschuhkasten nach, beugte sich über die junge Frau und fluchte leise vor sich hin, denn sie lag mit dem Kopf auf ihrer Tasche, benutzte sie als Kissen.
    Die Tasche wegzuziehen war zu gefährlich. Lassen wir das, dachte der Strolch; in der Brieftasche war ja genug. Leise schloß er die Türen, ging zum Kofferraum, öffnete ihn und erblickte den Korb. Was da drin war, das brauchte er nicht zu raten, denn durch das Geflecht duftete ihm die Salami entgegen.
    Mit schnellen Fingern leerte er den Spankorb, packte alles in seinen Sack auf dem Rad und tauchte dann in der Dunkelheit so lautlos unter, wie er gekommen war. Nur das feine Quietschen seines ungeölten Rades war noch für eine kurze Weile zu hören.
    Als der Morgen dämmerte, saß Emile Rampeau – so hieß der Strolch – am Hang eines Weinhügels zwischen den vollen Rebstöcken, trank Bombanis Rotwein, aß die Salami und kaute an dem köstlichen Weißbrot.
    Mon dieu, die Welt ist schön! Sie ist fast ein Schlaraffenland … Speis' und Trank findet man ohne große Mühe auf der Straße.
    Als die Sonne über den Horizont kletterte, die Erde zu duften begann und die Lerchen trällernd in den blauen Himmel stiegen, legte sich Emile Rampeau in eine warme Erdsenke, faltete die Hände über dem satten Bauch und schlief zufrieden ein.
    Das war etwa um die Zeit, da Sonja und Ricardo Bombani erwachten. Zuerst wurde Bombani von der Sonne geweckt, gähnte, schrak dann empor und brauchte ein paar Sekunden, ehe ihm klar wurde, wo er sich befand. Leise schälte er sich aus seiner Decke, öffnete die Autotür und stieg ins Freie. Der Morgen war noch kühl, aber erfüllt von einer köstlichen Frische. Der Tau verdunstete bereits, die Erde atmete. Er nahm ein paar tiefe Züge von dieser Luft, machte einige Kniebeugen und lief dreimal um den Wagen herum. Unvermutet unterbrach lautes Lachen seinen Frühsport; Sonja hatte die Fensterscheibe heruntergekurbelt und klatschte in die Hände.
    »Für die nächste Olympiade reicht es noch nicht!« rief sie.
    »Sie werden sich wundern, bella!« Er zog seine Jacke aus, nahm Anlauf und stieß sich zu einem Flick-Flack ab. Er gelang ihm ganz gut; sein schlanker Körper wirbelte durch die Luft und kam sicher wieder auf die Beine.
    Diese Bodenturnübung war schon immer eine große Nummer Bombanis gewesen. Am Rivierastrand besiegte er damit die härtesten Mädchenherzen und schlug alle Konkurrenten aus dem Feld.
    »Na?« fragte er, als er zum Wagen zurückkam. »Wie war's?«
    »Sehr gut! Hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut.« Sonja kletterte aus dem Wagen und vertrat sich etwas die Beine. »Wenn Sie mir jetzt noch ein Bad servieren können …«
    »Wir kommen nach vier Kilometern an den Fluß.« Bombani machte eine weite Handbewegung. »Dann steht Ihnen die schönste Badewanne zur Verfügung.« Er ging zum Kofferraum und öffnete ihn, um den Eßkorb zu holen. »War ich nicht friedlich und folgsam in dieser Nacht?«
    »Ihr Glück, Ricardo.« Sonja schüttelte die Decken aus und faltete sie zusammen. »Was gibt es zum Frühstück?«
    »Leider nur Wein und Wurst.«
    Er griff nach dem Korb, hob ihn hoch und stieß einen Laut aus, als ob jemand ihn gekniffen habe.
    »Was ist?« rief Sonja. »Was haben Sie?«
    »Der … der Korb …« Bombani schwenkte ihn

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