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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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zum kleinen vorderen Salon und machte die Tür zu. Sie beantwortete den Brief, den Hut auf den Haaren festgesteckt und den kurzen Mantel zugeknöpft?
    Es musste dringend sein und somit interessant. Vielleicht entlockte er ihr einen Hinweis, wenn sie wieder herauskam. Besser noch wäre, sie ließe den Brief liegen. Simon tat neugierig, schlenderte zum Tisch und ging die Einladungen durch, die sich dort stapelten.
    Von Etheridge natürlich nichts. So einfach war das Leben nicht. Dennoch war Simon beeindruckt, wie viele Damen ihr Interesse bekundeten, die Applequists einzuladen. Von der Frau eines Colonels bis zur Countess und dazwischen jede Menge Abgeordnete des Unterhauses.
    Agatha hatte gestern Abend wirklich Eindruck gemacht. Er erinnerte sich mit einer gewissen Bewunderung an ihre Vorgehensweise. Er hatte sie mit jedem älteren Offizier tanzen sehen. Und er hatte die Herren bei ihrem Anblick jede Vorsicht aufgeben sehen… ach, diese offenkundigen Reize.
    Sie beide hatten wie eine gut geölte Maschine funktioniert, und Simon erinnerte sich, wie viel Spaß es gemacht hatte, mit einem Partner zu arbeiten. Er und Jackham waren damals, wenn es Mitternacht wurde, genauso unaufhaltsam gewesen.
    Mortimer hatte, bevor er in die dunklen Flure des Hauses verschwunden war, natürlich auch seinen Teil beigetragen. Großspurig, charmant zu den Damen, und alles in allem so dekadent, wie ein verzogener Gentleman es nur sein konnte.
    Er hatte gut dort hineingepasst.
    Simon schüttelte den Kopf. Welch nutzloses Dasein. Wie konnte ein Mann mit Rückgrat und einem Anflug von Verstand so etwas gutheißen?
    Die Tür des Salons ging auf, und Agatha eilte heraus. Er machte den Mund auf, um sie auszufragen, doch sie war, bevor er noch etwas sagen konnte, durch den Eingang und an der Tür, wo sie geschäftig einen Brief in ihrem Handtäschchen verstaute.
    Hätte er es nicht besser gewusst, er hätte annehmen müssen, sie habe ihn nicht gesehen.
    Pearson öffnete die Tür zum Frühstückszimmer und zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Soll die Köchin Ihr Frühstück für Sie warm halten, Sir?« Der Duft, der an Pearson vorbei aus dem Zimmer wehte, hätte Simon fast in die Knie gezwungen, doch wer wusste schon, wann Agatha zurückkehrte? Er durfte sich diese Chance nicht entgehen lassen.
    »Ich komme gleich, Pearson.« Er drehte sich um und zögerte. »Gibt es heute Rührei?«
    »Ja, Sir. Und Bacon.«
    Verdammt. Dann beeilte er sich besser. Als er den Salon betrat, fragte er sich, ob er Agatha wohl die Köchin klauen konnte, wenn das hier vorüber war.
    Bis dahin würde er zusehen, dass er keine Mahlzeit versäumte.
    Der blau tapezierte Salon war sonnenhell. Agatha hatte sich offensichtlich nicht die Zeit nehmen wollen, eine Lampe zu entzünden, sondern hatte stattdessen die schweren Vorhänge aufgezogen.
    Simon holte tief Luft und stellte fest, dass er ihren Duft riechen konnte, den warmen süßen Hauch, der ihr überallhin folgte.
    Er verdrängte die sofortige Reaktion seines Körpers. Er war normalerweise nicht der Typ von Mann, dessen Wille oder Verstand von seinen Erektionen beherrscht wurden.
    Auf dem kleinen Ecktisch lag ein Stapel Briefpapier, und sie hatte das Tintenfass nicht zugemacht. Ihre Eile war zweifelsohne von Vorteil. Hatte sie eine feste Handschrift oder eine zarte?
    Simon hielt den obersten Papierbogen gegen das Licht, das durchs Fenster fiel. Ah, eine feste Handschrift.
    Er nahm den Briefbogen an den kalten Kamin mit. Der Kamin, obwohl kürzlich benutzt, war in tadellosem Zustand, worin sich Pearsons Engagement zeigte.
    Egal. Simon fasste in den Rauchfang und rieb die Finger an den feuerfesten Ziegeln. Er zog die Hand heraus und betrachtete den schwarzen Ruß an seinen Fingern. Exzellent.
    Er hielt das Papier mit der sauberen Hand über die Feuerstelle, Oberseite nach unten, und strich die rußigen Finger sanft über den Abdruck der verschnörkelten Handschrift.
    Die leicht erhabenen Lettern fingen den Ruß auf und zeigten sich deutlich, wenn auch spiegelverkehrt. Er hielt offenkundig nur die letzte Seite des Antwortschreibens in Händen, denn es ging mitten im Satz los und endete mit einem sehr großen »Als liebende Erwiderung, A.«
    Liebende Erwiderung? Simon runzelte die Stirn. Hatte sie an James höchstpersönlich geschrieben? War ihre so genannte »Mission« genauso erfunden, wie das Mrs vor ihrem Namen?
    Oder war sie bis jetzt aufrichtig gewesen und hatte nur endlich Nachricht von ihrem verschwundenen James

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