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Die Schöne und der Leopard (German Edition)

Die Schöne und der Leopard (German Edition)

Titel: Die Schöne und der Leopard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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und ließ den Brandy über die allzeit durstige Gurgel gluckern.
    Ununterbrochen dröhnten die Urwaldtrommeln. Tombés Horde unternahm kurze Vorstöße ins Camp, wo sie Menschen zu Tode erschreckte. Der Leopardengott brüllte, dass die Erde bebte.
    Dann trat Lomungé vor.
    Der Medizinmann der Agni stellte sich in eine herrische Pose und rief: »Sue-Ann Bailey!«
    Der blonde Filmstar verließ das Zelt. Wie in Trance, mutlos, trat die schöne Sue-Ann vor. Sie schluchzte. Dicke Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Lomungé, das Gesicht hinter der Tanzmaske verborgen, winkte ihr diabolisch zu.
    »Komm zu Tombé! Gehe zu deinem Herrn.«
    »Bitte, nein...«
    »Komm!«
    Der Leopardenmann brüllte gebieterisch. Sue-Ann setzte einen Fuß vor den andern. Da sprang Anderson vor, packte sie und hielt sie mit aller Kraft zurück. Bill Dallas schlotterte wie Sülze. Er bewunderte den Regisseur, der äußerlich keineswegs ein Athlet war, für seinen Mut.
    Und wenn es seine gesamte Familie ausgelöscht hätte, Dallas wäre nicht fähig gewesen, sich dem Schrecken entgegenzustellen.
    »Sie bleibt hier«, sagte der Regisseur entschlossen. »Sue-Ann ist meine Braut.«
    »Sterblicher«, grollte Lomungé, »willst du es wagen, dich dem Leopardengott entgegenzustellen? Tombé war, ehe die Erde entstand. Er beherrschte sie und hatte ein gewaltiges Reich und Stützpunkte auf mehreren Planeten, als noch die Saurier die Erde bevölkerten. – Zittere vor dem Leopardenmann!«
    »Mir ist es völlig gleichgültig, wie alt dieses Monster ist, das sich gefälligst wieder dahin scheren soll, wo es herstammt«, erwiderte der Regisseur. »Eher sterbe ich, als ihm Sue-Ann zu überlassen.«
    »Das kannst du haben!«, schrie Tombé.
    Er senkte den Juju-Stab. Der Leopard, der Norma Blake auf dem Rücken hatte, schnellte mit einem gewaltigen Sprung auf Ed Anderson zu. Der Regisseur riss die Büchse hoch. Sein Schuss krachte. Der Leopard jaulte auf, überschlug sich in der Luft und prallte ein gutes Stück von Anderson und Sue-Ann entfernt zu Boden.
    Norma Blake war abgeworfen worden. Sie flog in ein Gebüsch, in dem sie zunächst liegenblieb.
    Lomungé schrie auf, fasste sich ans Herz und drohte mit seinem Juju-Stab.
    »Wehe!«, gellte sein Schrei. »Seid alle verflucht! Tombé, töte sie!«
    Doch der Leopardenmann mit seiner Schar von Leopardenköpfigen und Lemuren zog sich zurück. Nebel umfing diese Schar, die durchsichtig wurde und durch das Tor zurückquoll, zum Fluss, über dem sie sich verflüchtigte. Der Medizinmann jedoch lief davon. Seine Tanzmaske ließ er fallen.
    Der Leopard, auf den Ed Anderson geschossen hatte, löste sich auf. Sue-Ann Bailey küsste den Regisseur und klammerte sich an ihn. Anderson hielt noch die rauchende Büchse und versuchte sich zu erklären, was er gerade erlebt hatte. Wieder und wieder schüttelte er den Kopf, kniff die Augen zu und öffnete sie.
    »Da hol mich doch dieser und jener«, stieß er hervor. »In Hollywoods Trickstudios habe ich allerhand erlebt, aber so was noch nicht. – Wo sind sie denn alle? Hell 'n dammnation, da hat ein geschickterer, besserer Illusionist als ich die Regie geführt.
    Seine Geliebte küsste ihn ab.
    »Du hast mich gerettet«, stammelte Sue-Ann immer wieder. »Das vergesse ich dir nie.«
    »Wo ist denn die Blake, dieses Rabenaas, das sich auf die andere Seite geschlagen hat?«, fragte der Regisseur.
    Bill Dallas und andere wagten sich vor, zögernd noch, weil sie dem Frieden nicht trauten. Die Suche nach Norma Blake verlief erfolglos. In dem Gebüsch, in das sie hineingefallen war, fand man nur einen hängengebliebenen Fetzen von ihrem Kleid.
    »Vielleicht ist sie beim Leopardenmann in N'Chiba, von mir aus auch beim Teufel«, sagte Bill Dallas. »Das ist mir ganz egal. Hauptsache, dieser Höllenspuk sucht uns nicht noch einmal heim. Wenn wir das jemand erzählen, glaubt es uns keiner.«
    »Ja«, sagte die Public-Relations-Agentin. »Es gibt keinen Beweis für das, was wir erlebt haben.«
    »Da vorne sehe ich was«, meldete sich Tom Rawlins.
    Er war seiner sonstigen Heldenrolle nicht gerecht geworden. Ein Filmarbeiter lief vor das große Tor und brachte Lomungés Tanzmaske. Die Anwesenden betrachteten sie.
    »Der Medizinmann war jedenfalls da«, sagte Bill Dallas. »Da ist seine Maske. Ob er uns das alles vorgegaukelt hat mit seinem Juju-Zauber? Wir wollen es hoffen.«
    »Warum sollte er das?«, fragte Sue-Ann.
    Dallas zuckte die Achseln.
    »Frag mich was Leichteres. Ich bin

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