Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
Vom Netzwerk:
ganz recht war, denn in dem Bett dort hätten leicht auch fünf Personen Platz gefunden.
    Wenn Amelia in ihrer Nähe war, fühlte Catriona sich auch in Gegenwart von Angehörigen der feinen Gesellschaft kein bißchen unwohl. Dies brachte sie fertig, indem sie ihr irgend etwas Verschrobenes ins Ohr flüsterte, so daß nur sie es hören konnte, wie kürzlich auf ihrer Ausfahrt über die Rotten Row, als Catriona am liebsten in der gepolsterten Sitzbank verschwunden wäre, um den neugierig abschätzigen Blicken zu entgehen, die ihre Kutsche von allen Seiten trafen. Amelia war dies nicht entgangen, und sie schlug Catriona vor, sich vorzustellen, wie jener besonders aufgeblasene Mann da drüben aussehen mochte, wenn er nur noch das Korsett anhätte, das er zuverlässigen Quellen zufolge unter seinem Frack trug, und dann ließ sie die Zügel schnalzen, um an ihm vorbeizufahren, während Catriona sich ausgelassen kichernd genau diesen Anblick vorstellte.
    Catriona stand nun in ihrem Zimmer am Fenster und schaute hinaus auf den rückwärtigen Garten, der wunderbar gepflegt und voller herrlich blühender Blumen war. Im tiefergelegenen Teil des Gartens befand sich ein Labyrinth aus hochgewachsenen Hecken, und von ihrer Warte aus konnte Catriona bis zu den sich weithin erstreckenden Grünflächen sehen, wo mehrere der Gäste gerade Boule spielten. Etwas abseits davon brachte unterdessen eine von Tolleys Schwestern ihren Kindern bei, wie es ging, und Catriona konnte sie aufgeregt herumhüpfen sehen, als es ihnen gelang, mehrere der aufgestellten Kegel umzuwerfen.
    Bei diesem Anblick legte sie instinktiv die Hand flach gegen ihren Bauch, wo jetzt ein winziges Lebewesen heranwuchs. Sie hatte Robert noch nicht erzählt, daß nun kein Zweifel mehr an ihrer Schwangerschaft bestand, denn sie hegte immer noch die vielleicht törichte Hoffnung, er möge ihre Vermutungen widerlegen und ihr sagen, daß er sie nicht nur wegen des Kindes und aus Pflichtgefühl heiraten wolle. Im Grunde war es absurd, dessen war sie sich bewußt, sich so an diese Hoffnung zu klammern, aber ein Teil von ihr weigerte sich hartnäckig, sie einfach aufzugeben.
    Als sie ein vertrautes Miauen an ihren Füßen hörte, sah Catriona hinab. »Hallo, Miss Mattie«, sagte sie, hob sie hoch und drückte sie an sich, um mit der Wange an ihrem weichen Fell entlangzufahren. »Ich dachte, du wärst im Turm oder im Keller unterwegs, um dort in den dunklen Ecken nach Mäusen zu jagen.«
    Seit dem Abend, als sie den letzten Brief des Colonels gelesen und daraus erfahren hatte, warum er einfach so fortgegangen war, und daß sie ihn jetzt nie Wiedersehen würde, war es Catriona lieb, die Katze immer in ihrer Nähe zu wissen. Tolley, ganz der vorbildliche Gastgeber, hatte nichts dagegen, auch Mattie zu dem Wochenende auf dem Land willkommen zu heißen. Nachts schlief Mattie neben Catriona im Bett und tagsüber, während sie las, auf ihrem Schoß, so daß Catriona durch ihre Gegenwart beständig an ihre Suche erinnert wurde. Sie freute sich schon auf den Tag, an dem sie nach Rosmorigh zurückkehren und dort in der Bibliothek ihre Suche nach dem Buch wiederaufnehmen konnte, in dem der Text verborgen war, der den Weg zum Schatz wies. Auch wenn sie nun nicht länger arm war und Prince Charlies Schatz nicht mehr so bitter nötig hatte, war sie doch entschlossen wie eh und je, ihn ausfindig zu machen.
    Und sie durfte sich ermutigt fühlen, weil sie nun einen Verbündeten bei ihrer Suche hatte, denn Robert war ebenso lest entschlossen, die Fährte zu dem Schatz weiterzuverfolgen, die zuvor schon unabhängig voneinander sein Vater und der Colonel aufgenommen hatten — mit dem Unterschied, daß Catriona und er ihn jetzt gemeinsam suchen würden.
    Bevor sie aber zu ihrer Suche aufbrechen und nach Rosmorigh zurückkehren konnten, mußte Robert erst die Frage nach der Urheberschaft des Feuers ein für allemal klären. Und womöglich bot dieses Wochenende ihm hierzu eine Gelegenheit.
    Lord Kinsborough würde auch zu den vielen Gästen gehören, die nach Drakely Manor kamen. Tolley hatte dies recht geschickt arrangiert, indem er durchsickern ließ, daß auch Robert in Begleitung seiner geheimnisvollen Verlobten zugegen wäre. Dies würde dem Marquis eine ausgezeichnete Gelegenheit bieten, Robert nochmals wegen des Verkaufs der Sammlung zu bedrängen, und Robert wiederum könnte versuchen, Kinsborough irgendwie der Täterschaft zu überführen.
    Das Wochenende würde noch einem völlig anderen

Weitere Kostenlose Bücher