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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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nur noch zwei Orte, wo sie sich aufhalten konnte. Im Kirschgarten, der sich zu seiner Rechten erstreckte, oder im Irrgarten zu seiner Linken.
    »Robert?«
    Robert sah in die Richtung, aus der Catrionas Stimme gekommen war. »Catriona? Wo bist du?«
    »Ich bin hier. Im Irrgarten.«
    Robert betrat das Labyrinth der hochgewachsenen Hecken und fragte sich, was für ein Spiel sie wohl mit ihm vorhatte. Als er die erste Biegung passierte, fand er auf dem Boden die Ausgabe von Waverley liegen, die er ihr geschenkt hatte; eine leichte Brise schlug sachte die Buchseiten um. Er hob das Buch auf. »Catriona?«
    »Ich bin hier«, hörte er kurz darauf ganz aus der Nähe.
    Er setzte seinen Weg fort. Als er im Zentrum des Labyrinths angekommen war, entdeckte er sie. Sie wandte ihm den Rücken zu, und ihr Gesicht war unter der breiten Krempe ihrer Strohhaube verborgen. Langsam trat er von hinten auf sie zu und zog sie an sich. »Also, meine Dame, welchen Streich spielst du mir denn jetzt schon wieder?«
    Er blickte hinab. Allerdings waren es nicht Catrionas sturmblaue Augen, die ihn jetzt von unter der Krempe aus ansahen. Diese Augen waren grün und katzenhaft, und er kannte sie gut. Es waren trügerische Augen. »Anthea?«
    Sofort ließ er sie los, als hätte sie ihn mit Gift bespritzt. »Robert.«
    »Was machst du denn hier? «
    Sie reckte ihr Kinn empor. »Ich wollte mit dir sprechen. Allein. Aber du bist ja nie allein. Immer bist du mit ihr zusammen.«
    »Du hast also das Briefchen geschrieben?« Robert blickte im Irrgarten umher. »Wo ist Catriona?«
    »Sie ist nicht hier.« Ein Lächeln spielte um ihre Lippen. »Sie mußte sich noch um andere Angelegenheiten kümmern.« Robert sah sie erbost an. »Wovon redest du, Anthea?«
    »Man hat mich gebeten, dir mitzuteilen, daß Miss Dunstron es sich anders überlegt hat. Sie hat sich dazu entschlossen, jemand anderen zu heiraten.«
    Das klang wenig glaubhaft. Völlig unmöglich. »Und das hat sie dir selbst erzählt?«
    »Ja. Sie bat mich, dich in ihrem Namen herzlich um Verzeihung zu bitten. Sie ist abgereist, um sich mit ihrem Cousin, Sir Damon Dunstron, zu vermählen.«
    »Wohl kaum, zum Henker«, sagte Robert, dem allmählich der Geduldsfaden riß. »Wo ist sie, Anthea?«
    »Oh, Robert, kannst du denn nicht sehen, daß wir jetzt wieder Zusammensein können? Es wird wieder so, wie es ursprünglich hätte sein sollen. Damals hast du mich begehrt. Und jetzt können wir heiraten. Es hat sich nichts verändert.«
    »Alles hat sich verändert, du Unselige.« Robert packte Anthea bei den Schultern und schüttelte sie unsanft. Dabei brachte er sein Gesicht ganz dicht vor das ihre. »Jetzt sag mir endlich, wo Catriona ist.«
    Anthea wurde ganz blaß, und ihre Stimme zitterte. »Er hat sie in seiner Gewalt. Er ist mit ihr durch den anderen Ausgang des Irrgartens verschwunden.«
    »Wohin, Anthea? Wohin bringt er sie?«
    »Das weiß ich nicht. Ich schwöre dir ...«
    Dann wurde sie in seinen Armen ganz schlaff, als würde sie ohnmächtig. Weil er aber nicht noch mehr Zeit mit ihr vertun wollte, ließ er sie einfach los und wandte sich zum Gehen. »Robert, warte doch!«
    Er eilte den Pfad entlang und fand sich nach einer Biegung in einer Sackgasse wieder, wo ihm drei Meter hohe Hecken den
    Weg verstellten. Also machte er kehrt, nur um im nächsten Gang auf eine weitere undurchdringliche Hecke zu stoßen. Dabei verspürte er eine stetig zunehmende ohnmächtige Wut, denn je länger er brauchte, desto leichter konnte Damon unterdessen Catriona etwas antun, er mochte sich gar nicht ausmalen, was alles. Als er zum dritten Mal in einer Sackgasse landete, verdrehte er die Augen zum Himmel und brüllte laut »Verdammt!«
    Da vernahm er eine Stimme in seinem Kopf, dieselbe sanfte Stimme, die ihm schon einmal hilfreichen Rat erteilt hatte. Verlassen Sie sich möglichst auf die Ihnen zur Verfügung stehenden Fähigkeiten, und denken Sie nicht an das, was Ihnen fehlt...
    Robert blickte zu Boden. Das Gras in dem Irrgarten stand ziemlich hoch und war feucht, so daß er deutlich seine Fußabdrücke erkennen konnte. Er folgte ihnen zurück ins Zentrum des Labyrinths, wo von Anthea keine Spur mehr zu sehen war. Dort faßte er die verschiedenen Wege ins Auge, die von hier ausgingen. Bei einem fiel ihm auf, daß dort offensichtlich mehrere Personen ihre Fußabdrücke hinterlassen hatten. Diesen Fußspuren folgte er kreuz und quer durch das Gewirr von Hecken, bis er am anderen Ende hinausgelangte. Dort stieß er

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