Die Schoene und der Milliardaer
Jetzt weiÃt du, dass er Wachs in deinen Händen ist. Und genau darauf hattest du es abgesehen.â
Sie wäre am liebsten aus dem Auto gesprungen, so wütend war sie auf David. Stattdessen riss sie sich den Ring vom Finger. âHier nimm ihn. Bei dir ist er sicher.â Sie warf ihn ins Handschuhfach.
Er lächelte höhnisch. âDu hättest zum Theater gehen sollen, Sonya. Aber hier bist du nicht auf der Bühne. Dein Spiel überzeugt mich nicht. Oder bist du etwa hysterisch? Kommt so etwas vor in deiner Familie? Ich meine, dass jemand nicht ganz richtig tickt im Kopf?â
âKann schon sein.â Sie presste die Zähne zusammen und wandte sich ab. âWas weiÃt du schon von Menschen?â, murmelte sie verächtlich. âDu warst immer auf Rosen gebettet, bist behütet und beschützt worden und lebst noch immer in einer heilen Welt. Was willst du schon wissen, was ich für Verwandte habe?â
âVermutlich sind Schwindler darunter. Oder gar Verbrecher?â
Sie hatte nicht geahnt, dass er so grausam sein konnte. âBitte schweig und fahr einfach.â
Noch bevor er den Motor ausgeschaltet hatte, versuchte Sonya aus dem Wagen zu steigen.
âWarte, ich bringe dich noch bis zur Tür.â
âDas ist nicht nötig.â
âSonya! Marcus möchte, dass du sicher nach Hause kommst.â
âEben!â Und schon lief sie vor ihm davon.
Doch er holte sie ein, und sie betraten gemeinsam den Hausflur. Während der schweigsamen Fahrt mit dem Lift ärgerte Holt sich, weil seine Widerstandskraft gegen sie abnahm.
âDen Weg zur Wohnung finde ich aber alleinâ, sagte sie, als sich die Tür öffnete. Er kam trotzdem mit.
Vor ihrer Wohnung zog er den Diamantring aus der Tasche. âWas soll ich damit? Marcus hat ihn dir geschenkt.â Er steckte ihn ihr an den Finger.
Sie lieà es geschehen. âIch werde ihn zurückgeben. Marcus hat mich damit überrumpelt.â
âDu hättest damit rechnen müssen. Darf ich um deinen Schlüssel bitten?â
âAber hineinlassen werde ich dich nicht. Das wäre das Letzte.â
âWovor hast du denn Angst?â, spottete er, als sie ihm den Schlüssel gab.
âUnd du? Wovor hast du Angst?â Sie schaute ihm mit ihren unergründlichen grünen Augen bis auf den Grund der Seele.
âVor mir selbst, vielleicht.â
Erschrocken, als hätte er sie bedroht, trat sie zurück und wollte nicht eintreten, als er die Tür öffnete. Er zog sie in die Wohnung. Fast unheimlich still kam sie ihm vor. Hier lag ein Duft in der Luft, der ihn berauschte. Statt sich zu verabschieden, schloss er die Tür und folgte dem unwiderstehlichen Drang, Sonya mit dem Rücken dagegen zu drücken. âDenn da ist dasâ, sagte er.
âJa, da ist dasâ, flüsterte sie, und Röte stieg in ihre Wangen.
Die Spannung zwischen ihnen war unerträglich. Er hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen. Nun nahm das Unvermeidliche seinen Lauf.
âIch warte darauf, dass du mich aufhältstâ, sagte er und zog sie an sich.
Sie warf den Kopf von einer Seite zur anderen. âWie denn? Du würdest nicht aufhören, selbst wenn ich schreie.â
âDu wirst nicht schreien.â Er umfasste ihr Gesicht. âDir geht es wie mir.â Er betrachtete ihr schönes Gesicht, ihr seidiges Haar. âWie lange kenne ich dich schon?â
âVielleicht aus einem anderen Lebenâ, murmelte sie.
Ihre Stimme verzauberte ihn. War es der Akzent? Die fremdartige Sprachmelodie? Die Klangfarbe?
âMerkwürdig, so kommt es mir auch vor.â Er beugte sich über sie. Noch ehe ihre Lippen sich berührten, sprangen die Funken. Sein Blut wallte auf, heiÃe Begierde ergriff ihn. Als er seinen männlich harten Körper an Sonyas weiblich weichen presste, löste das eine Feuersbrunst aus. Sonya stöhnte und erwiderte seinen Kuss mit einer solchen Leidenschaft, als wollte sie in seinen Armen schmelzen â¦
Wenn es nicht geklingelt hätte, wer weiÃ, was noch alles passierte wäre. Wie durch einen dichten Nebel hindurch vernahm Sonya das Läuten. Atemlos und zitternd löste sie sich aus Davids Umarmung und versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen.
âDas Telefon.â
âTatsächlich? Kommt ungelegen wie ein Löschwagen.â Er lachte. âGeh einfach nicht ran.â
âDoch, ich
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