Die Schoene und der Milliardaer
sich umgehend. âHier ist Sonyaâ, sagte sie so ruhig wie möglich. âIch bin bei Marcus. Ihm geht es nicht gut, doch er will nicht, dass ich den Krankenwagen rufe. Er hat es mir sogar verboten. Ich werde seinen Hausarzt herbitten.â
âDas übernehme ich. In weniger als zehn Minuten bin ich da.â
Sonya setzte sich zu Marcus. âDavid kommt gleich. Er ruft auch deinen Arzt an. Bald sind sie hier.â Sie streichelte seine Wange. âIch liebe dich. Du bist ein guter Mann.â Dann schwiegen sie und hielten sich bei den Händen. So warteten sie, bis David mit dem Arzt kam.
Er brauchte seinen Patienten nicht lange zu untersuchen. âDu gehörst ins Krankenhaus, mein Lieber. Nur so zur Sicherheit.â
âDas will ich nicht, Burtâ, protestierte Marcus mit matter Stimme. âIch möchte mich nur noch ein bisschen ausruhen. Und Sonya soll hierbleiben.â
âGlaub mir, Marcus. Im Krankenhaus bist du besser aufgehoben. David hat die Ambulanz bereits bestellt. Ich glaube, da kommt sie schon.â
âWir fahren mit meinem Wagen hinterherâ, sagte David und schaute demonstrativ auf den Diamantring an Sonyas Finger. Sicher zog er die falschen Schlüsse daraus, denn er warf ihr einen vernichtenden Blick zu, bevor er sich wieder Marcus zuwandte. Kummer und Sorge um seinen Onkel standen ihm ins Gesicht geschrieben.
âMacht nicht solche Trauerminenâ, versuchte Marcus zu scherzen. âSie werden mich nach einer halben Stunde wieder aus dem Krankenhaus entlassen.â
âEine Nacht wirst du wohl dort bleiben müssen, bis alle Untersuchungen gemacht worden sindâ, sagte sein Arzt.
6. KAPITEL
Ihr blieben nur ein paar Minuten allein mit Marcus, bevor er davongeschoben wurde. Ihr einziger Trost war, dass er jetzt wieder besser aussah und hier im Krankenhaus gut versorgt wurde.
David sprach kein Wort mit ihr, als sie das Gebäude verlieÃen.
DrauÃen atmete sie tief die Nachtluft ein. âIch nehme ein Taxi.â
âDu kommst mit mir.â Er griff nach ihrem Arm. âMit so einem Ring wirst du überfallen.â
Seine Geringschätzung machte sie zornig. âLass mich los!â, herrschte sie ihn an.
Er zwang sie, stehen zu bleiben. âIch bringe dich nach Hause. Nachts schicke ich keine Frau allein durch die Stadt. Marcus vertraut auf mein gutes Benehmen. Ich werde deshalb alles tun, damit seiner Verlobten nichts geschieht.â
âIch bin nicht seine Verlobte.â
âDer Ring mit dem groÃen Diamanten sagt etwas anderes. Aber ich schaue ihn mir im Auto gerne genauer an. Vielleicht ist es ja der teuerste Freundschaftsring aller Zeiten.â
âKann schon sein.â
Er öffnete das Auto. âHinein mit dir.â
Sie gehorchte. âWillst du nicht meine Sichtweise hören?â Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie mit dem Sicherheitsgurt zu kämpfen hatte.
Er half ihr. âWas ist nur los mit dir?â
âDas Gleiche könnte ich dich fragen. Vergiss mal den Ring und verrate mir, ob Marcus schon früher über Probleme mit dem Herzen geklagt hat.â
Er antwortete erst, als sie vom Parkplatz gefahren waren. âNicht, dass ich wüsste. Aber er hat sich sehr lange nicht mehr gründlich untersuchen lassen. Seit Lucys Tod war ihm seine Gesundheit völlig gleichgültig. Hin und wieder bekam er Aufbaupräparate. Was weià ich, warum. Ich glaube, die Aufregung wegen dir war zu viel für ihn.â
âDas hättest du wohl gern. Du suchst nach einem Sündenbock. Dein Onkel ist fünfundfünfzig, David. Keine achtzig oder neunzig.â
Er warf ihr einen vernichtenden Seitenblick zu. âDu hast mich gefragt. Und wenn er so alt wäre, hättest du seinen Antrag auch angenommen.â
Sie seufzte. âIch habe nicht Ja gesagt. Ich habe mich noch gar nicht zu seinem Antrag geäuÃert. Trotzdem hat er mir vorhin den Ring an den Finger gesteckt.â
Marcus schüttelte den Kopf. âArme Sonya. Was für eine unangenehme Ãberraschung für dich.â
Sein Spott tat ihr weh. âFindest du den Zeitpunkt für einen Streit nicht auch ziemlich geschmacklos? Ich habe Marcus sehr gern und mache mir jetzt Sorgen um ihn. Aber ich habe ihn nie ermutigt, sich in mich zu verlieben. Ich habe es nicht einmal kommen sehen.â
âObwohl ich dich davor gewarnt habe? Nun kannst du davor nicht mehr die Augen verschlieÃen.
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