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Die Schoene und der Milliardaer

Die Schoene und der Milliardaer

Titel: Die Schoene und der Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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damit er sie vor den sowjetischen Truppen in Sicherheit brachte. Karoly, der jüngere Bruder meines Urgroßvaters, hatte längst sein Vermögen zusammengerafft und war mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten geflohen. Dort wurden alle sehr reich. Vielleicht sogar noch reicher als die Wainwrights. Meine Großmutter lebte viele Jahre in Norwegen. Nach dem Tod des alten Dieners wurde sie gezwungen, einen Mann aus dessen Familie zu heiraten. Auch meine Mutter wurde gegen ihren Willen verheiratet. Doch sie konnte fliehen. Mein Vater rettete sie. Er war Österreicher, ein einflussreicher Mann, er stammte aus einer guten Familie. Nach meiner Geburt holten meine Eltern meine Großmutter Katalin zu sich. Mit ihr sprachen meine Mutter und ich Ungarisch. Wenn mein Vater da war, sprachen wir Deutsch. Wir lebten in Genf. Ich ging auf eine internationale Schule. Als ich dreizehn war, wurden meine Eltern bei einem Autounfall getötet. Von der Statue wusste ich bis zu meinem sechzehnten Geburtstag nichts. Kurz darauf starb auch meine Großmutter. Da habe ich die Madonna an mich genommen und bis heute niemandem gezeigt.“
    â€žIch weiß dein Vertrauen zu würdigen“, sagt er leise. „Wie fühlst du dich?“
    Gequält lachte sie auf. „Das Sprechen strengt mich an.“
    â€žDas sehe ich dir an. Es tut mir leid, Sonya. Willst du aufhören?“
    Statt zu antworten, sprach sie weiter.
    â€žMeine Großmutter glaubte, dass der Unfall von Karolys Sohn Laszlo arrangiert worden war. Und das werde ich auch bis an mein Ende glauben. Inzwischen nennt er sich Graf Laszlo Ondrassy-von-Neumann, obwohl der Titel ihm gar nicht zusteht. Solange ich lebe zumindest. Deshalb kann ich mich selbst auf diesem Kontinent nicht sicher fühlen. Deshalb sehne ich mich so sehr nach Sicherheit, David.“
    â€žUnd hast du sie deshalb bei Marcus gesucht?“
    â€žEr hat mir so viel gegeben“, sagte sie traurig. „Ich meine nicht Geld oder Geschenke. Ich spreche von Freundlichkeit, von Fürsorge und Verständnis. Ich war froh, ihn zum Freund zu haben. Aber ich könnte nie einen Mann heiraten, den ich nicht liebe. Ich habe Marcus als Freund geliebt, nicht als Mann. Du bist zu beneiden, weil du ihn zum Onkel hattest.“
    Was sie gesagt hatte, leuchtete Holt ein. „Erzähl mir mehr über diesen Laszlo. Wo lebt er eigentlich?“
    â€žNicht hier in Australien.“ Es schüttelte sie bei dem Gedanken. „Er hält sich in den Staaten oder in Ungarn auf. Der Familienstammsitz ist an ihn gefallen, auch viele Kunstschätze, die am Ende des Krieges meinem Urgroßvater gestohlen wurden, sind an ihn zurückgegeben worden. Er fühlt sich als ungarischer Graf. Aber zur letzten Bestätigung braucht er die Madonna.“
    â€žDas ist wirklich eine Geschichte.“ Er betrachtete wieder die Statue und schüttelte den Kopf. „Glaubst du, dieser Laszlo kann dir gefährlich werden?“
    â€žEr persönlich rührt keinen Finger. Dafür hat er seine Leute. Sie erledigen die schmutzige Arbeit für ihn. Er war nicht einmal in Europa, als meine Eltern getötet wurden. Für die Polizei war es ein Unfall. Von meiner Großmutter weiß ich, dass meine Mutter Grund hatte, Laszlo zu fürchten. Ich möchte nicht weiter darüber sprechen, bitte.“
    Er nahm ihre Hand und küsste sie. „Danke, Sonya, dass du mir das alles erzählt hast. Es erklärt mir vieles. Mich wundert nur, dass dieser Laszlo mit all seinen Beziehungen nicht in der Lage war, dich zu finden.“
    â€žWillst du mir Angst einjagen?“ Sie schaute ihn mit funkelnden Augen an. „Ich bin immer sehr vorsichtig gewesen. Und habe gut geplant. Wer vermutet denn eine unschätzbare Statue bei einer kleinen Floristin? Warum sollte eine Frau Blumen binden und verkaufen, die reich sein könnte? Mittellos zu sein, ist auch ein Schutz für mich, David. Laszlo sucht bestimmt nach einer wohlhabenden Frau, die nach und nach die Edelsteine verkauft. Aber ich habe das immer für dumm gehalten. Für eine Entweihung der Madonna überdies. Die Statue bleibt, wie sie ist, bei mir. Ich bin die rechtmäßige Erbin. Nicht Laszlo. Das weiß ich, und Laszlo weiß es auch.“
    Wenn sich da nur kein Unheil zusammenbraute! Sonyas Tarnung begann löchrig zu werden. Ironischerweise durch ihre Verbindung zu den Wainwrights. Deshalb fand Holt es nur recht und

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