Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Welt verschaffen. Wir haben schon genug Schwierigkeiten mit denen, so dass wir sie nicht unbedingt auch noch in andere Welten verfolgen möchten.«
Nun fand Walker, dass es an der Zeit wäre, sich zu äußern.
»Du hast vorhin, im Park, erwähnt, dass du den Auftrag hättest, diese Berserker hier in der Stadt aufzuspüren und mit ihnen kurzen Prozess zu machen. Darf ich das so verstehen, dass ihr euch inzwischen mit noch etwas anderem die Zeit vertreibt, als bloß Botschaften hin und her zu tragen?«
Der Dämon lächelte.
»Was für Botschaften sollen wir eurer Meinung nach denn überbringen? Nachdem man uns nach Untererde verbannt hat, hat uns niemand mehr seine Nachrichten anvertrauen wollen. Das Fehlen einer Aufgabe hat bei manchen von uns die Verwandlung in einen Berserker noch beschleunigt. Auf eine gewisse Weise waren diejenigen damals schon Verlorene, und der psychische Druck, vollkommen von der Obererde abgeschnitten zu sein, hat ihren Verstand getrübt. Und sobald erst einmal das Denken sich zum Unguten gewandelt hat, folgt auch bald der Körper. Diejenigen von uns, die so geblieben sind, wie sie waren, haben sich darangemacht, eine eigene Gesellschaftsordnung aufzubauen. Nun gibt es bei uns Politiker und Heiler, Händler und Bankiers wie in jeder anderen Kultur.«
»Für mich siehst du nicht gerade nach einem Bankier aus«, bemerkte Walker.
»Das bin ich ja auch nicht«, gab Rule ihm recht.
»Wir verfügen aber auch über das, was man bei euch Polizisten nennt, Wächter, die im Einklang mit unseren Gesetzen die Ordnung wahren. Manche von uns tun ihre Arbeit in Untererde, während andere sich dorthin begeben, wo auch immer die Berserker sind. Die korrekte Bezeichnung für mich wäre vielleicht ›Jäger‹. Ich bin hergekommen, um Morgagch und die anderen von euch beschworenen Berserker zu finden, und zwar, um sie entweder zurückzubringen, damit sie ihre gerechte Strafe erhalten, oder sie, wenn es sein muss, zu töten.«
»Ich wäre mehr für das Töten«, fauchte Graham. Missy, die neben ihm saß, sah so aus, als könne sie sich nicht dazu überwinden, ihm zu widersprechen.
»Falls es nötig ist, wird es so sein.«
»Ich sehe auch keine Alternative«, sagte Rafael.
»Diese … Berserker haben sich als erhebliche Bedrohung sowohl für die Menschen als auch für uns Andere in dieser Stadt erwiesen; doch was sie besonders gefährlich macht, ist die Tatsache, dass derjenige, der sie beschworen hat, möchte, dass die Menschen glauben, diese Morde wären das Werk von uns Anderen. «
Rule sah ihn fragend an. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er der Einlassung des Ratsvorsitzenden nicht ganz folgen konnte.
»Das habe ich nicht verstanden. Was genau hat dieser Beschwörer eurer Meinung nach getan?«
Die im Raum versammelten Zuhörer tauschten Blick miteinander aus.
»Das ist eine Geschichte für sich«, sagte Rafael schließlich.
Dann setzte er Rule ausführlich über die bisherigen Opfer der Berserker und über den derzeitigen Stand der Verhandlungen mit den Menschen ins Bild.
»Wir stehen bei diesen Gesprächen an einem kritischen Wendepunkt«, erklärte er.
»Seit sechs Monaten sitzen wir nun am Verhandlungstisch, und wir haben fast einen Konsens erreicht, was die Zuerkennung von Grundrechten für uns Andere betrifft. Beinahe sämtliche menschlichen Staatsoberhäupter sind so gut wie bereit, ihr Einverständnis zu erklären und die Richtlinien dieser Grundrechte festzulegen. Falls nun einer von ihnen von den Überfällen und der oberflächlichen Indizienlage erfährt, war alles umsonst. Die Menschen würden sich nie auf einen Pakt mit jemandem einlassen, der gerade mehrere hilflose Opfer aus ihrer Mitte gemeuchelt hat.«
»Ich verstehe. Das ist eine vertrackte Situation, in der ihr da steckt.«
»Du kennst ja noch nicht einmal die Hälfte der Geschichte«, unterbrach Walker ihn.
»Das Risiko für die Verhandlungen ist schon schlimm genug, aber was uns noch mehr beunruhigt, ist die Eskalation bei den Attacken der Berserker.«
»Eskalation?«
»Mit Menschen hat es angefangen«, erklärte Fiona.
»Mindestens zwei davon, obwohl es mich nicht wundern würde, wenn es noch mehr Opfer gäbe, von denen wir bis jetzt einfach noch nicht erfahren haben. Aber neulich abends hat ein Berserker beschlossen, dass Menschen seinem Appetit nicht mehr genügten, und hat eine Wölfin getötet.«
»Ein Mitglied meines Rudels«, fauchte Graham.
»Wir glauben, dass der Berserker nach einer
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