Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
zu tun? Sie trägt Kleidung von mir, Graham. Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich?«
»Gemessen daran, was ich hier sehe, für reichlich bescheuert. Was zum Teufel tut sie hier, warum, zum Kuckuck, steckt sie in deiner Kleidung, und wann um alles in der Welt hast du vor, sie wieder nach Hause zu expedieren?«
Auch wenn er nur das Beta-Tier des Silverback-Clans war – Walker konnte es gar nicht gut leiden, sich Vorhaltungen anhören zu müssen. Jedenfalls nicht mehr nach dem, was er in den letzten zwei Tagen erlebt hatte.
»Ich werde deine Fragen beantworten, sobald du in drei Teufels Namen lange genug die Klappe hältst, um mir die Möglichkeit dazu zu geben.«
Aus Grahams Kehle drang erneut ein drohendes Grollen, was Jake dazu veranlasste, sich dicht an die Wand zu drücken und die Tür im Auge zu behalten. Aus dem Augenwinkel bemerkte Walker, dass seinem Neffen offenbar nicht allzu wohl in dessen Haut war, wandte aber dabei den Blick nicht von der rechten Schläfe seines Alphas. Er war schließlich nicht verrückt genug, um sich mit Graham auf etwas einzulassen, was leicht für einen Wettstreit gehalten werden konnte, bei dem sich beide Gegner so lange anstarrten, bis einer von ihnen klein beigab, doch andererseits war er auch nicht der Typ, der sich gerne etwas sagen ließ.
»Möchtest du, dass ich sie der Reihe nach beantworte?«, fauchte er.
Graham nickte energisch.
»Na schön. Erstens ist sie, wie sie behauptet, auf Urlaub.« Der Leitwolf schnaubte herablassend. Walker wusste, was er empfand.
»Zweitens trägt sie meine Klamotten, weil sie ihre verloren hat. Und glaube mir, es ist für uns alle besser, wenn sie die ganze Zeit angekleidet bleibt.«
»Ich zweifele nicht daran, dass es für dich besser ist«, bemerkte Graham, wobei er Walkers geballte Faust und das nervöse Zucken seines Kiefers beäugte.
»Aber wie kommt es, dass eine erwachsene Frau – ob nun Elfe oder nicht – so mir nichts, dir nichts ihre Kleider verliert ?«
»Sie hat’s gemacht, um ihn zu quälen«, ließ Jake sich vernehmen.
»Was war das nun wieder?«
»Nichts.« Walker warf seinem Neffen einen warnenden Blick zu.
»Sie hat gesagt, sie wären einfach verschwunden. Dass es irgendwas mit einem Zauber zu tun hätte.«
»Na, das ist die Art Zauberkunst, die ich mir noch aneignen muss«, murmelte Jake, aber dann verkroch er sich noch weiter in den Hintergrund, als Walker noch einmal einen scharfen Blick in seine Richtung abschoss.
»Na gut. Und wann kommt sie nun wieder nach Hause?«, verlangte Graham zu wissen.
»Das ist es ja, wobei wir auf Schwierigkeiten gestoßen sind.«
»Was für Schwierigkeiten?«
Walker zögerte den Bruchteil einer Sekunde zu lange mit seiner Antwortet.
»Ach je. Was ist das eigentlich für ein Urlaub, den ich zur Hälfte auf dem Rücken liegend verbringe?«
Alle drei Männer wandten sich der verdrießlichen weiblichen Stimme zu und fühlten sich dann ihrerseits von einem Paar veilchenblauer Augen gemustert.
Walkers Unterleib reagierte sofort auf diese Frage, was ihn dazu zwang, die Zähne zusammenzubeißen und eine Bemerkung zu verschlucken, die ihm auf der Zunge lag – eine Bemerkung, die damit zu tun hatte, wie er es für Fiona weitaus angenehmer gestalten könnte, auf dem Rücken zu liegen. Aber er bezweifelte, dass sein Alpha sie gerne gehört hätte.
Die Prinzessin nahm eine sitzende Haltung ein und blinzelte in die Umgebung.
»Und wie kommt es, dass ich woanders aufwache als dort, wo ich war, als das Licht ausging? Das ist ja schlimmer als Schlafwandeln. Ich bekomme noch Komplexe davon.« Sie
schob sich eine dunkle Locke aus der Stirn und warf Graham ein beklommenes Lächeln zu.
»Hallo. Ich heiße Fiona. Und wer sind Sie?«
Der Leitwolf warf einen verunsicherten Blick auf sie und ihre ihm entgegengestreckte Hand, dann nahm er sie und schüttelte sie zaghaft.
»Graham Winters. Wie fühlen Sie sich?«
Fiona zuckte mit den Schultern.
»Nicht übel, wenn man bedenkt, dass ich während der vergangenen zwölf Stunden oder so um ein Haar bei lebendigem Leibe aufgefressen und dann durch einen richtig fiesen Fluch beinahe dahingerafft worden wäre. Und wie geht’s Ihnen?«
Graham wandte sich mit einem Zähnefletschen Walker zu, aber das Beta-Tier hob beide Handflächen in die Höhe und schüttelte den Kopf.
»Sieht sie etwa aus, als hätte sie Angst vor mir, Graham? Komm schon, denk nicht so schlecht von mir. Ich bin’s nicht gewesen, der sie anknabbern wollte. Dabei
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