Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
kriegen.
Auf der obersten Stufe blieb sie stehen und sah sich nach ihm um. Er war nur zwei Schritte hinter ihr, aber der Größenunterschied zwischen ihnen sorgte dafür, dass sie sich Auge in Auge gegenüberstanden, doch das schien ihr gar nicht aufzufallen – gemessen an ihrem trotzigen Blick und der Art und Weise, wie sie schützend die Arme vor der Brust verschränkt hielt, als könne sie ihn damit abwehren.
»Okay, nun bin ich den ganzen Weg hierher eine brave kleine Elfe gewesen, aber jetzt halte ich es nicht länger aus. Ich möchte wissen, was zum Teufel du vorhast.«
Walker riss den Blick von ihren Brüsten los und setzte eine Unschuldsmiene auf.
»Wer? Ich?«
Fiona machte nicht den Eindruck, als wolle sie ihm die abkaufen.
»Ja, du. Du gespaltene Persönlichkeit. Seit wir uns zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind, hast du mich nur dann nicht angeschrien oder mir wütende Blicke zugeworfen, wenn ich außer Hör- und Sichtweite war. Diese neuartige Zurückhaltung, die du dir darin auferlegst, macht mich ganz fuchsig.«
»Du hast ja gehört, was Graham gesagt hat.« Tapfer widerstand er der Versuchung, sich vorzubeugen und mit der Zunge über den kleinen Spalt zu streichen, der sich immer zwischen ihren Augenbrauen bildete, wenn sie ihn so ansah. Er war ihm schon früher aufgefallen, aber seit wann fand er ihn so verlockend?
»Wir müssen zusammenarbeiten, und ich habe mir gesagt, dass sich das wohl schwierig gestalten dürfte, wenn wir
uns weiterhin so benehmen, als würden wir einander hassen. «
»Ach? Du warst doch von Anfang an derjenige, der mich nicht ausstehen konnte! Ich wollte mir bloß ein paar Tage Urlaub gönnen, und nachdem mir das versaut worden war, mit heiler Haut nach Hause zurückkommen. Du bist derjenige gewesen, der gleich aggressiv auf alles reagieren musste.«
»Was kann ich dazu sagen? Ich bin eben ein Wolf. Aggression ist mir mit meinen Genen in die Wiege gelegt worden.«
War dieses kaum merkliche, nervöse Pulsflattern an ihrem Hals, das geradezu danach schrie, von seiner Zunge gestreichelt zu werden, schon immer da gewesen? Er merkte, wie ihm das Wasser im Munde zusammenlief.
»Das will ich dir zugestehen. Aber es ist auch nicht so sehr die Aggressivität, mit der ich ein Problem habe, sondern deine Launenhaftigkeit.«
»Stimmt. Schlechte Laune zu haben ist nicht gut.«
Seine Fähigkeit, sich gewählt auszudrücken, entglitt ihm zusehends. Er vermochte an nichts anderes mehr zu denken als an den Geschmack ihres Mundes, das Gefühl, ihre Haut zu berühren. Wie ihr schlanker, nackter Körper sich bei ihrem ersten Kuss an ihn geschmiegt hatte …
Mit einem Mal spannte seine Jeans so zwischen seinen Beinen, dass er ein Stöhnen unterdrücken musste.
»Danke, dass du diesen komplexen Punkt, der mir auf der Seele gelegen hat, geklärt hast«, sagte sie gedehnt.
»Nun, da uns beiden klar geworden ist, dass du dich wie ein Werwolf mit einer wunden Tatze benommen hast, könnten wir vielleicht an einer Lösung arbeiten, damit das nicht wieder passiert?«
Seine Hormone werteten dies als Einladung und brachten
ihre Zustimmung mit einem Energieschub und einem tiefen, grollenden Knurren zum Ausdruck.
»Einverstanden.«
Mit einem Satz war er auf ihr. Ihr wurden die Beine unter ihr weggerissen, als zweihundert Pfund stark erregter Wolf sich mit einem Mal von ihren psychologischen Fußfesseln befreiten und sie auf die nächste erreichbare ebene Fläche warfen, als die sich der Holzfußboden seines Wohnzimmers erwies. Walker glaubte, ein Quieksen gehört zu haben, aber er nahm es bei dem Rauschen in seinen Ohren kaum wahr. Außerdem hatte er ihren Mund bereits sicher mit dem seinen umschlossen und eliminierte damit jede Möglichkeit für sie, ein anderes Geräusch von sich zu geben als ebendieses Quieksen. Wenn es allerdings nach ihm ginge, dürfte sie in den nächsten Minuten gerne ein wenig lustvolles Keuchen und Stöhnen mit in ihr Repertoire aufnehmen.
Sie schmeckte süß und würzig, sogar noch besser, als er es in Erinnerung hatte – nach exotischen Blumen und verführerisch scharf. Seine Zunge schlug wild um sich, um das alles aufzunehmen, und seine Schädeldecke drohte sich in die Lüfte zu erheben wie eine Mondkapsel. Himmel, wie hatte er ihr bloß so lange widerstehen können? Sie schmeckte wie himmlische Manna, und er fühlte sich auf ihr auch wie im Himmel – er musste verrückt gewesen sein, während der letzten anderthalb Tage etwas anderes mit ihr zu tun,
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