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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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überarbeiten.«
    »Dann hast du es dir gerade anders überlegt. Das ist ein Klassiker. Ein Mann beim Abstieg verliebt sich in ein Mädchen, das gerade nach oben kommt. Liebesromanze. Katastrophe. Doch das soll alles ganz modern sein. Die Frau emanzipiert. 90er Jahre.«
    »Wer spielt die männliche Hauptrolle?«
    »Michael McLain.«
    »Jesus Christus, April, der Kerl ist doch passé.«
    »Genau. Das entspricht der Rolle und ist einer meiner genialen Einfälle, wenn ich das so sagen darf. Außerdem ist er jetzt billiger als früher und zuverlässig. Wie ich hörte, gibt es Schwierigkeiten mit seinem jüngsten Angebot, einem Ricky-Dunn-Film. Der kommt womöglich nie zustande. Er muß schon alles geben, was er hat, sonst ist er weg vom Fenster.«
    Sam dachte wieder nach. »Wer spielt die weibliche Hauptrolle? «
    »Schlag jemanden vor.«
    »Keine Ahnung. Aber wenn du McLain nimmst, der nun wirklich auf dem absteigenden Ast ist, dann such dir doch eine Frau aus, die jetzt hochkommt.«
    »Etwa Phoebe Van Gelder. Oder das Mädchen, das in dem letzten Redford-Film spielte.«
    »Wäre eine Möglichkeit.«
    »Oder eines der Mädchen, die Marty DiGennaro unter Vertrag hat. Die bekommen ja jetzt enorm viel Publicity und sind richtige Schlager.«
    April nickte. Eine von denen war, soviel April sich erinnerte, Theresa O'Donnells Tochter. Theresa hatte damals die Hauptrolle in Birth of a Star gespielt. Damit hätte man schon einen guten Aufhänger für die Presse, der sich endlos ausschlachten ließe. »Ich weiß nicht. Fernsehen ist kein Film.«
    »Aber die Besetzung wäre perfekt. Die Mädchen sind neu, jede von ihnen könne neben diesem Hurenbock McLain gut aussehen.«
    »Außerdem schadet es nichts, wenn sie phantastisch aussehen und gut im Bett sind. Stimmt's? Können sie aber auch spielen? Mir wäre ein Filmneuling lieber als ein Fernsehstar.«
    »Eine von ihnen schaffte den Übergang vielleicht.«
    »Man sollte es in Erwägung ziehen. Sprechen darfst du nicht darüber. Wenn du Interesse hast, besorge ich dir einen Vorabzug, den wir abfilmen könnten.«
    »Ich bitte dich, April, du weißt doch genau, daß da niemand in die Nähe kommen darf. DiGennaro ist ganz besessen von Geheimhaltung.«
    »Ich komme an die Kopie.«
    Tatsächlich fand April Gefallen an dem Gedanken. Und wenn sie Marty damit verärgerte, lohnte es doppelt.
    »Kennst du eigentlich alle und jeden?« fragte Sam fassungslos.
    »Alle und jeden, die es zu kennen lohnt«, schränkte sie ein.

21.
    Nach einem langen Tag, den sie mit der Suche nach einem geeigneten Haus verbracht hatte, kehrte Lila mit schrecklichen Kopfschmerzen zu Robbies Haus zurück. Sie legte sich sofort ins Bett und betete, Robbie möge sie in Ruhe lassen. Die Sonne hatte Lilas Schmerzen noch gesteigert. Tröstlich an diesem anstrengenden Vormittag war nur die Aussicht, bald ihren Aufenthalt in Robbies Haus abbrechen zu können. Endlich mußte sie ihn mit seinem ständigen Herumschnüffeln und seinen Belästigungen nicht länger ertragen.
    Sie brauchte unbedingt ein eigenes Zuhause. Marty DiGennaro und die Fernsehshow waren nur kleine Meilensteine auf einer Karriereleiter, die ihr vorschwebte. Es nervte sie ungeheuer, daß sie nicht wußte, ob die Show etwas taugte oder nicht. Wenn sie gesendet wurde und durchfiel, würde die Puppenmutter jubeln. Ara würde sie fallenlassen. Sogar Robbie wäre enttäuscht.
    Das alles konnte sie allein leichter verkraften. Vielleicht, aber auch wirklich nur vielleicht, würde sie es über sich bringen, Marty DiGennaro an sich heranzulassen. Erst mußte sie allerdings ganz sicher sein, daß er total verrückt nach ihr war. Sie wußte sehr genau, wie sie das erreichen konnte.
    Es klopfte leise, so, wie Robbie nur anklopfte, wenn Lila ungestört sein wolle.
    »Was ist denn?« fragte Lila.
    Robbie kam hereingerollt, das schnurlose Telefon in der Hand. »Dein Regisseur«, flüsterte er aufgeregt.
    Gereizt nahm sie den Hörer. Wollte Marty sie zu einer Privatvorführung der aufgenommenen Serie einladen? Seit dem Beginn der Dreharbeiten bedrängte er sie immer heftiger. Doch sie wollte ihn zappeln lassen, bis sie wußte, daß er nicht nur eine von den drei Schönheiten wollte, sondern ausschließlich Lila.
    Sie meldete sich mit leidender Stimme.
    »Was ist denn, Lila? Sind Sie krank?«
    »Ich habe Kopfschmerzen.«
    »Das tut mir leid. Ich hätte nicht stören sollen.«
    »Worum geht es denn?« Sie fühlte sich schon etwas besser.
    »Eigentlich wollte ich Sie nur

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