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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Film Schwierigkeiten mit einer Versicherung. Wenn es überhaupt einen nächsten Film gäbe.«
    »Was soll das nun schon wieder heißen?«
    »Michael, Sie haben sich das selbst eingebrockt. Nun müssen Sie damit fertig werden. Ich habe Sie vor dem Film gewarnt. Ich habe Sie gebeten, die Finger davon zu lassen. Genau wie ich Ihnen zugeredet habe, nicht auf einer Erstnennung bei Ricky Dunn zu bestehen.«
    »Also gut, holen Sie mich aus der Scheiße raus, dann mache ich den Dunn-Film.«
    »Dazu ist es zu spät. Eastwood hat schon unterschrieben.« »Verdammt noch mal, Sy. Sie müssen eine Lösung finden. Es ist mir ernst.«
    »Soll das eine Drohung sein, Michael? Wollen Sie mir drohen, meine Agentur zu verlassen?«
    »Genau. Und wenn Ihnen das nicht paßt, Sy, wissen Sie ja, wo die Tür ist.«
    Darauf hatte Sy nur gewartet. Michael beendete seine Tiraden stets so. Meist wechselte Sy einfach die Taktik und lenkte ihn ab. Diesmal handelte er anders.
    Er legte die Gabel hin, schluckte den letzten Bissen seines Kalbsfrikassees hinunter, wischte sich den Mund ab und erklärte: »Es war mir ein Vergnügen, Michael. Tut mir leid, daß das zwischen uns nicht geklappt hat. Doch ich akzeptiere Ihre Entscheidung.« Er schob den Stuhl zurück und stand auf.
    Michael riß die Augen auf. »Was... was... Wohin gehen Sie denn?«
    »Zur Tür. Endlich weiß ich, wo die ist, nachdem Sie mich jahrelang darauf hingewiesen haben. Also, muchas gracias, daß Sie mich gefeuert haben, Michael. Das erspart mir, Ihnen kündigen zu müssen. Adios amigo!«

27.
    Betrübt stellte Jahne fest, daß dem Drehbuch von Birth of a Star , das ihr durch Boten zugestellt wurde, keine persönliche Notiz von Sam beilag. Doch was hatte sie eigentlich erwartet? Einen Heiratsantrag?
    Jahne war gereizt. Sie hatte den Tag mit endlosen Kosmetik- und Pflegeterminen vergeudet. Erst eine Gesichtsbehandlung, dann drei Stunden bei Antonio, der die grauen Strähnen durch schwarze und blaue ersetzte und einige andere Glanzlichter in ihr Haar mogelte. Das war jedesmal eine Tortur wegen der Narben, die unter ihrem Haar versteckt waren. Ihr Friseur hatte sie natürlich gesehen und ihr zugezwinkert. Sie hatte ihm hundert Dollar Trinkgeld gegeben und hoffte, er werde den Mund halten. Dieses Trinkgeld bekam er bei jeder Sitzung. Anschließend hatte Jahne zwei Stunden mit Arno, ihrem Trainer, gearbeitet, der sie für unzureichend trainiert hielt. Anschließend mußte sie sich für ein Interview mit Melinda Bargreen, einer Journalistin aus Seattle, fertigmachen und ein Haus besichtigen. Denn 480 Dollar pro Tag im Hotel waren ein allzu stolzer Preis für die Sicherheit.
    Nach dem Interview verbrachte Jahne also drei anstrengende Stunden auf einer Tour mit Roxanne Greely, Immobilienmaklerin der Stars. Roxanne erklärte Jahne, daß man unter Umständen etwas für Siebenhundertfünfzigtausend Dollar finden konnte, daß etwas Hübsches jedoch weit über zwei Millionen koste. Jahne gedachte bei so verrückten Preisen nicht mitzumachen.
    Erst am Abend in ihrem Hotelzimmer fand Jahne wieder Ruhe. Sie genoß ein ausgiebiges Bad. Brewster Moore hatte sie zwar davor gewarnt, mehr als drei Minuten im Wasser zu bleiben, weil das die Hautschichten angriff. Doch darauf achtete Jahne an diesem Abend nicht. Sie schüttete sogar eine großzügig bemessene Portion Flanders-Badesalz ins Wasser — auch etwas, was Brewster nicht erlaubt hatte. In der Wanne schlug sie das Drehbuch von Birth of a Star auf und begann zu lesen.
    Als sie bis Seite 37 gekommen war, klingelte neben ihr das Telefon.
    »Was halten Sie davon?« fragte Sam ohne Einleitung.
    Als wären sein Anruf und die Frage das Natürlichste der Welt, antwortete sie: »Ich bin erst auf Seite siebenunddreißig. Bisher gefällt es mir. Der Anfang ist brillant.«
    »Wie ich. Was halten Sie von einem Drink?«
    »Heute abend? Tut mir leid, ich bin total fertig. Und freue mich darauf, mit dem Drehbuch ins Bett zu kriechen.«
    »Ich beneide das Drehbuch. Wie wäre es mit einem Abendessen morgen?«
    Also hatte er beschlossen, sich weiter vorzutasten — vom Mittag- auf das Abendessen.
    »Vor Donnerstag ist nichts drin. Auch dann bin ich erst ab neun Uhr frei.« Sie bedauerte diese Zusage sofort. Noch immer machte sie es ihm zu leicht. Sie hätte ihm eine Abfuhr erteilen sollen.
    »Gut. Ich hole Sie im Hotel ab.« Jahne wußte nicht, warum sie sich darauf einließ. Wenn sie mit Sam arbeiten wollte, und das wollte sie ja, bedeutete das nicht automatisch

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