Die schoenen Hyaenen
Jack Nicholson und einer Flasche Wasser in eine Ecke des Raums zurückgezogen. Steven Seagal aß Sushi neben einem der zahlreich aufgestellten Fernsehapparate. Scott Rudin warf eine Serviette nach Paula Weinstein. Rob Reiner blieb an der Seite seiner Frau, einer der berühmten Singer Sisters.
Doch am Ende versammelten sich alle vor dem einen großen Fernseher in Aras Bibliothek, als ob sie sich dadurch, das sie sich um einen Fernseher scharten, mehr wie ein Teil des Publikums fühlen würden. Ara saß inmitten seiner Gäste. Auf dem Bildschirm erschien Theresa O'Donnell. Sie lächelte und öffnete einen Umschlag. In Aras Bibliothek wurde es absolut still. Ara hoffte sehr, daß nicht Lila die Gewinnerin wurde.
Theresa tat so, als habe sie Mühe, den Umschlag zu öffnen, damit die Spannung gesteigert wurde. Schließlich nahm sie eine Karte heraus und sagte: »Die Gewinnerin ist...«
9.
Jahne hatte ihren Platz am Ende einer Sitzreihe neben Dr. Moore eingenommen. Sie zwang sich, gerade zu sitzen und ruhig zu atmen. Brewster hielt ihre Hand. Das beruhigte Jahne. Außerdem war es ein kluger Schachzug. Denn damit bewies Jahne, daß sie sich über ihre schlechte Presse hinwegsetzte. Sie zeigte sich in aller Öffentlichkeit mit ihrem Arzt. Ohne Verlegenheit oder Scham.
Je länger es dauerte, um so mehr Verlierer gab es. Das Publikum wurde unruhig. Selbstverachtung und Angst schienen greifbar über den Anwesenden zu hängen. Die Gewinner strahlten. Doch die Verlierer sanken in ein Tal der Verzweiflung. Jahne glaubte, sie könne über dem allen stehen.
Doch würde ihr das wirklich gelingen? Es fiel ihr nicht leicht, hier mit den Besten und Schönsten der Branche zu sitzen und zu wissen, daß man sie beobachtete und abschätzte. Sicherlich waren weder Sharleen noch Lila gute Schauspielerinnen. Doch es fragte sich, inwieweit die Jury das mitbeurteilte. Seltsamerweise wollte Jahne, das erkannte sie jetzt, gewinnen. Nicht, weil sie diese Art von Wettstreit besonders mochte, sondern weil sie nach Anerkennung lechzte.
Das erste, was Sharleen in dem Theater, in dem die Verleihung stattfand, sah, war ihr eigenes Gesicht auf dem Monitor. Sie wandte sich sofort ab. Tatsächlich hatte Sy ihr noch eine Karte besorgen können. Und so erschien Sharleen eingerahmt von Dobe und Dean. »Machen dich die Bilder auf dem Monitor nervös?« flüsterte sie Dobe ins Ohr.
»Und wie! Ich habe Angst, daß ein paar von den Leuten zusehen könnten, denen ich die Benzintabletten verkauft habe.«
Entsetzt riß Sharleen die Augen auf. Doch dann merkte sie, daß Dobe sie nur foppte.
»Die brauchen mich nicht zu kümmern, Sharleen. Dafür ist ihnen ihre Habgier und Dummheit zu peinlich. Halt den Kopf hoch, Mädel. Du bist im Fernsehen und brauchst dich nicht zu schämen.«
»Ich schäme mich, daß ich je an dir gezweifelt habe«, gab sie zu. »Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen, nachdem ich dir das Geld gegeben habe.«
»Aber du hast es mir trotzdem gegeben. Wieso?«
»Weil ich einem Freund keine Bitte abschlagen kann.« »Mir ist schon aufgefallen, daß du mich nie nach dem Land gefragt hast.«
»Es macht nichts, wenn du das Geld verspielt hast, Dobe. Ich wollte nur dich nicht verlieren.«
»Hältst du mich für einen kompletten Idioten? Geld verspiele ich nicht. Aber ich habe uns kein Land in Montana gekauft.«
»Gut.« Nun gestand er es wenigstens. Das erleichterte Sharleen sehr. Denn das war das einzige, was zwischen ihnen gestanden hatte. »Schon gut, Dobe. Das ist Schnee von gestern.« Er konnte das Geld ruhig behalten. Nur sein Lügen hätte sie gestört.
»Fein. Ich bin froh, daß du nicht enttäuscht bist. Montana quillt nämlich schon über von Yuppies und Hollywoodtypen. Sie haben den ganzen verdammten Staat umgekrempelt. Echt. Montana ist nicht mehr, was es einmal war. Darum habe ich das hübscheste Stück Land in Wyoming gekauft, das du je in deinem Leben gesehen hast.«
Sie riß die Augen auf. »Das hast du getan, Dobe?« Sie strahlte. Das Glück machte sie ganz trunken.
»Und ob. Hast du daran etwa gezweifelt?« Er grinste. »Zu Haus habe ich alle Dokumente darüber. Neunhundert Morgen. Das ist gar nicht so übel, finde ich. Ich zeig es dir heute abend auf der Karte. So, und nun wink den Leuten zu, und dann setzen wir uns und hören uns an, was man uns erzählen will. Was auch passiert, behalt dieses Strahlen im Gesicht, wenn die Gewinnerin verkündet wird.«
Der Zeremonienmeister hatte die vielen anderen Preise in
Weitere Kostenlose Bücher