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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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»Suchen Sie ihr schwarzes Kleid, und bügeln Sie es. Sie braucht ein Paar lange weiße Handschuhe und Pumps.«
    Estrella wühlte in den Kleiderhaufen.
    »Theresa muß von Glück sagen, daß sie Sie hat, Estrella.« »Erst recht Sie, Mr. Robbie. Niemand würde mit ihr auf die Party gehen wollen. Sie sind ein guter Freund.«
    »Ich habe keine Freunde«, schrie Theresa. »Keiner kann mich leiden.«
    »Verdammt Theresa, nun reiß dich zusammen.« Er schüttelte sie. »Du hast gleich einen Auftritt.«
    »Nein, nicht mehr. Sie werden es herausbekommen. Alle«, murmelte sie.
    Robbie hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. »Theresa, du mußt nüchtern werden, und du mußt zu der Party gehen. Wenn du dich nicht zeigst, bist du ein für allemal erledigt. Das wird live gesendet. Verdammt, Theresa, ich will, daß du zu der Party gehst.«
    »Aber Robbie«, schluchzte Theresa, »das kann ich nicht. Ich würde gedemütigt werden.«
    »Nicht, wenn du nüchtern bist.«
    »Lila wird dasein. Mit einem Preis. Sie wird mich umbringen«, flüsterte sie.
    »Lächerlich! Seit wann hast du vor Lila oder sonst jemandem Angst?«
    »Sie war so ein süßes Baby! Kerry hätte keinen Sohn großziehen können. Ich wollte keinen Sohn. Eine Tochter war genau das Richtige.«
    »Sicher. Genau richtig.«
    »Aber sie wird mich umbringen, wie sie Candy und Skinny umgebracht hat«, jammerte sie.
    Robbie versuchte gar nicht erst, hinter den Sinn ihrer trunkenen Schwafeleien zu kommen. Doch die Puppen ließen ihn aufhorchen. Er spürte Gewissensbisse. Doch wie sonst hätte er mit Lila wieder Frieden schließen sollen? Nun waren die Puppen eben fort.
    Dennoch stellte er die Frage: »Wovon sprichst du überhaupt, Theresa?«
    Sie wich zum Bett zurück. »Ich habe es doch richtig gemacht, Robbie, nicht wahr? Ich habe ein Mädchen großgezogen. Ein süßes Mädchen. Doch nun haßt sie mich. Ich hätte es ihr nie antun dürfen.«
    »Was?«
    »So, wie ich sie großgezogen habe. Und daß ich sie gehaßt habe, weil sie so jung und schön war, und diese grässliche Serie, die ich mit ihr gespielt habe. Sie haßt mich deswegen. Sie will mich umbringen. Wie sie Candy und Skinny getötet hat. Sie hat meine beiden Babys getötet.«
    »Theresa, was soll das?«
    Langsam, als schmerzte jede Bewegung, kroch Theresa wieder vom Bett herunter, kniete sich auf den Boden und wühlte darunter herum.
    Statt der leeren Flaschen, die sie dort hortete und einzelnen Schuhen, zog Theresa eine lange weiße Schachtel heraus, einen Sarg. Dann noch einen. Zwei Kindersärge. Robbie fröstelte wie Theresa. Wimmernd öffnete sie die Särge.
    Robbie blickte hinein. Skinny war enthauptet worden, ihr Kopf zu Kleinholz zerhackt. Candys Gesicht verunstalteten tausende von Schnittwunden. Beide Puppen waren nackt, ihre Körper mit Farbe oder vielleicht auch Blut beschmiert. Und beide Puppen hatten an den entsprechenden Körperstellen kleine männliche Genitalien angenagelt bekommen.
    Neil Morelli hatte keine Einladung zu Aras Party erhalten. Das wunderte ihn nicht. Mehr hatte ihn Rogers Anruf nach so langem Schweigen gewundert. Neil freute sich darüber. Er hatte viele Fragen auf dem Herzen, die ihm nur Roger beantworten konnte. Denn Neil wußte inzwischen, wer für seinen Misserfolg in Hollywood verantwortlich war.
    Anfangs hatte Neil gezögert, Roger von seinem Plan, sich bei der Emmyverleihung einzuschmuggeln, zu erzählen. Doch Roger war so nett und väterlich, daß Neil ihm doch alles anvertraute. Und Roger stimmte Neil sogar zu und gab ihm Anweisungen, wie er seinen Plan durchführen konnte.
    Roger war es, der ihm den Namen des Mannes sagte, der für die Einstellung der Türsteher verantwortlich war. Neil bekam die Stellung, weil er behauptete, einen Frack zu besitzen. Das stimmte zwar nicht. Doch mit Rogers Hilfe stahl er einen aus einem Kaufhaus, außerdem das entsprechende Hemd und die Fliege. Alles andere, was Neil noch brauchte, bekam er von seinen Kumpels in der Taxizentrale. Roger fuhr auch im Bus mit Neil zu der Veranstaltung. Sie waren noch einmal genau den Plan durchgegangen. Neil wußte nun, wo jeder saß und von wo aus man den besten Blick auf die Bühne hatte.
    Sam Shields hatte diesmal eine persönliche Einladung von Ara bekommen, er würde nicht mehr nur als Aprils Begleiter hingehen.
    Seit Birth of a Star diesen Erfolg einfuhr, galt Sam als begehrter Mann. Er konnte immerhin auf zwei erfolgreiche Filme stolz sein. April hatte ihm die Regie für drei weitere Filme angetragen. Doch

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