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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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dieses Angebot hatte Sam auch von Columbia erhalten. Er konnte nun frei wählen.
    An diesem Abend trug er einen neuen Armani-Smoking. Er trat als Sieger auf.
    Allerdings erwartete ihn auch ein Wiedersehen mit Mary Jane. Es war üblich, daß man nach der Übergabe des Preises bei Aras Party vorbeischaute. Natürlich hatte Sam vor, beizeiten zu gehen. Doch er wollte Mary Jane auf alle Fälle sehen. Er war bereit, ihr zu verzeihen, weil er sie zurückgewinnen wollte. Seit er an Sharleens Haus abgewiesen worden war, wollte er es mehr als je zuvor.
    Und schuldete sie ihm nicht etwas? Mary Jane hätte nicht einmal eine einfache Rolle in einer Werbesendung bekommen, hätte er sie nicht damals in Jack and Jill herausgebracht. Für ihn, Sam, hatte sie sich den Operationen unterzogen. Manchmal war es schon seltsam, wie sich in dieser Stadt alles zusammenfügte.
    Sam hoffte, daß Jahne die Auszeichnung bekam, weil sie dann in gehobener Stimmung sein würde und vielleicht eher geneigt, ihm entgegenzukommen.
    Bevor er unter die Dusche ging, dachte er befriedigt darüber nach, wie sehr Jahne Moore ihn geliebt haben mußte, um so viele Schmerzen auf sich zu nehmen.
    Monica Flanders wartete ungeduldig auf Hyram. Der sollte sie abholen. Hyrams Frau Sylvia war verärgert, daß sie nicht zu Ara Sagarians Party eingeladen worden war. Die Einladung hatte auf Hyram und Monica gelautet.
    Monica betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Sie erwartete noch mehr Publicity zu erhalten, noch mehr kostenlose Reklame als je zuvor. Gleichgültig, wer von den Frauen die Trophäe davontrug, alle repräsentierten Monicas Make-up. Doch Monica hoffte sehr, daß diese operierte Person nicht als Siegerin des Abends hervorging. Deren Vertrag gedachte Monica auf alle Fälle zu kündigen. Flanders hatte keine Verwendung für eine solche Frau.
    Paul Grasso nahm noch einen Schluck Wodka und versuchte zum drittenmal, die Fliege richtig zu binden. Warum durfte man eigentlich nicht die fertiggebundenen tragen, die man nur unter dem Kragen einhaken mußte?
    Dies war Pauls Abend. Er hatte es schließlich ohne Glück geschafft. Nur ungern erinnerte sich Paul an Aras letztjährige Party, bei der er sich hatte einschleichen müssen, damit er mit Marty ins Gespräch kam. An diesem Abend würde seine Entdeckung, Lily Kyle, die Empfängerin der begehrten Auszeichnung werden. Auf der anschließenden Party bei Ara kam Paul dann mit den echten Promis zusammen. Wie beim Roulette saßen nur die mit den hohen Einsätzen vorn am Tisch. Die Blindschleichen mit ihren Zwanzig-Dollar-Chips hielten sich im zweiten Glied.
    Paul Grasso fühlte sich schon jetzt als Gewinner.
    Sy fand es geradezu unverschämt, daß alle drei Schauspielerinnen, die für den Emmy nominiert waren, zu seinen Kundinnen zählten und keine von ihnen ihn eingeladen hatte, sie zu dem Ereignis zu begleiten. Er hatte darum mit Crystal vorlieb nehmen müssen, die wütend war, weil sie selbst keine Einladung erhalten hatte.
    Zwar brauchte er keines dieser drei Mädchen, um seinen Triumph auskosten zu können. Doch es wäre eine nette Geste gewesen. Immerhin hatte er sie zu dem gemacht, was sie geworden waren. Er hatte sich auch bei den Skandalen hinter sie gestellt. Nur Sharleen hatte ihm telefonisch gedankt, als die Nominierung bekannt wurde. Jahne hatte ihm ein kühles Dankeschön geschrieben. Von Lila hatte er natürlich nichts gehört.
    Doch solche Kleinigkeiten berührten Sy nicht weiter. Dieser Abend stellte für ihn den Höhepunkt seiner Karriere dar. Er wußte, daß er Ara bald ablösen würde. Wahrscheinlich kann ich schon im nächsten Jahr die Emmy-Party in meinem Haus ausrichten, dachte er zufrieden. Wenn ich tatsächlich größer bin als Ara Sagarian, und das munkelte man in L.A., will ich auch die Höhepunkte für mich in Anspruch nehmen, die mit meinem Einfluß einhergehen.
    Sy hatte darüber selbstverständlich nicht gesprochen. Doch die Meldungen in der Sensationspresse hatten den Ruf der Mädchen eher gefördert als ihm geschadet. Der Aufruhr wegen Sharleen und Jahne würde schnell vorbei sein, verdrängt von neuerwachtem Interesse an ihnen. Und das brachte wieder höhere Quoten.
    Er hoffte ein wenig, daß Sharleen oder Jahne an diesem Abend die Glücklichen sein würden. Sie konnten es brauchen, und es würde ihnen ein gewisses Gewicht gegenüber Lila geben.
    Alles in allem konnte Sy an diesem Abend nur gewinnen.
    April machte sich für den Abend zurecht. An diesem Abend wollte sie es einigen von

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